Birdwatching mit Weltuntergangsstimmung
Nachdem wir gestern den Sonnenuntergang beim Baden genossen hatten, stand heute fest, dass wir noch mal einen Versuch unternehmen, unsere Grillkohle ihrer bestimmungsgemäßen Verwendung zuzuführen. Am Boyd Lake gibt es Picknicktische mit Sonnenschutz und Grill und beides dürfte uns unter Mittag zupass kommen.
Die anderen Programmpunkte stehen auch schon fest. Am Abend wollen wir ins „Pawnee National Grassland“ fahren und ein wenig Birdwatching betreiben. Auf die Idee hat mich Klaus-Werner aus dem USA-Stammtisch-Forum gebracht. Er hatte einen Link gepostet, der die Birdwatchingtour beschrieben hat und das hat mich so interessiert, dass ich den Punkt auf die Liste der Aktivitäten von Windsor aus gesetzt habe.
Für den Vormittag bin ich durch Wegweiser am Straßenrand auf den „Benson Sculpture Garden“ neugierig gemacht worden. Gestern Abend hatte ich dann noch kurz geschaut, was das eigentlich ist und dann stand fest, das schauen wir uns vor dem Baden und Grillen noch an.
Der Skulpturenpark befindet sich in einer öffentlichen Parkanlage von Loveland, einem Nachbarort von Windsor. Der Eintritt ist frei und geboten werden einem, nach Aussage der betreuenden Organisation, 178 Skulpturen verschiedenster Künstler, Stile und Materialien.
Was soll ich sagen, wir lieben ja solche öffentlichen Kunstinstallationen und bis auf wenige Ausnahmen, haben uns die Ausstellungstücker erfreut bzw. begeistert. Ein paar Fotos, von vielen mehr, sollen die Vielfalt zeigen.
Letztendlich waren wir zwei Stunden auf dem nicht allzu großen Gelände unterwegs. Inzwischen rückte die Mittagsstunde näher und wir sind zum Boyd Lake State Park gefahren, haben den Grill angeworfen und sind im Wasser gewesen. Das Grillen hat wieder nicht so recht funktionieren wollen. Ich habe es dann auf die Grillkohle bzw. deren mangelnde Qualität geschoben.
Eigentlich hat Grillen auf unseren USA-Reisen Tradition aber nach den diesjährigen Erfahrungen werden wir wohl mit der Tradition brechen. Lieber gehen wir einmal mehr irgendwo im Restaurant ein Steak essen.
Der Nachmittag war dann heran, das Fleisch gegessen und die restliche Grillkohle verschenkt, so dass uns nichts mehr aufgehalten hat und wir ins Hotel gefahren sind. Dort haben wir uns vom anstrengenden Entspannen erholt und kurz vor 17 Uhr sind wir dann aufgebrochen, Vögel zu beobachten.
Wie oben schon erwähnt, bekam ich den Tipp zu einer Vogelbeobachtungsrunde im „Pawnee National Grassland“. Als ich den Startpunkt dieser Tour in Google Maps eingegeben habe, sah ich schon, dass eine der Straßen die man nutzen soll, gesperrt war. So war es dann auch vor Ort und ich wusste nun nicht, wie es alternativ mit dem Zugang ausschaut. Also bin ich erstmal außen entlang gefahren. Dann kamen auch noch dunkle Wolken auf, bei denen Petra schon meinte, dass wir da ja genau hin wollen und auf Unwetter hat sie schon mal gar keine Lust.
Um es kurz zu machen, ich war ziemlich genervt und gestresst, weil man nirgends mal in Ruhe ran fahren konnte, um die Situation zu prüfen. Irgendwann hat es gepasst, ich habe die Karte auf dem iPad aufgerufen um zu schauen, welche Wege eigentlich genau zu der Tour gehören. Kurze Zeit später kamen wir dann an der Straße vorbei, wo die Tour eigentlich endet.
Wir sind dort abgebogen, ich habe die letzte Erklärtafel gefunden und Petra überzeugt, dass wir die Gravelroads ja auch entgegen der vorgesehen Reihenfolge abfahren können. Sollte dann das Wetter nicht mehr mitspielen oder sich kein Vogel zeigen, können wir immer noch zurück fahren.
Wir haben einige Vögel gesehen, aber mit fotografieren war es etwas schwieriger. Die Tiere wissen scheinbar nicht, dass sie sich entlang der Route gefälligst beobachten lassen sollen oder ihr Arbeitsvertrag wurde geändert, wer weiß.
Gerade als wir am hintersten Zipfel der Runde angekommen waren kam, dann doch das Unwetter über uns. Wir haben uns so gut es ging an einer gut einsehbaren Stelle mit dem Auto hingestellt und den schlimmsten Teil von Hagel und Wolkenbruch abgewartet. Danach ging es dann langsam und vorsichtig weiter. Petra hat das alles überhaupt nicht gefallen und so war die Stimmung auf dem restlichen Weg etwas angespannt, um es vorsichtig zu benennen.
Als der Regen dann so allmählich aufgehört hat, bin ich auch immer mal wieder ausgestiegen und hab versucht noch ein paar Vögel zu fotografieren. Erst am Rechner habe ich später beim Sichten der Bilder gesehen, dass ich doch einige verschiedene Vertreter der Vogelwelt erwischt hatte. Was immer fotogen war, waren die Regenbögen, die es teils sogar in mehrfacher Ausfertigung gab.
Es sind am Ende aber nicht viele vorzeigbare Fotos geworden, aber ich hoffe, die kleine Galerie kann einen entsprechenden Eindruck vermitteln.
Gegen 21 Uhr waren wir dann wieder im Hotel und ich hab geschaut, ob ich im Reisebericht noch ein Stückchen weiter komme.
Ich bin übrigens weitergekommen und so kann man hier die Ereignisse des nächsten Tages anschauen…