26. Mai 2015

Paviane und Klippschliefer

Die heutige Morgenroutine wird durchbrochen, weil die Schönwettermeldung nicht kommt. Wir haben immer noch Wolken!

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Morgenkaffee
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Sonnenaufgang mit Wölkchen
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Hier wird unser Warmwasser bereitet

Wie ich aber gestern schon schrieb, wollen wir heut ein wenig wandern oder kraxeln. Ein paar Kilometer entfernt befindet sich der Waterberg Plateau National Park. Anfangs hatten wir mit einer Übernachtung im Park geliebäugelt, aber nach ein paar Rezensionen auf verschiedenen Seiten war klar, das müssen wir nicht haben. Übernachtungstechnisch wäre es sicher akzeptabel gewesen, aber im Camp „wüten“ die Paviane. Man liest von demolierten Autos, Radau und Remmidemmi und darauf haben wir keine Lust.

Zwischenzeitlich war ich etwas irritiert, weil ich irgendwo gelesen hatte, man könne im Park nicht selbst fahren sondern nur in geführten Touren. Eigentlich wollten wir auf eigene Faust ein wenig herumstromern. Es stellt sich aber schnell heraus, dass beides stimmt. Mit dem eigenen Auto kommt man in den Park, aber nicht in die Natur. Wer per Auto auf’s Plateau möchte oder abseits des Camps fahren will, kann das nur mit den Rangern tun. Wandern darf man aber allein, zumindest in manchen Teilen. Einige Bereiche am Waterberg sind wegen des Naturschutzes generell nur mit spezieller Genehmigung und manche gar nicht zugänglich.

Nach dem wieder sehr leckeren und reichlichen Frühstück wollen wir starten. Mitten beim Frühstück ist auf einmal der Strom weg und wir bekommen mit, dass ein Notstromaggregat gestartet wird. Das soll uns nicht weiter tangieren, wir sind ja nachher unterwegs.

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Da wollen wir hoch

Die Fahrt zum Park ist unspektakulär, wir haben sogar streckenweise Teer unter den Rädern. Im Park muss man dann Eintritt bezahlen und bekommt eine kleine Karte mit den Wanderwegen. Wir suchen uns eine Tour auf’s Plateau aus zum „Mountain View“. 45 Minuten veranschlagt die Rangerin, wir wissen schon, wir werden länger brauchen.

Zunächst geht es moderat durch den Wald. Wir sehen ein Dikdik und diverses Kleingetier.

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vermutlich ein Schweifglanzstar
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Auf halbem Weg bieten sich schon schöne Ausblicke

Je näher wir der Felswand kommen, desto mehr Klettereinlagen müssen wir absolvieren. Da wir die meiste Zeit im Schatten laufen und in freien Bereichen auch immer mal eine Wolke vor der Sonne ist, lässt es sich noch aushalten. Ein bisschen komme ich aber schon ins Schwitzen. Oben angekommen leg ich den Rucksack ab und bin pitschnass. So schlimm hatte ich das mit dem Schwitzen gar nicht empfunden. Das Geheimnis klärt sich, als der Durst kommt und wir die Trinkflasche aus dem Rucksack nehmen. Die ist nämlich aufgegangen und ausgelaufen. Daher die große Nässe am Rücken.

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Bäume erobern die Felswand
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Impressionen vom Aufstieg
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streckenweise muss man ganz schön klettern
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eine auf den ersten Blick nicht allzu vertrauerweckende Leiter
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Dieser Ausblick entschädigt für die Strapazen
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oben Schweiß, unten Trinkwasser

Wir genießen den Ausblick und starten dann den Abstieg. Ich schau ja immer rechts und links des Weges nach der Tierwelt. Beim Abstieg schau ich auch mal nach oben und entdecke ein paar Klippschliefer. Irgendwie kommen wir uns vor wie im Menschenzoo. Die Tierchen sitzen auf den Felsen und schauen spöttisch, ob unserer unbeholfenen Kletterei, auf uns herab.

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Klippschliefer schauen spöttisch von oben herab…
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… vermutlich wegen unserer unbeholfenen Kletterei

Wir nehmen einen anderen Weg für den Abstieg und sind schneller unten als erwartet. Es gab allerdings deutlich mehr Klettereinlagen, die uns auf dem Weg nach oben eventuell über einen Abbruch der Wanderung hätten nachdenken lassen. Unten angekommen machen wir erst mal Lunch und dann soll noch ein wenig Birdwatching sein. Der dazu auserkorene Trail ist allerdings so vogelarm, dass es keinen Spaß macht. Wir schleichen dann noch etwas durchs Gelände, sehen Warzenschweine am Pool und Paviane bei der Plünderung der Mülltonnen.

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Warzenschweine am Pool
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Paviane nach der Plünderung der Mülltonnen

Am frühen Nachmittag beschließen wir, in die Lodge zu fahren. Vorher wird noch getankt und wir machen einen kleinen Abstecher zu einem deutschen Soldatenfriedhof, auf dem die Gefallenen der Schlacht am Waterberg vom August 1904 beerdigt sind.

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Am deutschen Friedhof
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Die Gräber werden immer noch gepflegt

Gegen 15 Uhr sind wir wieder am Bungalow und haben keinen Strom. Der Nachmittagskaffee in Eigenregie ist also nicht möglich. Wir spazieren zur Rezeption und bekommen erklärt, dass tagsüber der Strom abgestellt ist, weil an den Überlandleitungen gearbeitet wird. Bis 11 Uhr läuft dann auf der Farm der Generator und ab ca. 16 Uhr ist dann wieder mit Strom aus der Leitung zu rechnen. Das hätte man einem auch so sagen können am Morgen, als der Strom abgestellt wurde. Wir wandern dann ohne Kaffee, aber in Begleitung von 2 der 6 Hunde der Farm zum Wasserloch. Die freuen sich, dass sie mit dürfen und wir haben versierte Führer dabei, weil die den Weg schon in- und auswendig kennen.

Am Wasserloch ist nix los und das liegt sicher nicht nur an den Hunden. Auf dem Rückweg komm ich auf Geröll ins Rutschen und falle hin. Das Hinterteil bekommt was ab und der Arm mit dem ich versuche, größeren Schaden von der Kamera abzuwenden. Zum Glück hat sie nur äußerlich ein paar Schrammen bekommen. Ich hingegen kann die nächsten Nächte nur auf der rechten Seite schlafen, dafür sorgen Arm und Po.

Zum Sonnenuntergang sitzen wir auf der Terrasse und ich komm aus dem Knipsen gar nicht raus. Wozu Wolken doch alles gut sind.

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Nala, der Farmdackel, im Sonnenuntergang…
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… und mit Ersatzfrauchen
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Sonnenuntergang
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Sonnenuntergang
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und das allerletzte Sunset-Foto in diesem Bericht

Abends gibt es wieder drei Gänge und diesmal ist auch die Exotik mit dabei. Wir ziehen uns zeitig wieder zurück und versuchen die Stille auf der Terrasse zu genießen. Doch trotz Moskitohut sind die Mücken zu nervig und wir gehen rein. Die Koffer werden wieder gepackt, denn morgen fahren wir zum letzten Quartier vor dem Heimflug.

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