Was ist mit dem Wetter los?
Auch der heutige Morgen verläuft nach demselben Schema wie sonst, von der Sonne geweckt werden, Kaffee trinken und zum Frühstück marschieren. Beim auschecken treffen wir noch mal die Camper, sie wollen in dieselbe Richtung wie wir. Außerdem bringen sie eine Schlinge mit, die sie auf dem Gelände gefunden haben. Karla war etwas außer sich, weil sie immer wieder mit solchen Wildereien auf der Farm konfrontiert wird. Sie hatte an einem Abend auch erzählt, dass sie durch solch eine Falle auch mal ein Zebra verloren hat.
Wir machen uns dann auf den Weg. Es ist nicht weit bis zum nächsten Quartier und wir haben noch einen Zwischenstopp geplant. Es geht in Richtung Waterberg-Plateau und auf dem Weg dorthin liegt die CCF (Cheetah Conservation Foundation). Da wir im Etosha keine Katzen außer den Löwen gesehen haben, wollen wir wenigstens hier mal einen Blick auf Geparden werfen.
Eingang zum Gelände des CCF
Die Organisation kümmert sich um verwaiste Geparden. Die Farmer erschießen sehr oft Geparden, da sie ein Risiko für das eigene Nutzvieh darstellen. Werden dann Waisen von solchen Geparden gefunden, landen die beim CCF. Leider werden diese Geparden niemals wieder die Freiheit erleben, zumindest nicht in Namibia. War anfangs die Auswilderung noch ein Thema, so ist es heute die Versorgung der Tiere und vor allem auch die Präventionsarbeit.
Warten auf’s Fressen
So nah kommt man den Geparden hier nur bei der Fütterung vor Publikum oder auf der geführten Tour
Gerade zur Vorbeugung betreibt die CCF ein Programm, in dem sie Schutz- bzw. Begleithunde für die Farmer zu einem eher symbolischen Preis bereit stellt. Die Hunde sind Kangals, eine türkische Schutzhunderasse, die zusammen mit der Herde leben und auf andere Raubtiere abschreckend wirken sollen. Dadurch sinkt das Risiko, dass ein Gepard sich so weit der Herde nähert, dass er erschossen werden könnte. Das Programm kommt ganz gut an. Allerdings haben wir auf der Führung auch gehört, dass manche ihre Hunde wieder abgeben müssen, weil sie nicht ausreichend gefüttert werden. So ein großer Hund braucht halt auch ’ne Menge Futter.
Wir haben eine Führung und eine Fahrt durch die weiten Gehege gebucht. Während der Führung ging es vor allem darum, die Arbeit der Organisation vorzustellen. Am Ende gab es dann die Fütterung der Geparden. Es war sehr interessant und die Erläuterungen nebenher, haben viel Wissenswertes vermittelt.
Im ersten Moment wirkt es befremdlich, wenn die Tiere aus Schüsseln fressen, aber in der Natur nehmen Geparden auch nur sauberes Futter an, weil sie es direkt aus ihrer Beute heraus fressen. Wir haben gesehen, dass die Geparden Fleisch, welches neben die Schüssel gefallen ist, sofort wieder in eine solche legen und erst dann weiterfressen.
Nach der Fütterung fuhren wir dann im Safariwagen durch zwei Gehege, in denen jeweils 4 Geparden gehalten werden. Insgesamt haben wir 7 von den 8 Tieren auch zu Gesicht bekommen. Auch wenn es nicht die wirkliche Wildnis war, war es doch sehr schön, die Tiere mal ohne Gitter und Zaun dazwischen beobachten zu können.
Den gab es dann ohne Gitter
Zwischen Auto und den Tieren waren nur 10 Meter Abstand
tagsüber faulenzen die Tiere, da sie nur in den Abend- und Morgenstunden jagen
Es war dann schon später Nachmittag, als wir wieder aufgebrochen sind. Wir konnten nicht so fahren, wie geplant, da die auf der Karte eingezeichnete Straße nicht für die öffentliche Nutzung gedacht war. Also musste ich wieder etwa 50 km die gleiche Strecke zurück und so sind wir kurz vor Sonnenuntergang am Quartier angekommen. Diese Gästefarm ist etwas anders konzipiert. Familienanschluss ist eher nicht vorgesehen. Der „Beherbergungsbetrieb“ wird von einem schweizerischen Pärchen bzw. einer Familie geführt, liegt aber auf der Farm Hohenfels die wiederum seit 1903 dem Fürstenhaus zu Bentheim Tecklenburg-Reda gehört. Langer Rede kurzer Sinn: Wir waren wieder die einzigen Gäste und hatten das gesamte Personal zur alleinigen Verfügung.
Der Bungalow liegt etwas abseits und wieder sehr ruhig. Zur Warmwasserbereitung wurde schon mal ein Feuer unter dem Freiluft-Boiler entzündet und das Moskitonetz war auch schon entfaltet. Vom Balkon gab es diesmal einen Blick gen Westen auf eine Hügelkette. Das sah zum Sonnenuntergang wieder spektakulär aus.
Schöner Ausblick beim Duschen
Zum Abendessen gab es Menü, wobei ich den Eindruck hatte, dass es was Schnelles geben musste. Nudeln mit Ziege war zwar lecker, aber alle bisherigen Menüs waren irgendwie exotischer.
Fast hätt ich’s vergessen! Die Überschrift muss ja noch geklärt werden. Seitdem wir in Namibia angekommen sind (mal von Swakopmund abgesehen), waren Wolken Mangelware. Es ist fast schon Ritual geworden, morgens aus dem Fenster zu schauen und anzumerken „Schatz, wir haben schönes Wetter“. Je näher wir heute dem Waterberg kommen, desto wolkiger wurde es. Erst gab es nur ein klitzekleines, dünnes Wölkchen, dann ein paar mehr und am Ende war der Himmel zugezogen. An der Rezeption hieß es dann, es sollen wohl auch ein paar Regentropfen gefallen sein.
Hier haben wir zum Spaß die ersten Wölkchen fotografiert, um später im Bericht das „schlechte Wetter“ auch beweisen zu können…
… da wussten wir aber noch nicht, dass es wirklich viele Wolken geben wird.
Nicht so viel Sonne zu haben käme uns aber morgen entgegen, denn wir wollen zum Waterberg und dort etwas wandern. Nachdem wir die letzten Tage fast nur im Auto gesessen haben, tut uns ein bisschen Bewegung sicher gut.