Die Wasserlöcher und das Glück
Ich war beizeiten wach und bin mal schnell in die Sachen gesprungen und zum Wasserloch gegangen, mal schauen ob sich da auch andere Frühaufsteher eingefunden haben. Die Mühe hätte ich mir sparen können, das Wasserloch war, bis auf ein paar Vögelchen, verwaist. So hab ich dann den Morgenkaffee gekocht und nachdem Petra dann auch fertig war, sind wir frühstücken gegangen bzw. gefahren. Der erste Ansturm war vorbei und wir hatten trotzdem immer noch die volle Auswahl. Überhaupt ist das Frühstück in Namibia immer ein Genuss. In den staatlichen Camps wird zwar meist auf Fertigprodukte zurückgegriffen, aber in den Lodges und Gästefarmen haben wir sehr oft frisches, selbstgebackenes Brot und Schinken, Wurst und Käse aus eigener Produktion oder von benachbarten Farmen bekommen.
Bevor wir uns auf unsere Runde begeben haben, bin ich noch auf den Wasserturm des Camps gestiegen und hab mir von oben einen Überblick verschafft.
Dann sind wir losgefahren und haben den Wasserlöchern rund um’s Camp unsere Aufwartung gemacht. Auf den Bildern sieht man ein wenig von der Ausbeute. Das eine oder andere Tier haben wir auch am Wegesrand entdeckt. Mit dem Fotografieren ist das aber so eine Sache. Man fährt schon relativ gemütlich durch die Gegend, denn Höchstgeschwindigkeit im gesamten Park sind 60 km/h und die „Straßen“ sind auch nicht immer von bester Qualität. Zudem will man ja auch was sehen, um es zu beobachten und auch um es nicht zu überfahren. Aber zurück zum Fotografieren. Entdeckt man am Wegesrand ein Tier, dann heißt es bremsen, Kamera zücken, zurücksetzen und hoffen, dass das Tierchen dann immer noch da sitzt oder steht. Oftmals stehen die Tiere dann auch an der falschen Straßenseite, sprich man fotografiert gegen die Sonne.
Ein weiteres Problem im Nationalpark sind diverse Bedürfnisse, das Essen und Trinken wieder loszuwerden. Da man nicht aus dem Auto darf, kann man eben auch nicht mal schnell hinter einem Busch verschwinden (noch dazu wo es mancherorts kaum Büsche gibt). Zum Glück gibt es im Park verteilt Rastplätze mit Toiletten. Als wir den ersten angesteuert hatten, war ich ein wenig verwundert, war doch offensichtlich das Tor verschlossen. Sollte es etwa Öffnungszeiten geben? Dann hab ich aber drinnen ein Auto gesehen und auch ein paar Leute und da machte es „Klick“. Wenn ich im Park nicht aus dem auto darf, wegen der Tiere, dann ja wohl auch an den Toiletten. Woher soll das hungrige Raubtier oder der wilde Elefant aber wissen, dass man am Klo keine Menschen anfällt. Also bleiben die draußen bzw. der Mensch sperrt sich ein, sprich „Tor öffnen, rein fahren, Tor schließen“ war die angesagte Prozedur.
Am zeitigen Nachmittag waren wir wieder zurück und haben erst mal einen Blick auf’s Wasserloch geworfen. Kudus, Springböcke, Warzenschweine und eine Giraffe haben in der dreiviertel Stunde, die wir zugeschaut haben, ihren Durst gelöscht. Im Anschluss haben wir ein wenig Siesta am Pool gehalten.
Wir haben im namibischen Herbst sehr viel Nachwuchs bei den Tieren gesehen.
Heute sind wir zeitiger zum Abendessen gegangen, weil wir noch ein wenig Zeit am Wasserloch verbringen wollten. Eine kleine Auswahl derer, die sich am Abend gezeigt haben, habe ich angefügt.
Morgen müssen wir dann schon wieder aufbrechen, um in den Ostteil des Etosha Nationalpark zu fahren. Dort haben wir noch zwei Nächte im Camp Namutoni gebucht.