Yellowstone im Regen
Heute haben wir relativ lange geschlafen. Erst gegen 6:30 Uhr wurden wir wach. Ein Blick aus dem Fenster zeigte strahlend blauen Himmel und ein Deer, welches durch die Vorgärten strich und graste. Wir konnten uns in aller Ruhe fertig machen, denn Frühstück gab es erst 8 Uhr. Als wir übern Flur ins Bad gehuscht sind waren die Gastgeber schon fleißig in der Küche. Wir haben „Chap in the Chapel“ kennengelernt, eine gemütliche Dogge oder so. Chap von Charlie Chaplin und Chapel wegen der Kirche.
Die anderen Gäste waren ein Paar aus Michigan IL, welche gestern aus dem Yellowstone kamen. Das Frühstück war lecker, aber manchmal auch etwas eigenartig. Es gab Rührei mit Schinken und Tomaten sowie einen Heidelbeerkuchen. Es ging nach dem Motto „Iss oder lass es bleiben“, also keine große Auswahl. Ich stell mir grade vor, wie ein Vegetarier oder Allergiker da hätte klar kommen sollen, noch dazu wo vorher nicht gefragt wurde, ob man etwas mag oder verträgt.
Das Tischgespräch war sehr interessant, auch wenn ich manchem Thema nicht folgen konnte, welches die Amerikaner untereinander diskutierten. Gegen 9 Uhr wurde dann abgeräumt und wir verstauten unsere sieben Sachen im Auto.
Unsere Unterkunft in Cody ist eine ehemalige Kirche…
…was auch im Wohnraum unverkennbar ist.
Die Inneneinrichtung hat dann schon nichts kirchliches mehr
Viel Nippes wurde durchaus liebvoll drapiert
Dieses Gerät hat mich fasziniert. Ausgehend von Cody stellt man sein Ziel ein, hier Reno in Nevada und bekommt Entfernung, Routen- und Stopempfehlung.
Bevor es in Richtung Yellowstone ging, wollten wir noch das Buffalo Bill Center anschauen, welches gestern Abend schon geschlossen war. Wir sind aber gleich wieder umgedreht, als wir sahen, dass sie fast 20 $ pro Erwachsenem verlangten. Wir wollten ja nur mal einen kurzen Blick riskieren um auch schnell weiterfahren zu können und keinen Tag in den verschiedenen Ausstellungen verbringen.
Nächster Stop war dann noch mal ein Wal-Mart, um die Lebensmittelvorräte aufzufrischen. Es war schon wolkiger, als wir in den Laden gingen und es regnete, als wir wieder rauskamen. Kaum waren wir ein paar Meter gefahren, wurde aus dem Regen ein Wolkenbruch. Offensichtlich irrten sich die Meteorologen nicht. Der Regen wurde dann zum Glück wieder schwächer und so fuhren wir durch eine schöne gebirgige Landschaft dem Yellowstone entgegen. Je weiter wir kamen, desto kälter wurde es auch. Am Ende hatten wir dann 7°C erreicht.
Das war unser Ziel für heute
Mit ein paar kurzen Stops zwischendurch und einem Mittagessen im Auto kamen wir am Nachmittag in der Lodge an. Beim Checkin erfahren wir, dass wir zu früh dran sind. Ab etwa 16:30 Uhr stünden die Cabins zur Verfügung. Ich habe schon den Papierkram erledigt, so dass ich nachher nur den Schlüssel holen muss.
Wir haben überlegt, ob wir einfach in der Lobby bei einem warmen Getränk am Kamin die Zeit abwarten sollten, da es draußen mal wieder regnete. Nach einem Kaffee wurde der Regen schwächer und wir sind zu einer ersten Erkundungstour in südlicher Richtung aufgebrochen. Wir haben uns das Geysirgebiet am sogenannten West Thumb angeschaut.
Am Wegesrand war auch schon der erste Wasserfall zu sehen
Aussteigen wollten wir unterwegs nicht unbedingt. Es hat immer wieder, mal schwächer, mal stärker, geregnet.
Bereits im Park sehen wir dann auch die ersten Schwaden aufsteigen und mussten natürlich die erste geothermale Aktivität auch im Bild festhalten. Drei Tage später hätten wir dafür allerdings nicht mehr gestopt.
Nachdem das Zimmer nicht bezugsbereit war, sind wir schon mal ins West Thumb Geyser Basin gefahren. Mal brauchten wir die Kapuze…
…mal brauchten wir sie nicht.
Es war kein wirkliches Vergnügen. Es regnete immer wieder, der Wind blies kräftig und das rechte Licht zum Fotografieren gab es auch nicht. Ganz Im Gegenteil, der Regen, die Wasserdämpfe der Geysire und die kalte Luft ließen schnell die Linse und auch die Brillen beschlagen und auch sonst war es immer mühsam, die Kamera nach jedem Fotostop wieder in der Tasche bzw. unter der Jacke regensicher zu verstauen.
Was wir allerdings gesehen haben ließ die Vorfreude auf Morgen steigen, dann da wollen wir weitere Geysire in Augenschein nehmen.
Auf dem Rückweg zur Lodge sahen wir das erste Bison in der Ferne
So blieb uns heute nur die Fahrt zurück zur Lodge. Die Cabin war fertig und auf dem Weg dahin habe ich mich verfahren. Dass war aber unser Glück, weil am Umweg lag mitten zwischen den Bungalows ein Bison rum und ließ sich bereitwillig fotofizieren.
Das wir eines noch näher vor die Linse bekommen war dann doch überraschend. Auf dem Weg zur Cabin lag eines…
…direkt am Weg und hätte fast gestreichelt werden können.
Unsere Cabin für die nächsten drei Tage.
An der Cabin haben wir dann das Nötigste aus dem Auto geholt, zu Abend gegessen. Wir haben die Heizung aufgedreht und sind im Bett die Bilderausbeute der letzten Tage duchgegangen. Irgendwann waren wir beide dann so müde, dass wir schnell eingeschlafen sind.
Morgen wollen wir dann die südliche Runde im Yellowstone drehen.