Stefan and the Ant
Wir schlafen gut, aber mit kleineren Unterbrechungen. Da wir die Chance nutzen, bei offenem Fenster zu schlafen, hören wir ab und an die Warnsignale der Züge, wenn sie in der Nähe den Bahnübergang queren. Außerdem meint eine Wanderdrossel, ab etwa 3:30 Uhr auf sich aufmerksam machen zu müssen.
Das Frühstück wird heute von einer anderen und vor allem motivierteren Kollegin betreut. Das Angebot wechselt auch, so dass man auch bei mehreren Übernachtungen nicht immer das gleiche essen muss.
Wir wollen heute noch mal an den Barr Lake. Gestern Abend fiel der zweite Besuch ja aus und es soll dort ein Nest des amerikanischen Wappentiers geben, welches man beobachten kann.
Auf dem Weg dort hin entdecken wir wieder allerlei Tiere. Die Fische sind heute, im Vergleich zu gestern, gar nicht mehr aktiv. Vielleicht hat ihnen das Unwetter der letzten Nacht, die Lust geraubt.
Auf halbem Weg merke ich auf einmal einen stechenden Schmerz am rechten Fuß. Ich kann mir keinen Reim darauf machen und schaue nach. Als ich den Schuh ausziehe, sehe ich eine Ameise und vermute, dass sie der Übeltäter ist. Die Stelle wo der Schmerz ist, ist rot. Wir haben aber nix dabei, was evtl. Linderung verschaffen könnte. So kühle ich mit etwas Wasser und schlüpfe wieder in die Schuhe.
Nun reibt die Zunge vom Schuh an der Stelle und es macht nicht wirklich Spaß zu wandern. Etwa eine Meile vor dem eigentlichen Ziel gebe ich auf. Wir steuern noch den nächsten Aussichtspunkt an und können zumindest in weiter Ferne den Weißkopfseeadler fliegen sehen. Ich habe ihn auch fotografieren können, aber auf Grund der Zoomstufe ist es alles andere als scharf geworden.
Mit diesem Teilerfolg marschieren wir wieder zurück zum Nature Center, wo unser Auto steht. Der Fuß schmerzt noch, aber ich habe die Hoffnung, wenn ich aus den Schuhen komme, dass es dann auch besser wird. So ist es dann auch und wir fahren erst mal zum Hotel.
In den Nachrichten liefen Meldungen von Unwettern und Warnungen vor weiteren Gewittern und Tornados im Laufe des Tages. Wir überlegen, was wir tun, sind wir doch am Abend verabredet. Wir entschließen uns, beizeiten abzusagen. Abwarten und dann kurzfristig Bescheid geben wollen wir auch nicht. Uns ist das Risiko zu groß, bei der Fahrt nach Greely oder zurück in die Unwetter zu kommen.
Nach kurzer Siesta brechen wir noch mal auf. Wir wollen schon mal bei Kohl’s schauen, wie die Angebotslage so ist.
Gekauft haben wir nur ein paar Shirts. Wir sind dann zurück zum Hotel und das rechtzeitig vor dem Regen. Das Unwetter ist zwar ausgeblieben und im Nachhinein wäre uns auch keines bei unserer Verabredung in die Quere gekommen, aber man weiß es ja vorher nicht.
Wir essen zu Abend, daddeln noch ein wenig und schauen nebenbei fern. Wir merken den Jetlag noch und sind dann relativ zeitig im Bett.
Morgen ziehen wir das erste Mal um. Was sonst noch passiert kann man hier nachlesen.