Abschied und Ankunft
Nach vier Wochen Urlaub heißt es heute für uns Abschied nehmen. Durch die Umbuchung fliegen wir später, als in der ursprünglichen Buchung. Ich habe aber darauf verzichtet, den Abgabetermin des Autos zu verschieben. Mit unseren Tickets für die Business-Class bekommen wir am Flughafen Zutritt zur Lounge und können so die Wartezeit bequem überbrücken.
Wir lassen es also stressarm angehen. Frühstück im Hotel, danach in aller Ruhe noch mal duschen, die letzten Sachen im Gepäck verstauen. Ich belade das Auto und Petra checkt uns aus. Auf dem Weg zum Airport noch mal tanken, ehe uns Hertz für fehlenden Sprit eine Deluxe-Betankung in Rechnung stellt.

Die Autorückgabe geht inzwischen ganz unkompliziert. Ich mache noch ein Foto, um nachweisen zu können, dass vollgetankt war und wir das Auto pünktlich abgestellt haben. Im Forum gab es Hinweise, dass Hertz auch mal behauptet, man hätte das Auto zu spät zurück gegeben und man würde noch einen Zusatztag berechnen und das nur, weil der Mitarbeiter mit dem Erfassen der Rückgabe getrödelt hat.
Bei uns besteht das Risiko nicht, da noch während unserer Anwesenheit der Mitarbeiter alles erledigt hat. Mit dem Gepäck fahren wir dann mit dem Shuttle zum Terminal.
Bei den Gepäckbändern fällt Petra auf einer Säule eine Figur auf. So was wie ein Gargoyl sitzt da in einem Koffer und schaut sich das Geschehen von oben an. Später recherchiere ich, dass es sich um „Notre Denver“ handelt, ein Kunstprojekt im Ankunftsbereich.
Wir müssen uns kurz orientieren und finden dann die Aufgabeschalter von Lufthansa. Die Schalter sind schon geöffnet, da zwei Stunden vor uns der Flug nach München startet. So werden wir unser Gepäck beizeiten los.
Nächste Station ist der „United Club“, die Lounge in der wir unsere Wartezeit verbringen können. Dazu müssen wir einmal mit der Bahn zum Terminal B fahren. Die Lounge befindet sich nicht ganz zentral im Terminal und wir schätzen schon mal, wieviel Zeit wir für den Weg von der Lounge zu unserem Abflug-Gate in Terminal A brauchen könnten.
In der Lounge suchen wir uns eine ruhige Ecke. Wir essen und trinken uns durchs Angebot, daddeln ein bisschen am Rechner, ich sortiere noch ein paar Fotos. Wir sind mit unseren Plätzen sehr zufrieden. In den vorderen Bereichen wird es immer voller und lauter. Wir haben es hier ruhiger, auch wenn es bedeutet einen weiteren Weg zum Buffet zu haben.
Ich mache aus der Lounge heraus auch ein paar Fotos vom Rollfeld. Erst beim Sichten der Bilder stelle ich fest, dass auf einem Bild unser ursprünglicher Flieger nach München mit drauf ist. Da wird mir noch mal bewusst, dass wir ohne die Umbuchung tatsächlich noch einmal mit der A380 hätten fliegen können. Vielleicht ergibt es sich in zwei Jahren noch mal. Ich würde mich freuen.

Eine dreiviertel Stunde vor Beginn des Boarding machen wir uns auf den Weg zum Terminal A. Der Zug ist gut gefüllt und wir kommen im ersten Versuch nicht mit. Da habe ich die Idee, dass es doch ganz praktisch wäre, schon im Zug zu sitzen, wenn der in Terminal B einfährt. Wir steigen also einfach in den Zug für die Gegenrichtung und fahren bis Terminal C. Hier besteigen wir den nächsten Zug zurück und amüsieren uns über das Gedränge am Terminal B. Eine Station später steigen einige Leute aus, so dass wir auch nicht drängeln müssen, um aus dem Zug zu kommen.
Nach einem kurzen Fußmarsch sind wir an unserem Gate. Die Maschine steht schon da und ziemlich pünktlich beginnt das Boarding. Wir nehmen unsere Plätze ein, holen schon mal die Kopfhörer und die Badelatschen aus dem Rucksack und machen es uns bequem.
Das Verwöhnprogramm beginnt mit einem Willkommensdrink und Nüsschen. Das Personal ist unaufdringlich freundlich und wir bemerken schon ein paar Verbesserungen im Service, der ja in den letzten Jahren immer mehr zusammengestrichen wurde. Nun hat Lufthansa auch gemerkt, dass die Kunden unzufriedener geworden sind und fing ab April an, den Service mit verschiedenen Maßnahmen aufzubessern. Mal sehen, ob sie es auch in Zukunft durchhalten.
Neben uns richtet sich eine junge Familie mit zwei kleinen Kindern ein. Wir haben uns bewusst einen kleineren Bereich der Business Class ausgesucht, um auf dem Nachtflug mehr Ruhe zu haben. Hoffentlich klappt das auch. Ich kann aber schon mal spoilern, dass die Mitreisenden „brav“ waren. Weder die Großen noch die Kleinen sorgen für Unruhe.
Für Unruhe und Verzögerung beim Service sorgt dann über Missouri das Wetter. Es rumpelt und wackelt durch Turbulenzen, dass sogar der Service eingestellt werden muss. Petra bemüht sich, dass die Getränke in den Gläsern bleiben und ihre Mühe wird belohnt. Irgendwann kommen wir in ruhigeres Fahrwasser bzw. ruhige Flugluft und das Abendessen wird serviert.
Nachdem der Service durch ist, beginnt die Nacht. Ich schaue Filme („Trap: No Way Out“ und „Tenet“), dann versuche ich mit Musik etwas zu schlafen. Diesmal klappt das nicht so gut und erstaunlicherweise schläft Petra auf diesem Flug sogar mehr als ich. Sonst ist das eher umgekehrt.
Vor der Landung gibt es Frühstück und obwohl auf dem Flug die Zeit mal nicht „wie im Fluge“ vergangen ist, hat sie sich auch nicht wie Kaugummi ewig hingezogen.
In Frankfurt schaffen wir es noch, das Ticket auszureizen und verkürzen uns die Zeit in der „Panorama Lounge“ bei den A-Gates. Viel Zeit haben wir aber nicht. Unser Flug nach Leipzig ist pünktlich.
Hier angekommen haben wir noch eine Premiere. Zum allerersten Mal bei den vielen Auslandsflügen interessiert sich der Zoll in Leipzig für uns. Vermutlich hat unsere Kühlbox ihr Interesse geweckt. Ein paar Fragen zum woher, zum Inhalt der Box und was wir denn so in den Staaten gekauft hätten und wir dürfen weiter. Man lässt uns auch verbotene Waren einführen. Entweder war es Mitleid oder Desinteresse, aber es bleibt bei einer Ermahnung.
Nun schnell zum Auto, alles einladen und ab nachhause. Hier retten wir uns über den Nachmittag und kommen mit Mühe bis zum Abend. Hoffentlich überwinden wir den Jetlag schnell. Petra hat morgen noch einen Kulanztag, bevor die Arbeit los geht. Ich kann mich länger einleben.
Damit ist unser Urlaub Geschichte und der Reisebericht auch sehr zeitnah fertig. Ich verfasse in den nächsten Tagen noch ein kleines Fazit und dann ist alles nur Erinnerung.