Wasser und Stadt
Der heutige Tag ist unser letzter kompletter Urlaubstag. Wir ziehen noch einmal um, damit wir morgen möglichst kurze Wege haben.
Bevor wir aufbrechen gibt es wieder das leckere Frühstück von Martina und Jón und noch ein paar Tips für den Weg Richtung Reykjavik. Wir wollen unterwegs ein wenig „Wasserfall-Hopping“ machen und uns am Nachmittag/Abend in der Hauptstadt umschauen.
Nachdem das Auto beladen ist und wir uns von den Gastgebern verabschiedet haben, fahren wir auf der Ringstraße nach Westen. Erste Station ist der Skogafoss, an dessen Seite man nach oben klettern kann, um einen Blick auf die Kante zu werfen über die der Fall nach unten stürzt. Ich gehe diesmal allein. Die Wanderung zum Swartifoss gestern hat Petra vorsichtig werden lassen und es geht diesmal steil nach oben. Ich steure verschiedene Punkte an, von denen aus sich unterschiedliche Blickwinkel auf den Wasserfall ergeben. Im Hang entdecke ich Nester von Möwen, in denen auch noch Jungvögel hocken.
Skogafoss von vorn…
…oben an der Kante…
…und von der Mitte aus fotografiert.
Direkt an der Straße sehe ich dann noch ein paar alte Gebäude, die sich fotogen an einen Felsen schmiegen. Am Eingang zum Grundstück wird man um eine Spende zum Erhalt der „Old Houses of Drangshlid“ gebeten. Wir legen auch ein paar Kronen dazu und hoffen, dass es viele weitere Touristen genauso tun.
Old Houses of Drangshlid
Old Houses of Drangshlid
Hinter dem Seljalandsfoss…
…und davor.
Am Seljalandsfoss haben wir sogar einen zertifizierten Troll gesehen
Nächste Station ist der Seljalandsfoss, der sich an einer abzweigenden Straße befindet. Das Besondere hier ist, dass man hinter dem Wasserfall entlang spazieren bzw. klettern kann. Wir nutzen die Möglichkeit auch und werden natürlich gut nass. Generell ist die Nässe auch gar nicht so gut für Fotoaufnahmen. So oft wie ich hier die Linse von Wassertropfen befreien muss hatte ich das noch nirgendwo auf der Welt.
Wir schauen noch ein paar Meter weiter zum nächsten Wasserfall und ich weiß, dass noch etwas weiter den Weg entlang noch ein Wasserfall kommt, der sich in eine Höhle ergießt. Den heben wir uns dann aber fürs nächste Mal auf.
Inzwischen kommt auch wieder Wasser von oben, welches nicht durch einen Wasserfall verursacht wird und wir gehen zurück zum Auto. Den nächsten Stop haben wir im Visitorcenter von Sellfoss, aber eigentlich nur, weil der Frühstückskaffee meint, den Körper auch mal wieder verlassen zu wollen.
Von hier geht es dann direkt nach Reykjavik. Von HOH bekam ich den Tipp, dass man an der Hallgrimskirkja, einem modernen Kirchenbau in der Hauptstadt, kostenlos parken kann. Wir lassen uns hin navigieren und stellen fest, der Parkplatz ist voll. Es ist wohl kein Geheimtipp mehr, denke ich und entdecke bei der zweiten Runde über den Platz noch eine Lücke. Wir stellen das Auto ab und wollen zur Kirche. Hier entdecken wir den vermutlichen Grund für die Parkplatzknappheit. Aus der Kirche strömt gerade eine große Zahl an Trauergästen und ein Schild kündet davon, dass die Kirche momentan für Besichtigungen nicht geöffnet ist.
Unbekannte Kirche in Reykjavik
Bekannte Kirche in Reykjavik :whistling:
Die Hallgrimskirkja mit dem Denkmal von Leif Eriksen davor.
Der berühmte Wikinger aus der Nähe
Am Hafen folgen wir dann einer Empfehlung von Jón und gehen in die „Harpa – Tónlistar- og ráðstefnuhúsið í Reykjavík“ oder auf gut deutsch „Harfe“, das isländische Konzert- und Opernhaus. Die Architektur ist sowohl von außen, als auch von innen sehr ansprechend und interessant. Ein paar Bilder belegen das sicherlich.
Stadtansichten von Reykjavik
Stadtansichten von Reykjavik
Stadtansichten von Reykjavik
Stadtansichten von Reykjavik
Mit diesen umfunktionierten Rädern wurde die Fußgängerzone abgesperrt.
Harpa – Tónlistar- og ráðstefnuhúsið í Reykjavík oder auch kurz „Die Harfe“
Innenaufnahme der „Harfe“
Danach schlendern wir weiter durch die Innenstadt und streben nebenbei in Richtung des geparkten Autos. Wir müssen noch eine Stunde fahren und haben schon die ungefähre Rechnung angestellt, dass irgendwann zwischen 3 und 4 Uhr der Wecker klingeln sollte, damit wir am Abreisetag alle Erledigungen rechtzeitig abschließen können und den Flieger nicht verpassen.
Nachdem uns ziemlich kurzfristig die airbnb-Übernachtung storniert worden war, haben wir in Gardur (etwas nördlich vom Flughafen) ein anderes BnB über booking.com gefunden. In Disa’s Homestay haben wir ein Zimmer mit zwei Einzelbetten gebucht. Die erste Frage der Gastgeberin ist, ob es die erste oder letzte Nacht auf Island ist und wann wir den losmüssten. Frühstück ist im Preis mit inbegriffen und Disa zeigt uns, wo alles steht, damit wir uns selbst bedienen können. Wir erfahren noch, dass irgendwann nach Mitternacht weitere Gäste kommen, die dann gerade eingeflogen sind und die die erste Nacht in Flughafennähe nächtigen wollen. Für Beginn und Ende einer Islandreise ist die Unterkunft sicherlich geeignet, aber für mehr als eine Nacht würde ich hier nicht absteigen. Dafür ist es zu weit ab vom Schuss, wie man so sagt.