Ein langer Hopser auf die Insel
Der heutige Tag ist schnell erzählt. Wir haben es ja gestern wegen des Regens bzw. der Gewitter doch nicht in den Pool geschafft. Da aber heute im Grunde genommen nur das zu packen ist, was wir am letzten Tag hier noch brauchen, haben wir der Liste die Badesachen hinzugefügt und sind noch mal in den Pool gesprungen.
Dorthin zu kommen war aber gar nicht so einfach. Obwohl offiziell schon Poolzeiten waren ließen sich die Türen mit unserer Karte nicht öffnen. Uns hat ein anderer Gast dann rein gelassen und wir haben geschaut, ob es Poolhandtücher gibt. Ich hab keine gefunden, also hab ich aus dem Zimmer die Badetücher geholt und wir haben uns dann, soweit es bei dem warmen Wasser ging, noch etwas erfrischt.
Gerade als wir aufbrechen mussten kam noch ein Hotelgast und entnahm einem unscheinbaren Kasten ein Handtuch. Ich habe die Dinger an der Wand für Schaltkästen gehalten und da sie nicht beschriftet waren, auch gar nicht probiert, da mal einen zu öffnen. Gewundert hatte ich mich zwar, weil an den Ausgängen Körbe für die benutzten Handtücher standen, aber da hätte ja auch das Personal vergessen haben können ein Wägelchen mit frischen Handtüchern an den Pool zu rollen.
Nachdem wir geduscht und die letzten Sachen verstaut haben, brachen wir auf in Richtung Flughafen. Es war inzwischen 12 Uhr und die Hitze war schon wieder unerträglich. Also haben wir nicht noch mal irgendwo Zwischenstopp gemacht und sind direkt zum Airport. Da wir alle Zeit der Welt hatten, habe ich in Ruhe erkundet, wo wir denn einchecken müssten.
Icelandair wird im Terminal West am nördlichen Ende abgefertigt, direkt neben den Schaltern der Lufthansa. Da schon auf den Monitoren Icelandair angezeigt wurde, habe ich einen der Kofferträger (Bänder vom Schalter bis zum Förderband in die Tiefen des Airports gibt es nicht) gefragt, ob hier schon eingecheckt werden könne. Er bejahte, also bin ich zu Petra, hab deren Pass und das ganze Gepäck genommen und bin zum Schalter. Erst dachte ich, dass ich da vielleicht was falsch verstanden hätte, aber nach ein paar Minuten kam ein Mitarbeiter und hat den Check-In erledigt. Das Ganze konnte ich sogar auf Deutsch kommunizieren, da er wohl wegen LH nebenan unsere Sprache beherrschte.
Ganz ohne Gepäck haben wir uns dann in eine ruhige Ecke verkrümelt und die zwei Stunden bis zum Boarding mit Dösen, Internetsurfen und Peoplewatching verbracht.
Der Flug mit Icelandair war ganz gut. Wir haben gut Rückenwind offenbar, denn der Pilot verkündet eine kürzere Flugzeit. Unser Essen haben wir dabei und die Getränkeversorgung hat auch gut geklappt. Dieses war der einzige Flug, wo das Personal etwas mürrisch war, auf den anderen Flügen gab es an der Freundlichkeit aber nichts auszusetzen. Die Sitze waren wieder eng, aber mit genügend Beinfreiheit und außer, dass mein Nachbar mich manchmal geweckt hat (weil er z.B. bei Harry und Sally immer wieder laut lachen musste) sind wir gut miteinander bzw. mit dem Teilen der Armlehne klargekommen.
Ich döse bzw. schlafe noch ein bisschen bzw. lese in „Die Analphabetin, die rechnen konnte“, Petra hört Musik und so ganz nebenbei bin ich schon ein bisschen aufgeregt, wie das alles morgen in Island so klappt.
Es gibt nämlich noch ein paar Unsicherheitsfaktoren. Ich mag es z.B. nicht, mich auf Flughäfen und drumherum orientieren zu müssen, wenn man die Gegebenheiten und Abläufe nicht so kennt. Wir haben ein kleines Auto gemietet. Was, wenn nicht das ganze Gepäck reinpasst. Ich weiß zwar, dass es eine Gepäckaufbewahrung gibt, aber nicht genau wo und wie das dann überhaupt funktioniert. Mit solchen Gedanken und den erwähnten Beschäftigungen vergeht die Zeit dann doch ziemlich schnell.