02. Mai 2025

Die Regierung und der Untergrund

Die letzte Nacht war unruhig. Über OKC sind schwere Gewitter gezogen und wir sind vom Donner wach geworden. Es hat ordentlich gerumpelt und an Schlaf war länger nicht zu denken. Dementsprechend haben wir dann länger geschlafen und mussten uns ein wenig sputen, um noch Frühstück zu bekommen.

Das Gewitter in der Nacht hatte aber auch einen Vorteil, nämlich dass es nachts stattgefunden hat. Heute Morgen haben wir nur noch die Pfützen gesehen und der Tag versprach wieder ein schöner zu werden. Es ist allerdings deutlich kühler als gestern, also heißt es wieder die langen Hosen raus zu kramen.

Das Programm für heute ist schnell erklärt. Zuerst besichtigen wir das State Capitol von Oklahoma. Danach gehen wir in den Untergrund und zum Ende des Tages wollen wir uns das „Centennial Land Run Monument“ von der Landseite aus ansehen, nachdem wir gestern vom Kanal aus schon gestaunt hatten.

Das Capitol ist wieder so eines wie die anderen auch. Ein monumentaler Bau mit Kuppel. Aber es hat auch ein paar Besonderheiten. So ist es das einzige State Capitol, welches auf einer Ölquelle steht, die wohl bis heute noch der Ölförderung zur Verfügung steht. Zudem hatte das Capitol lange keine Kuppel, da das Geld knapp und anderswo besser eingesetzt war. Anfang der 2000-er Jahre wurde die Kuppel nach Plänen aus dem Jahr 1914 fertiggestellt. Auf die Kuppel kam dann eine fast 7 Meter hohe Figur, „The Guardian“ oder auf gut deutsch der Wächter. Und dies ist wieder eine Besonderheit, da „The Guardian“ ein Ureinwohner ist und das State Capitol das einzige in den USA ist, welches einen Indianer auf der Kuppel platziert bekommen hat.

Ich weise auf den Weg zum Eingang hin

Wir haben uns einer kostenlosen Führung angeschlossen. Diese Führungen werden von Volunteers (Freiwilligen) durchgeführt. Unsere Freiwillige war vermutlich neu in diesem Job, denn irgendwie war das alles nicht ganz rund. Letztlich haben wir schon ein bisschen was neues gehört, aber andere Dinge, wie z.B. die oben genannten, wurden nicht oder manchmal auch falsch erwähnt. 

Solche Führungen sind auf jeden Fall interessant, da man oft auch an Orte kommt, wo normale Gäste sonst nicht hinkommen. Wir haben wieder jede Menge Fotos gemacht und auch die kleine Auswahl hier im Bericht ist schon größer, als ich eigentlich angestrebt habe.

Nach dem Capitol sind wir in den Untergrund gegangen. Nicht um verbrecherischen oder umstürzlerischen Tätigkeiten nachzugehen. Nein, der OKC Underground ist ein Tunnelsystem unter OKC Downtown, welches verschiedene Gebäude und Plätze miteinander verbindet. Gebaut wurde es in den 30-er Jahren und wird heute immer noch für die fußläufige Verbindung und für Ausstellungen und Gastronomie genutzt. Die Tunnel sind nur wochentags geöffnet, daher mussten wir sie uns heute ansehen, da wir am Montag schon wieder weiter fahren.

Der OKC Underground ist jetzt nichts weltbewegendes, war aber dennoch interessant.

Nach dem Underground ging es wieder aufwärts. Wir wollen uns noch das Monument zum sogenannten Land Run von der Landseite aus ansehen. Der Land Run war der Startschuss für die Besiedlung weiter Teile Oklahomas durch weiße Siedler. Man hatte Besitzurkunden verkauft für bestimmte Grundstücksgrößen und wer als erster in einem solchen Grundstück seine Flagge gesetzt hat, dem gehörte dieses Stück Land.

Das Monument ist gewaltig. Gestern meinte unsere Taxifahrerin auf dem Wasser, dass es das zweitgrößte Figurenensemble auf der Welt sei, nur übertroffen durch ein noch monumentaleres Monumet in Singapur.

Uns hat es ausgesprochen gut gefallen.

Nach dem Monument haben wir Bass Pro einen Besuch abgestattet, haben wir doch deren Parkplatz für unsere kleine Exkursion missbraucht. Bass Pro ist eine Kette mit gigantischen Outdoor-Shops und allein schon deren Dekoration ist ein Erlebnis für sich.

Nun hatten wir aber wirklich genug erlebt und es hat uns wieder ins Hotel gezogen. Ich hoffe, dass der Herd wieder geht, denn wir haben noch Steak im Kühlschrank. Ich habe aber keine Lust, einmal quer bzw. diagonal (also von ganz oben ganz hinten nach ganz unten ganz vorn) durchs Hotel zu laufen, nur um das Steak auf den Grill packen zu können. Den Grill hätte ich dann auch noch säubern müssen hinterher, die Pfanne kommt nach gebrauch in den Geschirrspüler.

Was soll ich sagen, der Service funktioniert. Der Herd ist repariert (oder getauscht), ich kann das Steak in die Pfanne hauen und wir lassen es uns schmecken. Mehr passiert heute auch nicht mehr, also gute Nacht!

Was morgen passiert, sieht man hier..