30. Mai 2019

Das schlechte Wetter kann uns mal

Die Tage in Alamogordo sind gezählt. Wir packen alles wieder ein und brechen nach Nordosten auf. Die nächste Nacht wollen wir in Clovis, immer noch in New Mexico, nächtigen. Die reine Fahrzeit beträgt knapp 5 Stunden und zwischendurch wollen wir uns ja auch beschäftigen.

Den ersten Stopp machen wir gleich eien Block weiter im Baumarkt. Wir suchen nach Schrumpffolie, die wir schon letztes Mal zum Verpacken der Kühlbox benutzt haben. Die große Rolle, die wir aber nie und nimmer aufbrauchen, kostet an die 30 Dollar und wir sind schwer am Überlegen, ob wir so viel Geld dafür in die Hand nehmen. Und als ob das mit dem „in die Hand nehmen“ ein Wink des Schicksals ist, fällt Petra ein kleiner Handabroller für die Folie ins Auge und der wechselt fü knapp 9 Dollar den Besitzer.

Im nächsten Tagesordnungspunkt will ich mir die weltgrößte Pistazie anschauen. Dazu gibt es nördlich von Alamogordo die Möglichkeit. Im „Great Pistacho Land“ steht die nämlich rum. Ein Farmer hat hier einen Shop mit allerlei Produkten aus Pistazien und mit Angeboten von anderen Farmern der Umgebung eröffnet. Die Preise sind allerdings jenseits dessen, was wir für ein paar dieser Nüsse, Eis oder kunstgewerblichen Kram auszugeben bereit sind.

Als wir in den beiden Vorjahren schon feststellen mussten, dass wir kein petroglyphisch können, wollen wir unsere Fortschritte bei der Entzifferung indianischer Steinmalereien einer Zwischenprüfung unterziehen. Um es kurz zu machen, wir sind durchgefallen. Dennoch war die kleine Wanderung an der „Three Rivers Petroglyph Site“ eine nette Abwechslung.

Wir haben unser Auto in den Schatten eines Baumes neben einem Picknicktisch gestellt und sind losgewandert. Als wir zurück waren, haben wir gleich noch den Hunger und Durst gestillt.

Die letzte Zwischenstation war dann Fort Stanton, welches ab 1855 bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts zunächst militärisch, dann als Krankenhaus und zuletzt als eine Art Gefängnis für deutsche und japanische Kriegsgefangene diente. Auf dem Weg dorthin haben wir schon das schlechte Wetter um uns herum aufziehen sehen.

Passend zur Lage des Forts in der “ Fort Stanton-Snowy River Cave National Conservation Area“ lag sogar Schnee, genauer gesagt Reste eines Hagelschauers der kurz vor uns niederging, auf der Straße. Am bzw. im Fort war nix los. Wir stromerten übers Gelände, es hat ab und an etwas geregnet und wir haben einige der Örtlichkeiten in Augenschein nehmen können. Die erste Enttäuschung wich dann schnell der Begeisterung, als wir das alte Krankenhaus und die noch älteren Soldatenunterkünfte in Augenschein nahmen.

Inzwischen war es schon Nachmittag und wir hatten noch gut drei Stunden Fahrt vor uns. Auf dieser sahen wir wieder, wie sich hinter uns dunkle Wolken mit Blitz und Starkregen bildeten. Wir sind aber noch halbwegs trocken angekommen und haben im Hotel eingecheckt. Kaum dass wir unsere Sachen für die Nacht und den nächsten Tag im Zimmer hatten, brach das Unwetter los.

Wir sind übrigens auch noch durch Roswell gefahren und haben den einen oder anderen Alien gesehen.

Inzwischen hat sich alles beruhigt, ich schreibe diese Zeilen und werde dann noch die Bilder sichten. Petra hat inzwischen den Kampf mit dem TV aufgegeben, bei hunderten oder noch mehr Shoppingkanälen, die sie hier einspeisen.

Morgen geht es gleich weiter nach Amarillo. Die Strecke ist kurz und an Aktivitäten habe ich noch nicht allzuviel geplant. Schau’n mer mal….

…und zwar hier!