Auf nach Utah oder der „Little Big Bang“
Wir verlassen heute Montrose und fahren auf einen kleinen Abstecher zum Canyonlands National Park. Die Route habe ich so gewählt, dass es auch unterwegs ein bisschen was zu sehen gibt.
Falls sich jemand fragen sollte, warum wir diesen Schlenker eingebaut haben, dem möchte ich kurz den Hintergrund erklären. Wir waren 2017 ja schon mal hier und da ist uns das Missgeschick passiert, dass wir mit dem Mietwagen im Gelände stecken geblieben sind. Uns hatte dann Caleb von der Needles Outpost im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Dreck gezogen. Wir waren dankbar ohne Ende und wann immer wir in der Gegend sind, fahren wir bei Amber und Caleb vorbei. Petra hatte zwischendurch auch immer lockeren Kontakt über Facebook, so dass sich sowas wie eine kleine Freundschaft entwickelt hat. Diesmal haben wir uns angekündigt und wollen auch eine Nacht dort im Zelt schlafen.
Zunächst müssen aber dorthin kommen. Wir tanken noch mal voll und fahren eine Weile. Irgendwann muss dann der Kaffee vom Frühstück wieder aus dem Körper und wir schauen, ob es am Wege einen Restroom gibt. In Placerville CO gibt es einen kleinen Stadtpark mit WC, also biegen wir ab.
Der Park ist schön angelegt und uns fallen ein paar sehr große und sehr schöne Schmetterlinge auf. Also noch schnell ein paar Fotos gemacht und dann geht’s weiter.
Kurz danach gibt es auf einmal einen Knall im Auto. Dieser kleine Big Bang erschreckt uns. Zum Glück ist die Fahrsicherheit aber nicht gefährdet. Noch unterwegs spekulieren wir, was es wohl gewesen sein könnte und kommen schnell auf eine der Chipstüten. Hier oben wird nicht nur uns die Luft knapp, sondern der Druck in Chipstüten zu groß und sie platzen. Später hat uns Caleb erzählt, dass dies auch gern mit Eiern passiert und dann die Sauerei deutlich größer ist, als bei unserer Chipstüte.
In Rico CO sehen wir am Rande der Straße eine alte Mine und wir halten auch hier für einen Fotostopp.
Noch mal eine Stunde Fahrt später gibt es den nächsten Stopp in Dolores CO, wo wir picknicken und im Famiy Dollar noch schnell Pflaster kaufen. Petra hat sich den Nagel eingerissen und der Verschleiß an Pflastern ist dadurch größer geworden, als geplant.
Irgendwo auf der Strecke entdecke ich dann auch noch eine preiswerte Tankstelle und wir füllen noch mal nach. Wir wissen, dass Tanken in Utahs Touri-Hochburgen mit Sicherheit teurer ist.
Um uns etwas die Beine zu vertreten und dem Bildungsauftrag Rechnung zu tragen, biege ich ab zum „Canyons of the Ancients National Monument“. Aber irgendwie mögen uns die Museen nicht, denn auch hier ist das Visitorcenter geschlossen. So gehen wir den kleinen Trail zu ein paar Ruinen der Ureinwohnersiedlung, die es hier gab und nehmen dann den letzten Teil der Strecke unter die Räder. Landschaftlich ist es wieder ein Genuss und wir freuen uns wie Bolle, als es immer mehr rote Steine am Weg gibt.
Gegen 18 Uhr sind wir dann an der Needles Outpost. Die Freude über das Wiedersehen ist auf beiden Seiten groß. Wir überreichen unsere Mitbringsel und werden im Gegenzug gleich zum Abendessen eingeladen. Es gibt Rippchen, die Caleb gestern zubereitet hat. Er ist es auch, der fragt, ob wir Lust auf einen kleinen Badeausflug haben. Da sind wir nicht abgeneigt.
Es geht mit ATV’s zunächst aus dem Nationalpark raus und dann ins Gelände. Ich fahre mit Caleb, Petra mit Amber. Caleb zeigt was in dem kleinen Gefährt steckt. Mit 75 Meilen pro Stunde (zum Glück gab’s keinen Blitzer) ohne Frontscheibe werden die Brillengläser mit Insekten gepflastert und die Gesichtshaut einer Straffungskur unterzogen. Caleb meinte dann noch, dass nach so einer Fahrt die Falten alle hinter die Ohren wandern.
Die Badestelle liegt im Indian Creek und stellt sich als kleiner Wasserfall heraus. Mit einer solchen Location haben wir nicht gerechnet. Das Wasser ist warm, aber erfrischt dennoch.
Zurück an der Outpost schwatzen wir noch ein Weilchen und schauen der Sonne beim Untergehen zu. Wir werden auch noch eingeladen, morgen mit dem ATV eine kleine Tour zu machen. ( Uhr, wenn es noch nicht so warm ist, will Caleb uns ein bisschen die Gegend zeigen. Wir sind Feuer und Flamme, ob dieser Idee.
Dann fahren hinter zu unserem Zelt und machen uns fertig für die Nacht. Wir haben Token bekommen, um die Duschen nutzen zu können, aber irgendwie funktioniert das nicht. Amber kommt noch dazu und ist auch irritiert und kann im Moment aber nix machen. Müssen wir halt ungeduscht ins Bett.
Wir haben fast Vollmond und können so die roten Felsen aus dem Zelt heraus sehen. Eine himmlische Ruhe herrscht hier und wir sind auch gut geschafft vom Tag. Also „Gute Nacht!“…
Wie wir geschlafen und wie die Offroad Tour gewesen ist kann hier nachgelesen werden.