Die ersten Löwen und mehr
Wir haben für heute Morgen einen Gamedrive gebucht. Ab 6 Uhr morgens geht es für drei Stunden mit Guide durch die Natur, in der Hoffnung auf Tiersichtungen. Wir stellen uns den Wecker und bei dessen Ertönen bzw. kurz danach stellen wir fest, es gibt keinen Strom. Ich hatte in Vorbereitung auf die Reise auch gelesen, dass in den Lodges und Gästefarmen der Generator gern mal in der Nacht ausgestellt wird, aber das hätte man ja vorher auch mal erwähnen können. So haben wir uns im Schein der Stirnlampe und der Handy-Taschenlampen-App geduscht und angezogen. Gern hätten wir noch einen Kaffee getrunken, aber ohne Strom ist das etwas schwierig. 5:45 Uhr ging das Licht auf einmal an. Wir haben noch schnell den Kaffee gebrüht und daraus einen vom Typ „To Go“ gemacht. 10 Minuten bis zur Rezeption haben gereicht, um ihn auszutrinken. An der Rezeption haben wir dann erfahren, dass der Generator ausgefallen war und erst die eintreffenden Angestellten ihn wieder angeworfen haben.
Unser Guide hat uns schon erwartet. Im offenen Wagen sollte es los gehen. Wir wollten noch die Jacken aus dem Auto holen, aber er meinte, er hätte ein paar wärmende Ponchos für uns. Also haben wir die übergeworfen und der Game-Drive begann. Game ist hier die allgemeine Bezeichnung für Wild. So gab es z.B. auf der Speisekarte auch Gamesteak oder auch Gameschnitzel, wohinter sich dann Kudu oder Oryx verbarg. Im Grunde haben wir in den drei Stunden diverse Wasserlöcher angesteuert und auf der ganzen Fahrt fleißig links und rechts des Weges Ausschau gehalten. Die erste „Ausbeute“ kann man den Bildern entnehmen.
Besonders schön fanden wir die Giraffe beim Frühstücken zu beobachten und dass Petra im Unterholz die ersten Löwen entdeckt hat. Unser Guide saß ja am Steuer und musste einerseits auf den Weg achten und andererseits war seine Sitzposition nicht so hoch wie unsere. Auch wenn es fototechnisch nicht optimal war, haben wir uns wie Bolle gefreut die beiden Löwendamen und den jungen Löwenmann entdeckt zu haben. Selbst unser Guide zückte sein Handy, um ein paar Fotos zu schießen.
Apropos Guide, wir hatten ihn gebeten, ob er nicht von uns ein Foto machen könnte. Im Zweierurlaub ist es eher selten, dass wir beide gemeinsam auf einem Bild sind.
Im Gegenzug fragten wir, ob wir auch von ihm ein Foto machen dürften. Das Ergebnis im Gegenlicht war nicht optimal und so meinte Petra, dass sein Gesicht ziemlich dunkel ist. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, aber sinngemäß meinte er, dass es in der Natur der Sache liege und lachte. Da fiel mir dann spontan Hummeldumm ein, wo es erst um den rosa Wanderrucksack ging, bei dem Sina Stein und Bein schwor, auf „schwarz“ geklickt zu haben und Matze am Ende meint, ob sie nicht versehentlich bei „Guide“ auf „schwarz“ geklickt hätte.
Gegen 9 waren wir dann wieder zurück und wir haben erst mal gefrühstückt. Dann haben wir unsere Sachen zusamengepackt und haben ausgecheckt. Wir ziehen heute weiter gen Osten ins Okaukuejo Camp. Dort haben wir für zwei Nächte ein Waterhole Chalet. Auf der Fahrt haben wir wieder diverse Wasserlöcher abgeklappert und weitere Tiere entdeckt. Die Bilder sollen wieder eine kleine Auswahl darstellen.
Im Camp angekommen haben wir eingecheckt und dann unser Chalet gesucht. Das Camp selbst hatte den Charme einer FDGB-Ferienanlage, aber unser Chalet war ganz in Ordnung. Es gäbe noch die bessere Ausführung mit Balkon und direktem Blick auf das Wasserloch, aber unsere Version in zweiter Reihe war auch akzeptabel, da man von der Terrasse aus schon mal sehen konnte, ob größere Tiere da sind. Und dann gab es halt kurze Wege bis zum Wasserloch, so dass man auch am Abend immer noch mal schnell einen Blick riskieren konnte.
Abendessen gab es als Buffet mit eher bescheidener Auswahl und dem Charme einer Kantine. Die Bedienung des ersten Abends war auch nicht sonderlich auf Zack. Nachdem er es denn geschafft hat, irgendwann die Weinkarte zu organisieren, war seine einzige Auskunft zu den Weinen, dass es Wein wäre und eine Flasche. Trotz der geringen Auswahl war das Essen geschmacklich in Ordnung. Wir hatten uns wieder für Wild entschieden und Gemsbock genommen. Hinterher hab ich mal recherchiert und entdeckt, dass Gemsbock nur eine andere Bezeichnung für Spießbock oder Oryx war, also hatten wir den ja schon mal.
Nach dem Essen waren wir noch ein wenig am beleuchteten Wasserloch.Ich hab das Stativ aufgebaut und ein paar Tiere beim Trinken schnappgeschossen.
Morgen wollen wir dann auf eigene Faust unsere Runden drehen und die Wasserlöcher der Umgebung besuchen.