Cityparks und Fledermäuse
Der letzte komplette Tag in Austin bricht an. Wir hatten eine leise Klimaanlage und demzufolge auch wieder ganz gut geschlafen. Unser letztes Hotel ist ein besseres geworden und das merkt man schon an vielen Dingen. Hot Breakfast zum Beispiel ist inkl. und war auch gut. Die Dame, die sich ums Frühstück kümmert, war immer am Wirbeln.
Ich habe uns für heute ein paar kleine Stadtparks ausgesucht und dann wollen wir uns noch das Capitol, den Regierungssitz von Texas anschauen.
Wettertechnisch haben wir wieder das große Los gezogen. Nach den gestrigen Regenfällen war heute Morgen strahlend blauer Himmel. Wir haben uns Getränke mit Eis in die Kühltasche gepackt und sind los.
Erste Station war „Mayfield Park“, ein kleines Areal, in dem man Pfaue hält und sich der schönen Kunst der Gärtnerei widmet. Es ist wirklich nicht groß, aber insgesamt schön anzuschauen.
Im nächsten Park waren die „Yippee Ki Yay Stickwork Sculptures“ das Ziel. Ein Kunstprojekt, welches aus Ästen verschiedene begehbare Skulpturen präsentiert.
Zu guter Letzt haben wir uns die „Grotto Wall at Sparky Park“ angeschaut. Ebenfalls Kunst und ebenfalls nicht groß, steht hier eine kunstvoll verzierte Mauer. Das Besondere dabei sind nicht nur die Mauer an sich, sondern auch die kleinen Dinge, die von Besuchern dort als Teil des Kunstwerks platziert wurden.
Nach diesem Hop-on-hopp-off-Programm sind wir dann noch in die City gefahren und haben uns den texanischen Regierungssitz angeschaut. Das Capitol in Austin ist ein paar Meter höher, als das in Washington und demzufolge schon eine kollossale Erscheinung.
Inzwischen ist Mittag vorbei und das Hotelfrühstück büßt an Sättigungswirkung ein. Daher versuchen wir unser Glück noch mal bei Panda Express. Die schaffen es, uns satt zu bekommen und so gestärkt geht es erst mal zum Hotel und dort in den Pool.
Am Abend brechen wir noch einmal auf, um dem Start der größten urbanen Fledermauskolonie beizuwohnen. Dazu müssen wir in die City von Austin an die Congress Avenue Bridge unter welcher sich die Flattertiere tagsüber aufhalten.
Erste Herausforderung ist die Parkplatzsuche. Es könnte ja so einfach sein, wenn die Parkautomaten ein lesbares Display hätten und Bargeld akzeptieren würden. Ersteres macht die Bedienung unnötig kompliziert und zweiteres würde auch bei nicht akzeptierten Kreditkarten das Ziehen eines Parktickets ermöglichen.
Unsere Odyssee war lang, sehr lang. der erste Versuch schlug fehl, wegen des Nichtmerkens der Parkplatznummer. Im zweiten Versuch kamen dann die oben genannten Probleme zum Tragen, wobei wir uns im Nachgang nicht sicher waren, ob es an der Kreditkarte lage oder daran, dass ein anderer zu faul war, seine Parkplatznummer zu ermitteln und einfach unsere „23“ eingegeben hat.
Auch die Hilfe eines amerikanischen Pärchens, die wir fragten, ob sie mit ihrer Karte unser Parkticket bezahlen und wir ihnen das Geld in bar geben, schlug fehl.
Unsere Idee war dann, ein Stück nach Downtown rein zu fahren und dort eine Parkuhr zu füttern. Im Gewirr der Einbahnstraßen und Parkuhren, die unsere Karte nicht wollten bzw. der Geld nahmen ohne die Gegenleistung zu erbringen, war ich schon geneigt aufzugeben. Letztlich gab es dann einen freien Parkplatz mit Parkscheinautomat, der unsere Münzen gern angenommen hat.
Nun mussten wir noch ein paar Meter mehr laufen, waren aber dennoch rechtzeitig unter der Brücke angekommen. Wir hatten uns im Hotel das Abendessen vorbereitet und nebenbei Picknick gemacht.
Der weitere Verlauf des Abends war dann aber enttäuschend. Die Fledermäuse begannen recht spät mit dem Ausschwärmen und auch nicht in der Anzahl, wie ich es im Vorfeld auf Fotos gesehen hatte. Irgendwann war es dann zu dunkel um etwas zu sehen, von vernünftigen Fotos ganz zu schweigen. Es gibt nur ein Bild, auf dem man unscharf die Umrisse der Fledermäuse erkennt.
Irgendwann begann dann der große Aufbruch und wir haben ebenfalls die Segel gestrichen. Petra wollte eh am Abend noch ein bisschen packen, da hat das gut gepasst.
Die Rechnung haben wir aber ohne das Department of Transportation in Austin gemacht. Die meinten nämlich, dass sie aus vier Spuren Highway und zwei Spuren Nebenstraße alles auf eine Spur zusammenführen dann noch durch ein Wohngebiet umleiten müssten. So ist dann aus 10 Minuten gesamter Fahrzeit am Ende über anderthalb Stunden geworden.
Im Hotel angekommen, war dann nur Nachtruhe angesagt. Morgen packen wir dann den Rest und es geht wieder heim.