Fahrtag und noch ein Capitol
Nach einer recht erholsamen Nacht und dem Frühstück im Hotel brechen wir zu einem weiteren Fahrtag auf. Wir hatten die Route ja noch mal geändert, weil wir so auch noch den Regierungssitz von Missouri in die Runde einbauen können. Hier werden Führungen angeboten, die allerdings vorab reserviert werden müssen. Das habe ich gestern noch unterwegs im Auto getan. Die Prozedur am Handy war etwas tricky und der Anmeldeprozess auch. Man ist einfach nicht darauf eingestellt, dass auch Touristen die Führung buchen wollen. So suche ich mühsam eine Postleitzahl, die zu dem angegebenen Staat passt, muss noch mal meine amerikanische Telefonnummer nachschlagen und nach mehreren Anläufen schaffe ich es. Nun haben wir 14:20 Uhr in Jefferson City ein Date.
Die Fahrzeit veranschlagt Google mit etwa 2 Stunden. Wir wollen kein Risiko eingehen und fahren direkt durch. Lieber schaue ich mir vor Ort noch andere Sachen an, als dass ich zu spät komme.
Wie zu erwarten war, sind wir sehr zeitig in Jefferson City. Auf der Suche nach einem Parkplatz umkreise ich schon mal das Capitol, fahre aber dann auf einen etwas entfernteren Parkplatz. Es gibt wenige Visitor-Parkplätze in der Nähe des Capitol und die sind auf nur 2 Stunden Parkzeit begrenzt. Uns macht es auch nichts aus, etwas weiter laufen zu müssen, ganz im Gegenteil.
Am Parkplatz mache ich meine Reisebegleitung auf nützliche Sicherheitshinweise aufmerksam.

Zunächst suchen wir uns eine Picknickmöglichkeit in einem nahegelegenen Park. Am Anfang picknicken dort auch Schülergruppen und es geht etwas lebhafter bis laut zu. Dann müssen sie aber zu ihren gelebn Schulbussen und es ist deutlich erholsamer.
Wir bringen die Picknicksachen hinterher wieder zum Auto und stromern dann noch im Gelände um das Kapitol herum. Gegen 14 Uhr suchen wir das Visitorcenter und fragen, wo die Tour startet. Unsere Namen werden gesucht, abgehakt und wir bekommen den Treffpunkt genannt.
Bis zur Führung schauen wir uns die Ausstellung im State Museum an. Alles in allem sehr interessant und man erfährt eine Menge über Geschichte und Gegenwart von Missouri.
Pünktlich sind wir am Treffpunkt und kurz danach geht es auch schon los. Uns wird während der Tour das eine oder andere Kunstwerk gezeigt, wir sehen Büsten von berühmten Missouris und wir haben Glück, dass in der „House Lounge“ heute keine Besprechung stattfindet. So können wir uns das in diesem Raum befindliche Wandbild ansehen. Es wird auf der Seite des Capitol auch darauf hingewiesen, dass die Besichtigung nur dann möglich ist, wenn der Raum nicht anderweitig belegt ist.
Das Mural hat damals die Gemüter erhitzt. Man hatte Thomas Hart Benton ein bestimmtes Budget zugestanden und ihm ansonsten freie Hand gelassen. Seine „The Social History of Missouri“ hat nach der Fertigstellung einige Wellen geschlagen. Es zeigt für die damalige Zeit, die 30-er Jahre des 20. Jahrhunderts, das Leben in Missouri ungeschönt und für manche ziemlich schockierend. Heute ist es ein schönes Zeitzeugnis.
Nach der Führung stromern wir noch eigenständig herum und fotografieren wieder ziemlich viel. Eine Auswahl davon gibt es am Ende in der Galerie.
Inzwischen ist es später Nachmittag. Wir haben noch einmal über zwei Stunden Fahrt vor uns, also machen wir uns auf den Weg. Wir verlassen Missouri und fahren über die Grenze nach Kansas. Das Begrüßungsschild für unseren sechsten Bundesstaat haben wir allerdings verpasst. Da müssen wir die nächsten Tage mal schauen, ob wir anderswo noch eines ablichten können.
Kurz vorm Hotel hat uns Atlas Obscura noch angezeigt, dass in der Nähe die größte Gabel der Welt steht und die haben wir uns nicht entgehen lassen.
Wir haben eingecheckt, die Sachen aus dem Auto geholt und uns eingerichtet. Zu Essen hatten wir noch, so dass wir erst morgen einkaufen müssen. So lassen wir den Abend ruhig ausklingen.
Morgen soll es regnen. Es wäre der erste Regentag auf der Reise. Überhaupt haben wir mit dem Wetter sehr viel Glück. Das schlechte Wetter ist uns entweder voraus geeilt oder kam erst, nachdem wir weitergefahren sind. Wir überlegen uns Alternativen für drinnen und draußen und gehen zu Bett.
Die Abenteuer des verregneten Tages finden sich hier…
























