Umi und Unverständnis
Unser letzter kompletter Urlaubstag ist angebrochen. Nach dem Frühstück fängt Petra schon mal an, unsere sieben bis siebzehn Sachen zu sortieren und zu verstauen. Unterwegs mutieren wir zu Beuteltieren, sprich der tägliche Kleinkram wie Waschzeug, Nachtzeug, Schuhe etc. wandert beim Umzug nicht jedes Mal zurück in den Koffer, sondern wird in Beuteln und Tüten verstaut. Zum Ende der Reise muss das alles aber wieder vernünftig verstaut werden. Da das seine Zeit braucht und Petra weiß, wieviel Lust sie dazu am Abend hat, fängt sie schon mal heute Vormittag an.
Viel Programm haben wir heute nicht vor. Wir haben gestern schon mal geschaut, ob sich für den Weg zum Flughafen noch eine kleine Aktivität anbietet und einen Park mit etwas Kunst gefunden. Als wir auf der Karte nachgeschaut hatten, wo der sich genau befindet, stellten wir fest, dass er quasi auch in der Nähe unseres eigentlichen Zieles am Wege liegt. Also fahren zuerst nach Aurora und dann noch einmal ins „Rocky Mountain Arsenal Wildlife Refuge“.
Aurora Highlands ist eine am Reißbrett geplante Community nord-östlich von Denver. Auf dem Reißbrett war viel Platz und so hat man einen großzügigen Park mit etwas Kunst geplant. Letztere wollen wir uns ansehen, bevor nach Tieren schauen.
Gleich vorweg, das Wetter macht uns einen Strich durch die Rechnung. Es ziehen wieder Schauer auf und wir brechen nach zwei Statuen und etwas Tunnelkunst die Besichtigung ab. Ich habe mir aber den Park auf die ToDo-Liste für spätere Urlaube mit Denver-Integration gesetzt.
Im Park muss man aufpassen. Seit ein paar Jahren fallen uns immer häufiger Disk-Golf-Plätze auf und hier wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass man auf BFO’s (Bekannte Flugobjekte) achten soll.

Die Galerie zeigt auf, was wir gesehen haben. Ein Punkt war für mich erstaunlich. In einem Tunnel habe ich tatsächlich einen kleinen Moment gebraucht, bis ich erfasst habe, dass dort ein Text auf Deutsch stand. Der Künstler frug: „Fühlst du mich?“ und ich musste verneinen. Wir haben versucht, auch hier das dreifache Steffchen umzusetzen, aber das iPhone ist mit der Größe des Kunstwerks nicht zurecht gekommen, sprich der letzte Teil fehlt.

Als es anfing zu regnen sind wir weiter gezogen. Leider kam der Regen hinterher, so dass wir den Spaziergang um einen der Teiche abgeblasen haben und nur den Wildlife Drive gefahren sind. Hier wurden wir im Vergleich zu gestern aber belohnt. Wir haben Bisons in größerer Zahl und vor allem viel näher zu sehen bekommen. Ich habe ja gestern schon die Schilder gezeigt, die auffordern, im Auto zu bleiben. In dem Zusammenhang fiel mir wieder ein Ausspruch von Albert Einstein ein:
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
Man liest immer wieder von Vorfällen mit wilden Tieren, wofür die Tiere in der Regel nichts können. Schuld ist in den meisten Fällen die oben erwähnte Dummheit der Menschen. Wenn dann ein Tier, wie z.B. ein Bison, seiner Natur folgt, wird nicht der Mensch verantwortlich gemacht, sondern das Tier. Das hat dann oft den Abschuss des selbigen zur Folge. Ich habe für solch ein Verhalten nur Unverständnis übrig.
Da das Wetter nicht wirklich besser wird, fahren wir wieder ins Hotel. Ich habe die Möglichkeit, meinen Rückstand im Reisebericht aufzuholen und Petra kümmert sich ums Packen.
Nebenbei läuft der Fernseher und wir bekommen mit, dass östlich von Denver, nur ein paar Meilen von unseren Aktivitäten entfernt, Tornados für ziemliche Schäden gesorgt haben. Zum Glück waren wir nicht zu nah dran. Überhaupt hatten wir mit dem Wetter richtig viel Glück. Ich wiederhole mich gern noch mal, wären wir eine Woche früher oder eine Woche später unserer Route gefolgt, hätten wir deutlich mehr schlechtes bzw. gefährliches Wetter erlebt.
Ob uns das Wetter auf der Heimreise Probleme macht, liest man hier…