26. April 2025

Vorteil der NVA und Indianertänze

Wie bereits gestern angedeutet, haben wir die Pläne für heute geändert. Wir fahren gleich nach Albuquerque (kurz ABQ) und nicht erst gegen Mittag, da der Farmers Market dienstags und nicht samstags stattfindet.

Als Vormittagsprogramm wollen wir den Botanischen Garten und das Aquarium in ABQ besuchen. Am Nachmittag und Abend steht dann ein Powwow auf dem Programm.

Am Botanischen Garten müssten wir eigentlich knapp 20 Dollar pro Person löhnen. Die Dame hinter dem Schalter fragt geflissentlich alle möglichen Rabattoptionen ab. Die Frage, ob wir Neu-Mexikaner sind verneinen wir. Auf die Frage, ob die Berechtigung zu einem Military-Rabatt besteht, wirft Petra eher spaßig ein, dass ich ja in der „East-German-Army“ gedient hatte. Das scheint Eindruck zu hinterlassen, denn obwohl ich damals die Neu-Mexikaner und alle anderen Amerikaner als Klassenfeind betrachtet habe, bekomme ich den Militärrabatt. Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, bürgert sie uns noch ein und schon müssen wir statt 40 nur noch 16 Dollar bezahlen. „I give you a discount“ waren ihre Wort dabei.

Der Botanische Garten wäre auch den vollen Preis wert gewesen. Ein paar Bilder in der Galerie sollen das verdeutlichen.

Das Aquarium, was im Preis mit inbegriffen ist, ist hingegen klein und übersichtlich. Da kennen wir bessere. Hätten wir dafür extra bzw. mehr bezahlen müssen, hätten wir uns ein wenig geärgert.

Inzwischen ist es nach 13 Uhr und wir suchen uns eine Picknickmöglichkeit. Ein Park neben dem ABQ-Museum bietet die entsprechenden Optionen. Wir haben uns Wraps gekauft und füllen die mit Salat und den Resten vom Hühnchen und den Steaks. Auf diese Idee haben uns Petra und Eric bei unseren Picknicks in Florida gebracht.

Gut gesättigt stromern wir noch auf dem Außengelände des Museums herum und bestaunen die Kunst, die dort platziert wurde. Offenbar war drinnen der Platz knapp und man hat sie kurzerhand vors Haus gestellt.

Inzwischen wird es Zeit, zum Powwow zu fahren. Im Vorfeld habe ich bei Atlas Obscura entdeckt, dass direkt bei dem Veranstaltungsort des Powwows die „Garage“ steht, in der damals Microsoft gegründet wurde. Da mir diese Firma mit ihren Produkten zu meinem Lebensunterhalt verhilft, fand ich es amüsant,  mal den Ort, wo alles begann, zu besuchen. Hier dann der Beweis, wo ich auf das Gedenkschild zeige:

Stefan der auf Schilder zeigt

Wir parken außerhalb des Messegeländes und haben mit ein paar Metern mehr zu Fuß kein Problem. Das ist bei den Amerikanern anders, da ist jeder Schritt zuviel zwei zuviel :).

Wir gehen den Weg leider zwei mal, denn am Eingang wird uns mitgeteilt, dass eigene Getränke auf dem Gelände nicht erlaubt sind. Wir bringen also unsere Getränke wieder zum Auto.

Als ich das Powwow bei der Reisevorbereitung entdeckt habe, war auch von einem Wettbewerb für Pferd und Reiter die rede. Den wollte ich auf jeden Fall sehen. Wir haben einen Platz auf einer zur Tribüne umfunktionierten Treppe gefunden und hatten einen schönen Blick von oben.

Nach der Parade besorgen wir uns was zu trinken und suchen uns dann Plätze in der Halle. Hier ist schon Getrommel zu hören, aber ansonsten passiert nicht viel. Wir erleben in epischer Breite Trommeln und Gesänge und jede Menge Spendenaktionen. Teil eines jeden Powwows ist das Sammeln von Spenden für bestimmte Familien, Stämme, alte Leute oder die Ausbildung der Kinder. 

Leider sind die eigentlichen Tanzwettbewerbe am Vormittag gewesen und dann noch mal ab 20:30 Uhr. Das ist uns aber zu spät. So schauen wir uns noch den Einzug der Tänzer an, aber die vor den Wettbewerben durchgeführte Krönung der „Miss Indian World“ schenken wir uns dann.

Hier muss ich mal noch einschieben, dass ich bewusst in der Überschrift „Indianer“ geschrieben habe und dies auch weiterhin tun werde. Zuhause wird ja heftig diskutiert, ob man Indianer noch sagen darf oder ob das den Ureinwohnern Amerikas gegenüber abschätzig wäre. Aber so lange sie sich selbst als Indian People oder Indians bezeichnen, sehe ich keinen Anlass, dies nicht auch zu tun. 

Auf der Heimfahrt passiert nicht mehr viel. Im Hotel wird zu Abend gegessen und dann ruft das Bettchen. Morgen ziehen wir nach Amarillo weiter und unterwegs werden wir wohl in eine heiße Quelle springen.

Ob das Wasser zu heiß war oder noch was ungewöhnliches passiert ist, findet der Mitreisende hier