26. Mai 2019

Urlaub (nicht nur) auf Balkonien

Die Nacht bei offenem Fenster hat leider nicht die erhoffte Abkühlung gebracht, war aber dennoch sehr angenehm. Morgens sind wir mal wach geworden, als die Vöglein angefangen haben zu zwitschern. Zum Glück konnten wir aber noch mal einschlafen.

Bis wir dann aufgestanden sind, uns fertig gemacht und gefrühstückt haben wurde es schon acht. Ich hab noch die Trinkblase gefüllt und in den Rucksack montiert und dann ging es los in Richtung Trailhead für den „Lost Mine Trail“. Wir waren aber etwas zu spät da, denn vor uns wurde grad die letzte Parklücke okkupiert.

Als Alternative haben wir dann geschaut, wo es zum „Balanced Rock“ geht. Das Foto haben wir beim Checkin an der Rezeption gesehen und gleich gefragt, ob das hier im Park aufgenommen worden wäre. Dies wurde bejaht, also ist das dann unser heutiges Ziel für den Vormittag.

Die Sonne macht sich heute morgen rar, aber das ist gut so. Da bleiben die Temperaturen erst mal im angenehmen Bereich. Die Zufahrt zum Ausgangspunkt der Wanderung führt über eine Gravelroad mit manchen Dellen und tiefen Auswaschungen. Unser Schlachtschiff schrammt mit seiner vorderen Schürze das eine oder andere Mal über den Boden. Jedes Mal bekommt Petra „Zustände“ und befürchtet das Schlimmste. Aber weder uns noch dem Wägelchen passiert etwas.

Am Trailhead zum Blanaced Rock finden wir noch einen Parkplatz. Wir schnappen uns die Rucksäcke und los gehts. Der Weg führt am Anfang mit einem leichten Anstieg durch ein Flussbett. Erst die letzten 400 m sind mit Kraxeln über die Felsen verbunden. Unsere untrainierten Körpr schaffen es bis nach oben und werden durch schöne Aussichten und natürlich den Blick auf den balancierenden Felsen belohnt.

Auf dem Rückweg kommt dann die Sonne raus und wir sind froh, dass wir schon auf dem Weg zum Auto sind. Ansonsten gäbe es nämlich auf dieser Wanderung keinen Schatten. Am Auto wird dann erst mal ein kühles „Mntn. Dew“ oral verklappt, um die Lebensgeister wieder aufzufrischen. Als wir grad am Verstauen der Sachen sind, kommt ein Pkw an, wo wir aus dem Augenwinkel sehen, dass der Vorderreifen platt ist. Der Fahrer bemerkt es auch und flucht ein bisschen vor sich hin. Den Platten hat er sich bestimmt durch irgendeinen spitzen Stein auf der unbefestigten Straße eingehandelt. Das ist für Petra ein Grund mehr, mich zu einer gemäßigten Fahrweise auf der Rückfahrt anzuhalten.

Wir kommen am späten Vormittag wieder an der Lodge an. Duschen ist unsere erste, Mittagessen die zweite Aktion die wir durchziehen, bevor wir uns eine Siesta gönnen. Am Ende selbiger mache ich uns einen Kaffee und wir suchen die Badesachen raus, denn wie schon erwähnt, es wird ein Badeurlaub. Heute steht ein Bad in einer heißen Quelle und vielleicht auch noch im Rio Grande auf dem Plan.

Dazu müssen wir erst mal quer durch den Nationalpark fahren. Mit etwas Glück erwischen wir einen Parkplatz, der grad frei wurde. Wir haben die Badesachen schon an, Handtücher und Wertsachen behalten wir am Mann. Letzeres vor allem, weil am Parkplatz vor Langfingern gewarnt wird.

Das Bad in der 105°F warmen Quelle ist recht angenehm. Ich hatte schon auf höhere Außentemperaturen spekuliert um hier darauf hinzuweisen, dass wir zum Abkühlen in die „Hot Springs“ gestiegen sind. Daraus wurde aber nix, weil wir gut 10 Fahrenheiter darunter liegen. Die Abkühlung gibt es dann im Rio Grande, bei dessen Strömung man aber aufpassen muss, nicht abgetrieben zu werden. Wir wechseln zwischen hot Spring und cool Rio und erfreuen uns des Lebens.

Zum Glück hat es mit dem Mauerbau des Präsidenten, dessen Namen wir nicht nennen, nicht so schnell geklappt. Wer weiß ob es dann noch diese Möglichkeit gegeben hätte.

Irgendwann ist es dann genug und wir gehen wieder zurück Die Badesachen sind nur noch etwas feucht, aber mit Handtuch auf dem Sitz und eingeschalteter Sitzheizung kommen wir bis zur Lodge. Dort geht es sofort wieder unter die Dusche, diesmal um den Sand des Rio Grande aus den Körperritzen zu spülen.

Eben haben wir zu Abend gegessen und nun sitzen wir wieder auf Balkonien, ich schreibe die Tageserlebnisse nieder und sichte schon mal die Fotos. Diesmal ist auch viel Tierwelt dabei. Leider habe ich noch kein Foto vom Roadrunner oder einer Schlange. Beides haben wir heute zu Gesicht bekommen, aber ehe die Aufnahmetechnik bereit war, waren sie schon wieder weg.

Morgen wollen wir schauen, dass wir beizeiten los kommen. Eine Wanderung am, im oder um den Santa Elena Cabyon steht an, danach besichtigen wir eine Ghosttown und jenachdem was wir noch an Zeit haben, gibt es vielleicht noch einen Badestopp.

Hier entlang, um den nächsten Tag anzuschauen…