Hometown of Buffalo Bill
Heute führt uns unser Weg nach Cody, die Stadt die ihre Existenz und vor allem den Namen Buffalo Bill verdankt, der bürgerlich William Cody hieß.
Bevor es aber auf die Straße geht, machen wir noch einen Abstecher in die Mainstreet von Buffalo und das eigentlich nur, um das Flair einer alten Westernstadt zu genießen. Bei der Suche nach einem Parkplatz haben wir entdeckt, dass ganz schön viel Betrieb war auf den Straßen. Ursache waren die Longmire Days, die eine Fernsehserie um den fiktiven Sheriff Walt Longmire in einer fiktiven Stadt in Wyoming zur Grundlage haben. Schon zum 5. Mal feiert man hier ein Stadtfest zu Ehren der Bücher bzw. der darauf basierenden Fernsehserie. Grund dafür ist, dass sich der Autor von dem Örtchen Buffalo hat inspirieren lassen und das wird nun „ausgenutzt“.
Veranstaltungskalender der Longmire Days
Sheriffauto des fiktiven Serienhelden
Wir schlendern durch eine Classic-Car-Show und stimmen mit über den Publikumspreis für das originellste Fahrzeug ab.
Longmire Days Car Show
Longmire Days Car Show
Longmire Days Car Show
Für mehr Leistung kommen auch schon mal ungewöhnliche Kraftstoffzusätze ins Spiel
Über diesen Preis haben wir mit abgestimmt. Leider finde ich im Netz kein Ergebnis, so dass ich nicht weiß, ob wir Einfluss hatten oder nicht.
Ein paar Straßen weiter ist ein Flohmarkt mit vielen nützlichen, sehr vielen unnnützen, aber dennoch interessanten Dingen. So dauert der Stadtbummel dann doch länger, als geplant. Das macht aber nix, wir haben keine Termine weiter außer dem abendlichen Rodeo in Cody.
Buffalo Downtown
Wandgemälde in Buffalo Downtown
Historie zum Anfassen und Anschauen. Auf der zugehörigen Tafel wurde drauf hingewiesen, dass die dargestellte Schafrasse von den ersten französischen Siedlern hier eingeführt wurde.
Flohmarkt
Historischer Klo-Stuhl
Kennzeichen-Recycling mal anders
Noch ein Wandgemälde in Buffalo Downtown
Ich entschließe mich wieder, einen Scenic Bway zu fahren, der uns durch die Bighorn Mountains führt. Bei Google habe ich an der Strecke einen Bergsee entdeckt und wir überlegen, dort eine Rast einzulegen. Da es nun schon Mittag ist, beschließen wir, gleich unser Picknick an den Ufern des Meadowlark Lake zu machen. Der See ist gut zugänglich, also bauen wir am Ufer unsere Campingstühle auf und genießen die Sonne. Auf einmal kommt uns die Idee, wir könnten ja baden gehen. Also Badesachen aus dem Koffer gekramt und rein ins Wasser. D.h. ich gehe ins Wasser, Petra nur bis zu den Knien, denn es ist verdammt kalt in so einem Bergsee in Wyoming.
Sonne tanken am Meadowlark Lake
Erstmal nur mit den Füßen rein…
…und den See der fischenden Bevölkerung überlassen.
Dann habe ich aber doch die Badehose angezogen und bin in die sehr kalten Fluten gesprungen…
…während es Petra nur bis zu den Knien geschafft hat.
Erfrischt picknicken wir dann doch am Auto, weil es am Ufer von Fliegen und anderen lästigen Insekten nur so wimmelt. Gestärkt geht es dann an die restliche Etappe, von der eigentlich nur die Fahrt durch den Ten Sleep Canyon erwähnenswert ist. Die Bilder können leider die reale Wirkung auf uns nur ansatzweise wiedergeben. Der Name resultiert aus der Tatsache, dass es früher von hier 10 Tagesreisen (oder eben ten sleeps) bis zum Yellowstone oder Fort Laramie waren.
Landschaft im Ten Sleep Canyon am Wegesrand, irgendwo vor Ten Sleep.
In Worland stand der Kollege vor einem Museum
Je näher wir Cody kamen, desto mehr Schauer zeigten sich.
Wir kommen am Nachmittag in Cody an und beziehen unser Zimmer in einem Bed and Breakfast, welches in einer alten Kirche drei Gästezimmer anbietet. Die Gastgeber überschlagen sich förmlich vor Hilfsbereitschaft. Das Zimmer ist klein, das dazugehörige Bad über den Flur zu erreichen, aber alles ist mit einer Liebe zum Detail und zum Nippes ausgestattet, dass es eine wahre Freude ist.
