29. Mai 2015

Danke, das war’s!

Heute ist der letzte Tag in Afrika. Wir frühstücken, verstauen die letzten Sachen in den Koffern und checken aus. Wir haben gestern Martin und Nicki noch Geld getauscht, da wir so viel Bargeld nicht mehr brauchen. Beim Check Out sind wir dann etwas irritiert, weil der volle Übernachtungspreis gefordert wird, obwohl vereinbart war, dass die Hälfte am Tag vor der Anreise per Kreditkarte vorausgezahlt wird. Ariane macht das aber nur bei bestimmten Gästegruppen und bei Deutschen halt nicht. So schrumpft der Bargeldbestand dann doch schneller als geplant.

Die Fahrt zum Autovermieter nutzen wir, um in Windhoek noch mal ins Arts-and-Craft-Center zu fahren. Ariane meinte, dass man dort die von uns gesuchten Platzdeckchen bekäme. In diesem Kunst- und Handwerksmarkt mieten sich die unterschiedlichsten Anbieter ein und man bekommt dort ein breites Spektrum zu kaufen. Nach etwas Suchen finden wir auch einen Stand der die Deckchen anbietet und nebenbei stöbern wir noch an vielen anderen Ständen. Beim nächsten Mal werden wir hier wohl mehr Zeit verbringen.

Danach geht es zum Autovermieter. Hier gibt es noch bisschen Trouble. Wir beschweren uns, dass man uns nichts von der eingebauten Geschwindigkeitsüberwachung gesagt hatte. Laut Vertrag durfte ich auf Teerstraßen nicht mehr als 100 km/h und auf den Gravelroads nicht schneller als 80 km/h fahren. Im Fahrzeug selbst wurde per GPS die Fahrstrecke mitgeschnitten und ein kleiner Piepser mit einem furchtbaren Warnton schlug Alarm, wenn man deutlich über den Vorgaben war. Bei noch größerer bzw. längerer Überschreitung der Geschwindigkeiten bekommt der Vermieter eine Mail. Nachdem wir die ersten Tage gefahren sind, kam dann plötzlich dieser Warnton. Ohne Vorabinfo war ich natürlich etwas irritiert. Hat das Navi gesponnen oder war am Auto was kaputt? Da ich instinktiv vom Gas gegangen bin, hörte das Piepen auch wieder auf und recht schnell hatte ich rausgefunden, dass es halt eine Geschwindigkeitswarnung war. Dummerweise braucht das System eine sehr lange Zeit, bis es den Wechsel von Schotter auf Teer registriert. So wurden wir öfter auch auf Teerstraßen zu 80 km/h gezwungen. All das hatten wir bei der Rückgabe angesprochen.

Die Reaktion auf unsere Bemerkung war aber anders, als erwartet. Statt sich für die Umstände zu entschuldigen kramte man einen Zettel hervor, auf dem 6 Mails aufgelistet waren, die von unserem Auto wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen verschickt wurden. Ich hab nur kurz drauf geschaut und festgestellt, dass es genau die Situationen waren, wo wir auf Teer unterwegs waren und ich das Piepen dann mal ignoriert hatte. Da wir nicht informiert wurden im Vorfeld, würde man „großzügig“ auf die Berechnung dieser Überschreitungen verzichten (wobei ich im Ernstfall dagegen vorgegangen wäre). Leider habe ich nicht rausfinden können, was da auf mich zugekommen wäre, denn in den Mietbedingungen stand nichts dazu. Irgendwie hatten die vergessen uns einen entsprechenden Infobrief als Vertragsbestandteil mitzugeben.

Die Diskussion verlief ein wenig frostig, wie das halt so ist, wenn alle sich im Recht fühlen. Nachdem das Thema abgehakt war, kam dann die Chefin und meinte, da wären ja doch ein paar Kratzer dazu gekommen. Das Polieren würde normaler Weise 800 NAD kosten, aber man käme uns entgegen und stellt nur 200 NAD (knapp 30 Euro) in Rechnung. Ich wollte nicht noch weiter streiten und die Chefin daran erinnern, dass bei unserer Fahrzeugübernahme die Kratzer nicht im Protokoll auftauchten mit der Bemerkung, dass sich Kratzer eh nicht vermeiden ließen. Wir haben gegen Quittung dann noch 200 NAD gelöhnt und werden die Quittung aufbewahren, um nicht „versehentlich“ noch mal bei denen ein Auto zu mieten.

Auf einmal ging alles recht schnell. Der Shuttlefahrer kam, lud das Gepäck ein und ab ging es zum Flughafen. Kurz hinter Windhoek fiel mir dann ein, dass meine Sonnenbrille noch im Auto war. Bei einer einfachen Sonnenbrille wär mir das egal, aber eine Gleitsichtbrille ist da schon ein größerer Verlust. Also bat ich den Fahrer noch mal zu wenden um die Brille zu holen. Er hat dann schnell mit der Firma telefoniert, damit jemand nachschaut, ob die wirklich noch drin war und ich hab sie etwas später wohlbehalten zurückbekommen.

Der Rest des Heimwegs war dann unspektakulär. Wir haben eingecheckt, wobei es Probleme gab, die Bordkarten für den Flug von München nach Halle zu bekommen. Das Gepäck wurde aber durchgecheckt bis Leipzig. Da müssen wir halt in München noch mal an den Automaten, um uns dort die Karten zu holen.

Die Flüge waren ruhig. Lediglich über dem Kongo gab es imposante Gewitter. Es ist schon was anderes, sowas mal von der anderen Seite der Wolken zu beobachten. Petra konnte auf dem Flug nach München sogar ein wenig schlafen, was sonst nie funktioniert.

In München wollte ich dann am Automaten die Bordkarten holen, aber für Petra führte da kein Weg rein. Ganz offensichtlich gab es wieder das Namensproblem und am Automaten hat Petra dann ernsthaft drüber nachgedacht, eine Namensänderung zu beantragen um sich von einem Vornamen ganz offiziell zu trennen. In Anbetracht der Kreise, die das ziehen würde hat sie den Gedanken aber wieder verworfen. Also sind wir zum nächsten LH-Schalter und haben unser Leid geklagt. Die Mitarbeiterin war uns dann behilflich, so dass wir auch den letzten Flug, wenn auch in verschiedenen Reihen sitzend, antreten konnten.

Summasummarum waren wir 30 Stunden nach dem Aufstehen wieder zuhause und auch ein klein bisschen froh, genau dort zu sein.

Zum Glück gibt es bei einer Stunde Zeitverschiebung keinen Jetlag und wir haben uns gezwungen, trotz recht großer Müdigkeit erst am Abend ins Bett zu gehen. So hoffen wir, schnell wieder in den Alltagsrhytmus zu kommen.

Hier noch das Fazit