22. Mai 2019

Missions are possible

Als wir gestern Abend hier ankamen, waren wir ziemlich geschlaucht und erholungsbedürftig. Das hat sich dann darin gezeigt, dass wir bis gegen 6 Uhr geschlafen haben, eine Uhrzeit, die wir wegen Jetlag sonst noch nie an Tag 3 einer solchen Reise erreicht haben.

Wir machen uns erst mal einen Kaffee und versetzen uns in einen halbwegs vorzeigbaren Zustand. Unser Hotel für die drei Tage hat das Frühstück im Preis inbegriffen und so stärken wir uns mit frischen Waffeln, Cornflakes und Bananen. Der Plan für heute ist schnell erläutert. Wir werden San Antonio zu Fuß und zu Bus erkunden. Wir gehen sozusagen auf Missions-Mission.

Bevor wir aufbrechen müssen wir noch schnell ein paar Reklamationen an der Rezeption los werden. Im Bad ist eine Lampe ausgefallen und die Kühlschranktür schließt nicht. Dass am Tisch die Steckdose nicht funktioniert ist uns gestern schon aufgefallen, wurde aber von uns selbst behoben, da das Anschlusskabel des Verteilers bis zu einer anderen Steckdose gereicht hat.

Kurz vor 9 sind wir mit allem durch und brechen auf. Zunächst geht es per Pedes zum Riverwalk. Hier ist um die Uhrzeit noch nicht viel los. Außer ein paar Serviceleuten, die die Wege kärchern und die Blumen pflegen sind noch ein paar Spaziergänger wie wir und einiges an wassernaher Fauna unterwegs.

Wir verlassen dann irgendwann wieder den Riverwalk und begeben uns zu unserer ersten Mission. „The Alamo“ ist sicher die bekannteste der Missionen in San Antonio und deswegen bzw. auch wegen ihrer Lage mitten im Zentrum, die am besten besuchte. Dementsprechend ist hier schon recht viel Trubel. Wir schauen uns das Ganze eine Weile an und brechen dann aber zu weiteren Missionen auf.

Dazu nutzen wir den öffentlichen Nahverkehr. Drei Buslinien machen nähere und weiter entfernte Attraktionen zugänglich. Wir kaufen im Visitorcenter zwei Tagestickets zum Gesamtpreis von $ 5,50 und können damit alle drei Linien beliebig oft nutzen. Für Nachtschwärmer ist das auch interessant, da die Tickets bis 3 Uhr morgens am nächsten Tag gelten.

Die zweite Mission ist dann die „Mission San Juan Capistrano“. Hier ist es deutlich weniger trubelig, als am „The Alamo“. Wir schlendern übers Gelände und besichtigen, was zu besichtigen ist. Inzwischen ist es schon wieder gut warm und vor allem schwül. Da braucht man keine Sonne, um ins Schwitzen zu kommen, denn die macht sich heute noch ein wenig rar.

Zum Glück sind die Busse im früheren Leben Tiefkühlgeräte gewesen oder haben zumindest deren Kühlvermögen übernommen. Wobei bei uns immer ein wenig die Sorge mitschwingt, dass man sich in den kalten Bussen, Visitorcentern und sonstigen klimatisierten Räumlichkeiten erkältet.

Auf jeden Fall beschließen wir, nicht alle Missionen anzuschauen. Wir gehen eher nach dem Motto „kennst du dreie, kennst du alle“ und steigen noch mal an der „Mission San José“ aus. Die Anlage hier hat schon eine beeindruckende Größe, aber im Grunde ist es eben auch nur ein Stück der Missionierungsgeschichte des amerikanischen Kontinents.

Von hier fahren wir mit dem Bus wieder zurück zum Ausgangspunkt und steigen um, in eine Linie, die uns zu einer Haltestelle nah am Hotel bringt. Es ist schon wieder später Mittag bzw. zeitiger Nachmittag und wir verzehren die Reste von gestern aus unserem Doggy-Pack.

Eigentlich hatte ich noch geplant, vom „Tower of the Americas“ einen Blick auf San Antonio zu werfen, aber irgendwie sind wir schon wieder fußlahm und von der schwülen Hitze geschlaucht. Also arbeiten wir weiter am Ruf der Reise als Badeurlaub und legen uns an den Pool. Ab und an schaut die Sonne zwischen den Wolken hervor und wir genießen es, dass wir die einzigen am Pool sind.

Am Abend drehen wir noch eine kleine Runde um den „Market Place“. Leider sind wir etwas spät dran, die Buden schließen grad alle, aber wir können schon mal schauen, wo das Restaurant ist in dem wir Morgen einen kleinen Forenstammtisch abhalten.

Nach der Runde geht es zum kleinen Abendessen wieder zurück in unser wunderliches Hotel. Die Reklamationen hat man schnell und professionell bearbeitet. Das Trinkgeld hat das Zimmermädchen/der Zimmerboy mitgenommen, aber aus lauter Freude darüber ganz vergessen, das Zimmer zu machen. Und um den wunderlichen Charakter noch zu unterstreichen ging eben unvermittelt die Klimaanlage an, obwohl an der Fernbedienung „OFF“ steht. Ich drücke ein paar Knöpfe, schalte an und aus, aber außer, dass die Lüftung mal mehr oder weniger kalte Luft ins Zimmer bläst passiert nichts. Zum Glück hat die Anlage einen Stecker, den man ziehen kann und ohne Strom funktioniert zum Glück auch die wunderlichste Technik nicht.

Ich habe die Bilder eben sondiert und hochgeladen, tippe diese Zeilen während wir uns den ersten Wein des Urlaubs schmecken lassen und wenn ich dann die Galerien gebastelt habe geht alles online und wir ins Bett.

Hier geht es weiter…