Solo unterwegs
Für den heutigen Tag habe ich schon lange im Voraus einen Plan. Es gibt in Glenwood Springs einen Vergnügungspark, der nach eigener Aussage die höchste Achterbahn (geografisch gesehen) in Nordamerika besitzt. Außerdem kann man bei zwei Touren Höhlen bestaunen.
Gestern hatte dann Petra eingeworfen, dass sie nicht wirklich Lust hat, den halben Tag zu warten, während ich Achterbahn fahre. Das macht sie schon immer, wenn wir in Florida in den Vergnügungsparks sind. Da gibt es aber noch ein paar mehr Optionen für das „Damenprogramm“. Da wir auch nicht heraus finden, wie lang die Wartezeiten denn so sind und auch für Seilbahnfahrt und Höhlenbesichtigung ein recht stolzer Preis aufgerufen wird, schlägt sie vor, dass ich alleine fahre. Sie macht sich dann im Hotel einen ruhigen Vormittag mit Pool, Mittagsschläfchen und am Rechner daddeln.
Ich fahre los und werde am Ziel vom Navi etwas geärgert. Statt zur Talstation will sie mich irgendwie den Berg hoch schicken. Nach etwas umherirren, einmal die falsche Abfahrt nehmen und wieder auf dem Highway landen und dann endlich die Talstation finden, zahle ich dann endlich den Eintritt. Eigentlich kostet es 69 $, aber der ältere Herr am Schalter frug mich, ob ich denn über 65 bin. Als ehrliche Haut verneinte ich und er meinte nur (mit Augenzwinkern) ob ich sicher bin, dass ich nicht doch in seiner Altersklasse wäre und dann Anspruch auf 10% Rabatt hätte. Und schwuppdiwupp war ich ein paar Jahre älter und rabattberechtigt. Rabatt gäbe es auch, wenn man in einigen ausgewählten Hotels in Glenwood Springs nächtigen würde.
Hier merke ich schon, dass nicht allzu viel los ist. Ich kann gleich die Gondel besteigen, schwebe nach oben und bin im Vergnügungspark.
Zuerst muss ich mich orientieren und fange vorsichtig an. Ich fahre den Alpine Coaster, was bei uns als Sommerrodelbahn bezeichnet würde. Da man ja schon auf dem Berg ist, fängt gleich die Rodelei an und man wird am Ende wieder hochgezogen. Es geht flott und es gibt auch ein paar Schikanen.
Den kleinen Rucksack kann ich bei der Aufsicht abgeben und hinterher wieder abholen. Für die Achterbahnen nutze ich dann ein Schließfach. Bevor ich den Rucksack wegschließe, stärke ich mich noch ein bisschen und dann geht’s los.
Insgesamt drei Mal fahre ich „Cliffhanger Roller Coaster„, vier Mal „Defiance Roller Coaster“ und zum Schluss lass ich mich in ein Bergwerk befördern und das quasi im freien Fall. Leider finde ich zu diesem umgekehrten Free-Fall-Tower keine Beschreibung auf der Website.
Alles in allem waren die Wartezeiten angenehm kurz bei den Coastern. Andere Attraktionen, die familientauglicher sind, sind da durchaus mit langen Schlangen aufgefallen.
Gegen 14 Uhr habe ich dann genug, hole den Rucksack und fahre mit der Gondel wieder runter auf den Parkplatz. Mir hat es Spaß gemacht und es war nicht immer der Hintergedanke, ob ich denn noch mal irgendwas fahren kann, während Petra irgendwo sitzt und sich langweilt.
Im Hotel angekommen überlegen wir kurz, was wir noch gemeinsam machen können. Es ist immer noch gut warm und ein paar Meilen hin gibt es den „Highline Lake State Park“ mit Badestrand, der bis zum Sunset geöffnet ist. So erfrischen wir uns im See und haben unser Abendbrot wieder mal aus der Kühlbox.
Irgendwann haben wir dann genug und fahren wieder ins Hotel, wo wir den Abend wieder in Ruhe, bei einem Gläschen Wein auf dem Balkon ausklingen lassen.
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