Schau Schau Shoshonen
Als bekennender Fan von „Bully“ Herbig konnte ich nicht anders, als in der Überschrift aus dem „Schuh des Manitu“ zu zitieren. Warum das so passend sein soll? Nun, wir waren heute auf Shoshonen-Land, genauer im Death Valley National Park.
Da der Nationalpark etwas weiter von Vegas weg ist, haben wir im Urlaub mal ausnahmsweise den Wecker gestellt. Ganz so zeitig, wie wir wollten sind wir dann aber doch nicht los gekommen.
Die Fahrt selbst verlief ziemlich ereignislos. Dann kam das Parkeingangsschild und dort haben wir das obligatorische Foto geschossen und gleichzeitig das zweite Frühstück eingenommen. Um Zeit zu sparen haben wir im Multitasking beides zur gleichen Zeit gemacht.
Morgens halb 10 in Kalifornien
Der Park ist kostenpflichtig und heute wollen wir unbedingt den Nationalparkpass kaufen. Es gab einen „Information Kiosk“ an der Strecke, wo man am Automaten den Eintritt zahlen kann. Leider gab es dort den Pass nicht und so sind wir „schwarz“ in den Park gefahren.
Rast am Zabriskie Point
Den ersten Anlaufpunkt haben wir uns dann auch gleich noch „schwarz“ angesehen. Auf der Strecke lag der Zabriski Point, den ich mir vorher schon auf die „Unbedingt-Anschauen-Liste“ gesetzt habe. Schade, dass die Sonne schon sehr hoch stand. So wirken die Strukturen auf den Bildern nicht so richtig. Da es am eigentlichen Aussichtspunkt schon ziemlich voll war, bin ich außen drumrum gekraxelt.
Aussichtsplattform am Zbriskie Point
Zabriskie Point
Als nächstes sind wir dann ins Visitorcenter und haben dort für 80 $ den Nationalparkpass gekauft. Im Hotel hab ich dann festgestellt, dass sich die Rangerin entweder verknipst hat oder die Regel vom letzten Mal, dass der Pass immer im Folgemonat des nächsten Jahres noch gilt, nicht mehr aktuell ist. Unser Pass wurde mit Verfallsdatum May 2014 entwertet.
Mit der Karte in der Hand haben wir uns dann einen Plan gemacht, was alles anzuschauen ist und in welcher Reihenfolge. Vorher gab es dann Mittag aus der Kühlbox. Falls jemand seine Box erkennt, wir wissen sie zu schätzen und sagen °Danke!“.
Mittag aus der Box
Frisch gestärkt haben wir uns dann Richtung Badwater, den tiefsten Punkt der USA, angesteuert. Wegen des Ortes sicher etwas Besonderes, aber sehenswert ist anders.
Vorher haben wir einen kleinen Abstecher in den Golden Canyon gemacht. Trotz der sehr hohen Temperaturen (gefühlt wie im Backofen, real wohl knapp an die 40 °C) haben wir einen kleinen Marsch in den Canyon gewagt. Petra und Andy sind schon beizeiten wieder umgekehrt, ich bin noch ein paar Meter weiter gegangen, bis auch mich die Sehnsucht nach dem klimatisierten Auto überkam. Daher weiß ich nicht, ob mir am Ende noch was Tolles entgangen ist. Aber allein die Formationen, die ich zu sehen bekam, waren es wert.
Golden Canyon
Badwater, der tiefste Punkt der USA
Nach Badwater stand dann ein Schwenk zur Natural Bridge an. Auch hier musste man ein paar Meter wandern und auf Grund der Lage im Canyon und der Sonne von oben, hat wieder jemand gefühlt den Regler vom Backofen hoch gedreht. Ein Foto aus ein paar Metern Entfernung sollte auch hier genügen.
Natural Bridge
Auf dem Rückweg hab ich mal zur verdeutlichung der Größenverhältnisse den großen Canyon mit dem kleinen Frauchen abgelichtet
Blick auf dem Rückweg von der Natural Bridge in’s Death Valley
Gegen die Hitze half dann nur noch Stereo-Trinken
Auf den nächsten Punkt habe ich dann ganz besonders gefreut. „The Artist Drive“ führt an besonders farbigen Gesteinsformationen vorbei, wobei „Artists Palette“ dem Ganzen noch die Krone aufsetzt.
Artists Palette
Langsam aber sicher hat uns die Hitze mürbe gemacht. Auf dem Heimweg lag dann noch „Dantes View“, ein Aussichtspunkt, von dem aus man von oben in’s Death Valley schauen kann. Das letzte Stück hatte eine ziemliche Steigung und Petra beschlich ein ungutes Gefühl. Abgründe an denen man entlang fährt, sind halt nix für sie.
Der Ausblick von da oben ist genial. Allerdings hätten wir da auf dem Hinweg ran fahren müssen, da am Abend der Blick ins Tal gegen die Sonne erfolgt.
Dantes View
Blick Dantes View ins Tal des Todes
Alles in allem hat uns Death Valley gut gefallen. Hier bei gemäßigteren Temperaturen rumzustromern könnte eine Überlegung für eine spätere Reise sein.
Das Parkausgangsschild
Auf dem Heimweg stand uns der Sinn nach einem Kaffee und ’nem Eis, also sind wir in Pahrump an einem McDonalds ran gefahren. Dort hatten wir dann noch eine ganz besondere Begegnung. Auf einem Truck saß ein alter Mann und seine Ziege. Petra ist dann mit ein paar Möhren aus unserem Mittagsmahl hin und hat gefragt, ob sie einFoto machen darf. Da hat der Mann dann die Story von Bambi, seiner Ziege, erzählt, die bei ihm zuhause lebt. Beim Übernehmen der Reiseberichte auf die neue Seite habe ich auch die Links geprüft. Den ursprünglichen Artikel habe ich nicht mehr gefunden, dafür einen Nachruf auf Bambi, den man auch hier nachlesen kann.
Bambi mit Herrchen
Quintessenz ist, dass das Tier sehr vermenschlicht in seinem Haus wohnt (die rohen Möhren z.B. mochte sie nicht, sie istt sie lieber gekocht). Nebenbei hat er noch ’nen Flyer gezeigt, wo für „Bambi for President“ geworben wurde. Sinngemäß hieß es da: „Bambi kann es auch nicht schlechter als die anderen“.
Der Rest war dann noch Heimfahrt, Duschen und beinahe tod in’s Bett fallen. Morgen wird dann ein definitiv ruhiger Tag.