Fahrtag mit Eisenbahn
Um es gleich vorweg zu nehmen, die Überschrift soll nicht heißen, dass wir unseren letzten Hotelwechsel per Bahn erledigt haben. Wir sind nur mit dem Mietwagen bei der Eisenbahn vorbei gefahren und da mir manchmal keine gescheiten Überschriften mehr einfallen, müssen solche Wortspiele herhalten.
Wie also schon geschrieben, ziehen wir heute das letzte Mal um. Eigentlich machen wir das nur, um etwas näher an den Airport zu kommen. Petra gehört zu den Risikominimiererinnen (gäbe bei Scrabble ordentlich Punkte) und da bei einer längeren Strecke auch mehr passieren kann, sind wir vor dem Abreisetag halt gern näher am Airport.
Für den Weg zum letzten Hotel hätte Google eine schnelle Verbindung über den Highway parat, aber wir haben ja a) Zeit und b) Interesse daran auch noch an Fahrtagen was von der Gegend zu sehen.
Auf meiner ToDo-Liste für die Gegend um Denver stand noch von einer früheren Reise das „Colorado Railroad Museum“. Heute hat es ganz gut gepasst, den kleinen Umweg zu fahren und so sind wir abseits des Highways über Landstraßen und durch kleine Orte zum Museum gekommen.
In Berthould, einem der kleineren Orte am Weg, haben wir aus dem Augenwinkel in einem Park ein paar Skulpturen entdeckt und wir sind mal ran gefahren. Es war eine nette Möglichkeit, sich ein wenig die Füße zu vertreten. Danach fuhren wir weiter in Richtung Golden, wo sich das Museum befindet. Zwischendurch waren wir noch mal preiswert tanken, wer weiß, wie sich die Preise in der Großstadt und in Flughafennähe zeigen.
Für das Railroad Museum haben wir 18 $ Eintritt gezahlt, ich zehn, meine altersrabattberechtigte Gattin acht. Im Hauptgebäude hätte man einen Film zur Eisenbahngeschichte sehen können, aber so etwas lassen wir meist unbeachtet beiseite. Da ist die Sprachbarriere, besonders bei mir, doch zu hoch.
Interessanter war dann schon eher die Modellbahnanlage im Keller. Sie kann zwar definitiv nicht mit dem Miniaturwunderland und auch nicht mit der Modellbahnausstellung in Wiehe mithalten, aber war dennoch mit ein paar netten Details recht interessant anzuschauen.
Danach sind wir über das Gelände gestromert, haben uns die kleine Gartenbahn angesehen und die anderen Wagen und Lokomotiven, die hier dekorativ herumstehen. Sheldon Cooper hätte sicher seine wahre Freude an allem gehabt, aber für den interessierten Laien gab es zu wenig Informationen, als dass er die Exponate entsprechend würdigen konnte.
Petra hat sich dann ein schattiges Plätzchen gesucht, während ich noch ein wenig auf Erkundungstour gegangen bin. Irgendwann hat man aber genug gesehen (mehr gab es auch eigentlich nicht) und wir sind aufgebrochen.
Ich hatte ja gestern schon geschaut, ob es noch die Möglichkeit der Einkehr im „Texas Roadhouse“ gibt. Eine Dependance der Kette gab es in der Nähe unseres Hotels und die haben wir jetzt angesteuert. Am Sonntag öffnen sie um 15 Uhr und so haben wir uns für spätes Mittag- bzw. zeitiges Abendessen entschieden. Erst ins Hotel und dann noch mal los, war uns zu umständlich und richtig was gegessen hatten wir ja heute auch nichts.
Wir mussten ein wenig warten, bis ein Tisch frei wurde. Unser Kellner war ein freundlicher junger Mann mit tiefer Stimme. Petra hat ihn dann wegen seines Dialekts (eigentlich war er nur schwer zu verstehen) gefragt, ob er Texaner sei. Er war aber wohl noch nie aus Colorado raus gekommen, meinte er.
Ich war etwas verwundert, standen doch vor vier Jahren noch Erdnüsse auf den Tischen (Beweisfotos hier), aber heute nicht. Ich hatte jetzt auch nicht nachgefragt, aber bei einer späteren Recherche habe ich herausgefunden, dass wegen Corona die Nüsse in Tüten verbannt wurden und man sie bis heute nur auf Nachfrage bzw. kostenpflichtig bekommt.
Das Essen war aber sehr lecker und Verhältnis zur Qualität auch noch recht preiswert. Wir hatten anderswo für weniger Qualität mehr bezahlen müssen.
Gut gesättigt fuhren wir dann zum Hotel. Ich habe das Auto ausgeräumt, da Petra anfangen wollte, alles zu sichten und zu sortieren. Dann war sie so im Flow, dass sie doch gleich mit dem Packen begonnen hat und am Ende war die Reisetasche schon an diesem Abend fertig gepackt.
Den restlichen Abend haben wir dann ruhig ausklingen lassen und sind relativ zeitig zu Bett gegangen.
Morgen wollen wir noch ein paar Kleinigkeiten, Mitbringsel und Mitnehmsel shoppen und Petra versucht sich dann im Kofferpack-Tetris. Wie erfolgreich wir waren und was sonst so passiert ist, kann man hier nachlesen