Fazit

Ziemlich genau eine Woche nach der Rückkehr sitze ich jetzt hier und versuche mal mein persönliches Fazit zu ziehen.

Ich habe lange davon geträumt, eine solche Reise zu unternehmen. Und sie ist traumhaft geworden. Mir waren ja vor allem die Tiere wichtig, aber dass am Ende auch das ganze Drumherum gepasst hat, hat den Urlaub perfekt gemacht. Aufgefallen sind uns:
– die Ruhe bzw. Stille vor allem nachts, aber auch am Tage
– die Unendlichkeit und Fülle des Sternenhimmels
– die Freundlichkeit der Leute

Wir wurden „entschleunigt“ und so weit von den „Sorgen und Nöten“ zuhause weggeholt, dass man nur ganz ganz selten mal einen Gedanken dafür übrig hatte. Es klingt vielleicht blöd, aber ich empfand eine gewisse Demut bzw. Respekt vor dem, was da in der Natur passiert. Für uns beide war es ein Gänsehauterlebnis, als wir den ersten Elefanten am Wasserloch erlebten, wie er dann in aller Ruhe davon trottete und erst danach alle anderen Tiere zum Trinken kamen.

Da es unsere erste Reise auf den afrikanischen Kontinent war, gab es viele Unsicherheiten. Nichts davon ist aber am Ende zum Problem geworden. Sicher ist Linksverkehr erst mal ungewohnt und ich hab so manches Mal die richtige Spur nicht gefunden und bin generell zu weit links gefahren. Auch habe ich die Scheibenwischer des Suzuki öfter als nötig über das trockene Glas wischen lassen. Allerdings waren die Momente, in denen wir als Fußgänger unterwegs waren, gefährlicher als die im Auto. Wir haben uns bis zum Schluss nicht daran gewöhnen können, nach rechts statt nach links zu schauen beim Überqueren der Straße.

Die Sicherheit war nie ein Problem. Wir hatten zwei Mal in den ganzen Tagen Situationen, in denen wir uns etwas bedrängt fühlten. Wir haben auch viel mit anderen Reisenden gesprochen und nicht ein einziges Mal irgendwas von Kriminalität gehört. Man muss mit etwas gesundem Menschenverstand vorgehen, so wie man das auf Reisen überall auf der Welt tun sollte und dann sollte alles gutgehen.

Ich hatte es irgendwann schon mal erwähnt, wiederhole mich aber gern: Ich dachte nicht, dass Namibia so einfach zu bereisen ist!

Über die Kosten decke ich mal den Mantel des Schweigens. Allein mit dem Preis für Flüge und Mietwagen bestreiten wir sonst den Urlaub in den Staaten komplett. Von daher war bzw. ist klar, dass wir nun kein neues Dauerreiseziel gefunden haben. In der Summe hätten wir sicher Einsparungspotential gehabt, aber es sollte etwas Besonderes sein, woran man sich mit vielen Details auch später immer wieder gern erinnert. So sind wir halt Ballon gefahren, haben auch mal bessere Quartiere gebucht und haben essenstechnisch im Prinzip keine Selbstversorgung gemacht.

Was waren für mich die Highlights?
– die Ballonfahrt im Soussousvlei
– die Tage im Etosha National Park

Was waren für mich die Anti-Highlights?
Tja, eigentlich nichts. Es wäre jammern auf hohem Niveau, wenn man den Trouble bei der Mietwagenrückgabe erwähnen würde oder die kleineren Probleme mit dem afrikanischen Service. Das ist alles Pillepalle und hat dem Gesamterlebnis nicht einen Hauch von negativer Erinnerung verpasst. Es sind nette Anekdoten am Rande.

War ich am Anfang der Meinung, das machen wir einmal und nicht wieder, sehen wir das heute nicht mehr so. Die erste Idee, mit Enkeln und Schwiegertochter eine solche Tour zu wiederholen, haben wir wieder verworfen. Da dürfte Südafrika wohl besser geeignet sein. Aber wir beide werden mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit in ein paar Jahren schauen, ob wir die Liste mit den beobachteten Tieren um ein paar neue Einträge erweitern können. Ob das nun Namibia wird oder irgendein anderes Naturparadies in Afrika, lassen wir mal noch offen.