19. Mai 2019

Austin, wir haben ein Problem

Der heutige Tag beginnt zeitig, zu zeitig. Für 3:30 Uhr haben wir den Wecker gestellt, wach waren wir aber von allein schon deutlich eher. So haben wir in aller Ruhe geduscht, ein kleines Frühstück gemacht und sind dann in aller Ruhe zum Flughafen gefahren. Dank Vorabend-Checkin konnten wir gleich zur Sicherheitskontrolle und da sich der Großteil der Gran-Canaria-Reisenden noch am Checkin-Schalter in der Schlange aufhielt, war die Schlange hier sehr überschaubar.

Pünktlich begann das Boarding und der Hopser nach Frankfurt war schnell geschafft. Hier hatten wir geplante drei Stunden Aufenthalt, die wir für einen Schnappschuss des männlichen Teils der Reisegruppe neben Herrn Einstein, etwas daddeln am Rechner und einem Videotelefonat mit dem Enkel, der heute 5 Jahre alt wurde, nutzen.

Zum Boarding für den Flug nach Austin ging es per Bus aufs Vorfeld. Wir haben unsere Plätze direkt hinter der Bussiness-Class eingenommen, den reichlichen Fußraum und den Welcomedrink (Orangensaft mit Minze) genossen.

Der Flug selbst war sehr entspannt. Wir haben bequem gesessen, durchaus lecker gegessen und ich habe den einen oder anderen Film angesehen. Einen Tag vor dem Flug gab es in der Tagesschau eine Meldung bzgl. Tornados in Oklahoma und dem mittleren Westen der USA. Zum Glück haben wir einen Tag später davon nichts mehr zu spüren bekommen. In der Summe gingen die mehr als 10 Stunden des Flugs recht unkompliziert und angenehm vorüber.

In Austin gelandet hat es ein kleines Weilchen gedauert, bis wir aussteigen konnten. Der Weg zur Immigration war nicht allzu lang und da wir ziemlich weit vorn saßen, waren wir mit der Einreiseprozedur am Automaten recht schnell fertig. Genützt hat es wenig, da wir dann am Gepäckband wieder auf unser Aufgabegepäck warten mussten. Unsere Kühlbox hat die Aufmerksamkeit der Leute am Band auf sich gezogen. Weniger wegen der Tatsache, dass es ein ungewöhnliches Gepäckstück ist, als vielmehr weil sie beim Rutschen aufs Band mit so viel Schmackes runter gedonnert kam, dass sie gleich mal beide Griffe von sich geworfen hat wie die Eidechse ihren Schwanz bei Gefahr. Dank der Hilfe der Umstehenden haben wir die Griffe aber noch gefunden und konnten sie wieder anbauen.

Der Weg zum Mietwagen war kurz und fußläufig zu absolvieren. Lediglich die schwüle Hitze machte uns zu schaffen. Ich kam mir vor wie im Tropenhaus des halleschen Zoos.

Auf der Tafel stand mein Name mit der Parkplatznummer und dort wartete dann ein Buick Enclave mit 13.000 Meilen auf dem Tacho. Das Schlachtschiff soll uns in den drei Wochen eine bequeme Art bieten, um von A nach B und noch ein Stück weiter zu kommen.

Bis hier hin war alles schick und entspannt. Das Chaos begann, als ich zwei Fehler auf einmal gemacht habe. Das Navi hat erfahrungsgemäß auf den ersten Metern aus dem Parkhaus noch keine genaue Postion ermitteln können und ich bin dann im Blindflug natürlich falsch abgebogen. Als ob das nicht genug ist, habe ich im Anflug gestresster geistiger Umnachtung einen Anfängerfehler gemacht, indem ich einfach ignoriert habe, dass hier in den Straßen die Hausnummern doppelt vergeben werden und zwar für den Nord/Süd- bzw. Ost/West-Teil der Straße. Wir waren im Nordteil und das Hotel hatte aber den Südteil der Straße als Adresse, so dass wir erst mal an der falschen Stelle unsere suchenden Runden gedreht haben.

Die ganzen Umstände haben mich so gestresst. Das unbekannte, große bzw. sehr große Auto, die unbekannte Stadt, die mittlerweile spürbare lange Anreise haben dazu geführt, dass ich mich einfach nur noch überfordert gefühlt habe.

Nach erneuter Adressprüfung und korrekter Eingabe habe ich dann mit ein paar Ehrenrunden wegen falschen Abbiegens das Hotel erreicht.

Hier ging der Stress aber weiter. Meine Kreditkarte verweigerte den Dienst, Barzahlung war nicht möglich und so musste die Reserve-Karte ran. Auf dem Zimmer hat Petra dann bemerkt, dass zwischen Zimmerausstattung in live und der auf der Reservierungsbestätigung einige Differenzen bestanden. Also ist sie nochmal zur Rezeption und hat auf den Unterschied verwiesen. Natürlich können wir ein Upgrade haben hieß es dann. Petra hat aber dank unseres Ausdrucks auf die andere Ausstattung verwiesen und zähneknirschend haben sie uns dann ein anderes Zimmer zugewiesen.

Nachdem wir dann kurz geruht und geduscht haben, sind wir noch mal los zum Walmart, die ersten Einkäufe zu machen. Noch ein paar kurze Statements für zuhause schreiben bzw. schicken und zwischen 21 und 22 Uhr Ortszeit sind wir dann ins Bett.

Hier geht es zum nächsten Tag…