Museum und eine private Führung
Den letzten kompletten Tag in Phoenix beginnen wir wie die anderen Tage auch. Wir können gar nicht verstehen, wieso die Amerikaner im kalten, lauten und engen Frühstücksraum sitzen, wo doch draußen am Pool einfach die schönere Atmosphäre herrscht.
Die erste Station ist ein Japanischer Garten. Solche Meisterwerke des Gartenbaus interessieren uns immer wieder. Da sind $10 pro Person als Eintritt gut investiert.
Das Gelände ist nicht allzu groß, aber sehr gut gepflegt. Wir sehen sogar einen kleinen Kolibri, der den Kois aus dem Teich das Wasser stibitzt.
Ich habe ein wenig recherchiert, ob man denn in Phoenix auch das State Capitol besichtigen kann. Drauf gekommen bin ich, weil wir das in Austin mal gemacht haben. Bei der Recherche kommt heraus, dass der alte Regierungssitz komplett zum Museum gemacht wurde. Zum Parken empfiehlt man uns den Parkplatz an der „Wesley Bolin Memorial Plaza“. Damit ist das Programm klar, erst Memorial und danach ins klimatisierte Museum.
Auf dem Weg dorthin entdeckt Petra noch ein paar alte Geräte aus dem Bergbau und wir machen dort gleich eine Besichtigung. Die Memorial Plaza versammelt eine ganze Reihe an Gedenkstätten für Helden diverser Kriege, für die heldenhaften Frauen zuhause und so weiter und so sofort. Ich kann dem Pathos ja nicht viel abgewinnen, aber Memorialisieren können die Amis.
Es ist schon wieder heiß, so um die 36° und es wird Zeit, dass wir wieder runterkühlen. Also ab zum State Capitol und das kostenlose Museum besichtigt. Im Nachhinein hätten wir sogar Eintritt bezahlt, so gut hat es uns gefallen. Über alle vier Etagen sind verschiedene Ausstellungen verteilt, die nicht nur mit dem Parlament, sondern auch mit vielen weiteren Aspekten des Staates Arizona zu tun haben.
In einem Raum finden wir eine Modellbahnanlage vor, die allerdings noch nicht ganz fertig ist. Während wir uns unsicher umschauen werden wir aber von den Herren, die sich mit der Anlage beschäftigen, eingeladen uns alles anzuschauen. Und während wir ein paar neugierige Blicke auf die schon fertigen Teile werfen, tritt einer der Herren auf uns zu und fragt, ob wir eine kleine Führung haben wollen.
So erfahren wir dann, dass die Anlage eigentlich schon längst hätte fertig sein sollen, aber Corona den ganzen Zeitplan durcheinander gebracht hat. Nun haben sie noch ein oder zwei Jahre Zeit bekommen, um alles fertigzustellen. Wir sehen das, was später der Grand Canyon werden soll und bestaunen, was schon fertig ist. Als er uns Yuma zeigt ist er ganz erstaunt, dass wir da schon waren. „What the hell“ wir denn in Yuma gemacht hätten, fragt er. Als er dann hört, dass wir nur auf der Durchreise dort übernachtet hatten, war er beruhigt, weil er sich nichts vorstellen konnte, weshalb wir sonst in dem Ort waren.
Auch er bekommt von uns ein kleines Tütchen Gummibären, die wir extra für solche Gelegenheiten mitnehmen. Meist freuen sich die Leute ein Loch in den Bauch und sehr oft bekommen wir dann mit, dass auch gleich den Kollegen die „Gummybears from Germany“ gezeigt werden. Der Mitarbeiter aus dem Museumsshop ist gleich zur Kollegin am Infostand gegangen und hat sich mit den Gummibären fotografieren lassen.
Es ist inzwischen zeitiger Nachmittag und wir fahren wieder ins Hotel. Vorher holen wir uns noch mal ein Lemon Chicken im Walmart und Salat. Das Huhn gibt es warm zum Mittag und die Reste werden für den morgigen Fahrtag mit dem Salat unser Lunch für unterwegs.
Bei den aktuellen Temperaturen haben wir uns angewöhnt, den Nachmittag im Hotel im Zimmer bzw. am Pool zu verbringen und am Abend nochmals los zu ziehen. Heute wollen wir versuchen, den Sonnenuntergang über Phoenix von einem erhöhten Standort aus zu erleben. Dazu haben wir in der Nähe den North Mountain Park ausgewählt und gehen einen kleinen Trail auf die Berge. Leider sehen wir von hier nicht die Sonne verschwinden, aber zumindest ein paar Bilder von Phoenix Downtown sind im Sonnenuntergangslicht drin.
Petra hat Bedenken, zu lange hier oben zu bleiben und dann in der Dunkelheit den Abstieg wagen zu müssen, daher brechen wir beizeiten wieder auf. Von hier geht es wieder zum Hotel, wo Petra schon mal anfängt, die Sachen zu verstauen, denn morgen ziehen wir weiter nach Palm Desert. Ich sichte Bilder und schreibe Text, denn wenn der Rückstand zu groß wird, dauert es hinterher immer ewig, bis die letzten Tage online sind. Zudem hat sich im Urlaub herausgestellt, dass ich nach dem Urlaub doch reisen muss, da statt der Online- nun eine Präsenzschulung ansteht.
Für den morgigen Tag habe ich für die Fahrt ein paar Zwischenstopps geplant. Zum einen schauen wir, ob ein Community Park wirklich zum Baden einlädt und dann wollen wir sehen, wozu Religion einen einzelnen Mann befähigen kann.
Wer immer noch nicht genug von unserem Tagesgeschehen hat, findet hier neuen Input…