Matherpoint at Fatherday
Wir haben gut geschlafen und sind beizeiten wach. Heute ziehen wir um, wobei wir eigentlich in die Gegend von Sedona wollen. Nur habe ich mir bzw. uns einen „Schlenker“ eingebaut, weil ich gern noch mal den Sonnenuntergang am Grand Canyon sehen möchte. Daher müssen wir eine Zwischenübernachtung einfügen.
Nach dem Frühstück packen wir alles zusammen. Ich belade das Auto und Petra checkt uns aus.
Vor ein paar Wochen haben wir im TV eine bzw. zwei Sendungen gesehen zum Thema „Art in the Desert“. Darin ging es um Kunst und Künstler und wie sie sich von den Wüsten Nordamerikas inspirieren lassen und dies wiederum hat uns inspiriert, einige der Kunstwerke in den Wüsten anzuschauen.
Wir beginnen mit den „Seven Magic Mountains“, ein paar Steinbrocken, die neben der Autobahn übereinandergestellt und bunt angemalt wurden. Ein nettes Fotomotiv und wenn man schon mal in der Gegend ist, einen kleinen Umweg wert. Danach starten wir in Richtung Grand Canyon.
Für Unternehmungen zwischendurch ist nicht viel Zeit. Es sind heute über 600 km zu fahren und der Sonnenuntergang wartet nicht, bis wir vielleicht mal am South Rim auftauchen.
Für die Mittagszeit suchen wir uns einen Park, wo man auch picknicken kann. Wir finden in Kingman nahe der Interstate einen solchen. Dort gibt es Lunch aus unseren Vorräten. Ganz in der Nähe entdeckt Petra den Hinweis auf ein Visitor-Center und wir schauen uns da mal um. Dabei lassen wir uns zu einem Museumsbesuch überreden und für vier Dollar pro Nase (zum Glück hat jeder von uns nur eine) wird uns Einlass in das „Mohave Museum of History and Arts“ gewährt. Mit dem Eintritt wäre auch der Zugang zu zwei weiteren Museen in Kingman möglich, aber dafür fehlt die Zeit nun wirklich.
Am Ende tat es uns um die 8 $ nicht leid. Es gab einen bunten Strauß beliebter Themen, über Route 66, das Farmleben früherer Zeiten, die Ureinwohner und das Leben im Allgemeinen bis hin zu einer Sammlung der Präsidentenportraits vom ersten bis zum aktuellen (und alle mit Gattin; vermutlich darf man unverheiratet die Nation nicht anführen).
So langsam wurde es dann wirklich Zeit, sich wieder auf die Interstate zu begeben. Wir haben noch mal getankt (auch hier spürt man die Inflation) und dann hat Petra zum ersten Mal im Urlaub das Steuer übernommen.
Wir kommen noch rechtzeitig am Grand Canyon an. Das Visitor-Center hat schon geschlossen, aber der Souvenirshop hat noch geöffnet. Dort erstehen wir einen Untersetzer. Die „sammeln“ wir seit einigen Jahren, sprich von allen möglichen Parks und Sehenswürdigkeiten versuchen wir einen solchen steinernen Untersetzer zu ergattern.
Danach schlendern wir zum Rand der Schlucht, aber das schluchzen, wie beim ersten Besuch, bleibt aus. Es ist aber trotzdem schön, mal wieder in das große Loch zu schauen. Nun wird es Zeit, sich eine Sunset-Location zu suchen. Wir sehen zu, dass wir noch ein Stück in Richtung Osten voran kommen, da in dieser Richtung auch unsere heutige Übernachtungsstätte liegt.
Am Navajo-Point ist nicht viel los. Wir nehmen unsere Campingstühle, setzen uns an den Rand der Schlucht und schauen der Sonne beim Untergehen zu. Zuerst versteckt sie sich hinter Wolken, aber dann findet sie doch noch vor dem Verschwinden hinterm Horizont eine Lücke. Ich lasse während der ganzen Zeit die Speicherkarte glühen, weil quasi im Minutentakt die Lichtstimmung wechselt.
Kaum dass die Sonne weg ist, machen wir uns auch auf den Weg. Der Tag war lang und anstrengend und wir müssen noch über eine Stunde fahren.
Am Hotel angekommen habe ich dann noch ein Déjà-vu. Neben dem Hotel gibt es ein Restaurant und mir kam das gleich bekannt vor. Wir haben vor Jahren mal auf der Durchreise dort zu Mittag gegessen. Beim Check-In wird uns dann auch erklärt, dass es das Frühstück morgen genau dort gibt.
Wir nehmen das Nötigste mit aufs Zimmer und fallen nach dem Duschen relativ schnell in die Betten. Übrigens ist die Gegend ziemlich verwirrend. Innerhalb desselben Bundesstaates gelten unterschiedliche Zeitzonen. Die Navajos haben Sommerzeit und drumherum gibt’s die nicht. Die Navajos haben auch noch Maskenpflicht, die es ebenfalls drumherum nirgends mehr gibt. Überhaupt ist man mittlerweile als Maskenträger deutlich in der Minderheit. Das war im Januar in Florida noch anders.
Morgen wollen wir noch einmal ähnlich weit fahren wie heute. Wir hätten es kürzer haben können, aber ich wollte unterwegs unbedingt noch einen Nationalpark anschauen und so wird der Weg halt länger.
Wie lang er wirklich geworden ist, kann man hier nachlesen…