Wir machen uns kurz lang (so im nachhinein gelesen ein merkwürdiger Ausdruck), um ein wenig zu relaxen, denn am Abend ist noch Rodeo angesagt. Wir brechen dann relativ zeitig auf und wollen uns in Cody noch ein wenig umsehen. Gerade als wir um eine Ecke biegen gibt es einen lauten Knall. Der rührt von einer nachgestellten Schießerei am Irma-Hotel her, wo jeden Abend gezeigt wird, wie es im Wilden Westen zuging.
Wir fahren aber weiter und sehen rechter Hand das „Buffalo Bill Wild West Center“ und schauen, ob man sich da die Zeit vertreiben kann. Leider machen sie gerade zu, so dass wir direkt zur Essensversorgung schreiten und kurz vor 7 beim Rodeo sind.
Am Buffalo-Bill-Museum in Cody war grade Schließzeit, daher gibt es nur das Bild des Stadtgründers.
Sowohl vorher im Forum, als auch von den Gastgebern im BnB bekommen wir den Hinweis, beizeiten zu erscheinen, da freie Platzwahl herrscht und ein Platz auf der Tribüne am besten wäre. Also zahlen wir kurz nach 7 den Eintritt von 20$ pro Erwachsenem. Petra wollte mich als großes Kind ausgeben, aber die Kassiererin hat den Trick durchschaut.
Wir setzen uns ganz unten hin und haben einen schönen Blick auf die Boxen, aus denen dann später die Pferde und Bullen mit ihren Reitern in die Arena geschickt werden. Das Rodeo lief routiniert und ohne viel Leerlauf ab. Bei unserem ersten Rodeo in Kalifornien zog sich das Programm irgendwie. Unsere Nachbarn, ein älteres Ehepaar mit Enkelkind meinten, dass dies ihr erstes Rodeo wäre. Wir erzählten von unserem Rodeobesuch und dabei stellte sich heraus, dass dieses Rodeo bei ihnen um die Ecke in Lakeside stattfand und sie es zuhause noch nie dahin geschafft hätten.
Es gab keine größeren Zwischenfälle. Dass einige Reiter die Arena humpelnd verließen, ist normal. Einer der Bullenreiter muss sich eventuell keine Gedanken um die Familienplanung mehr machen, denn er hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht eine exponierte Stelle am Treffpunkt der Oberschenkel. Ich hatte schon Schmerzen allein vom Hinsehen.
Die Flagge von Wyoming am Rodeo-Areal
Petra hatte immer und überall ihren Stammplatz.
Noch ist Ruhe in der Arena. Dank zeitigem Erscheinen hatten wir aber Plätze in der ersten Reihe.
Kleine Schauer sorgen für Regenbögen. Auch wenn es immer mal düster wird, bleiben wir von starkem Regen verschont.
Single Roping
Wir haben einen schönen Überblick über das, was in den Boxen passiert.
Mancher Reiter hat es tatsächlich geschafft, über die volle Distanz oben zu bleiben…
…andere haben sogar ihre Stiefel eingebüßt
Die Kinder bekamen auch ihre Chance…
…denn sie mussten zwei Kälbchen „fangen“ und denen ein Band vom Schwanz ziehen. Wer die Bänder erwischt hat bekam einen Preis.
Beim Team Roping sah das Wunschergebnis so aus. Leider haben wir das nur ganz selten zu sehen bekommen.
Für die Damen gab es das Barrel Racing, wo es auch eine Teen-Kategorie gab, bei der die jungen Reiterinnen mit ihren Zeiten manche alte Reiterin in den Schatten stellte
Gebet vor dem Bullenreiten
Beim Bullenreiten gab es viele Abwürfe und auch ein paar Verletzungen.
Mancher Bulle hatte keine Lust aufs Rodeo und wollte wieder heim
Andere Bullen waren nach dem Ritt nicht zu überzeugen, wieder hinter dem Gatter zu verschwinden.
Nach dem Rodeo haben sich die Arena und der Parkplatz schnell geleert, so dass wir gegen 22:30 schon wieder in der Kirche waren und zu Bett gingen.
Nach dem Rodeo ging es dann über die Tiergatter wieder zum Ausgang.
Morgen brechen wir dann in den Yellowstone auf und hoffen immer noch, dass sich die Meteorologen irren.