Independence Day
Gestern sind wir ja ziemlich spät ins Bett gekommen und haben schweren Herzens beschlossen, keinen Wecker zu stellen. Der wenige Schlaf soll auf der Fahrt nach Scottsbluff nicht zum Sicherheitsrisiko werden und so wichtig ist eine Parade dann auch nicht. Noch dazu, wo wir wieder einen langen Abend geplant haben.
Doch es kommt ja immer anders, als gedacht. Wir waren wieder sehr zeitig wach. Also war klar, wir brechen beizeiten auf. Koffer und Taschen packen war noch vor dem Frühstück erledigt, sodass wir nach selbigem sofort aufbrechen konnten. Für die Strecke nach Scottsbluff hab ich geschaut, ob es irgendwo besondere Veranstaltungen zum Nationalfeiertag gibt. Für das Örtchen Brush habe ich den Hinweis auf eine Parade gefunden und den Schlenker in die Route ein- und unsere Stühle an der Straße aufgebaut.
Das sind nicht unsere Stühle, hier wurde einfach die amerikanische Variante des „Handtuchs auf der Sonnenliege“ zelebriert
Die Parade war am Anfang recht offiziell und voll Pathos. Die Veteranen tragen die Flagge voran, dann folgten die Honoratioren der im County befindlichen Ortschaften. Danach kamen dann die einzelnen Gruppen. Vom Sheriff über die Feuerwehr bis zu diversen Kirchen, Schulen und Organisationen. Zwischendrin gab es auch Firmen mit ihren Wagen.
Die Veteranen eröffnen die Parade
Geschmückte große Tiere…
…und kleine Tiere
Das waren nicht die „Ehrlich Brothers“
Die Kiddies auf den Wagen und an der Straße hatten Spaß…
…vielleicht auch bei Olaf mit echtem Rentier (wobei uns das Tier etwas Leid tat, denn ihm war die Situation nicht geheuer)
Schweres Gerät
Auch die Steppkes fuhren mit
Der bunte Zug hat uns ausgesprochen gut gefallen. Wir waren am Ende froh, dass uns der Jetlag noch im Griff hatte. Nachdem die Parade zuende war, sind wir wieder aufgebrochen und nach Scottsbluff durchgefahren. Wir waren relativ zeitig im Hotel und bekamen dort die wohl ausführlichste Einweisung beim Checkin. Wir wurden sogar aufs Zimmer begleitet und dort wurde uns alles erklärt.
Überhaupt war man sehr um die Gäste bemüht. Es gab Ausflugtipps und einen Gutschein für eine Mahlzeit im benachbarten Taco Johns, obwohl es lt. Buchung kein Frühstück geben sollte. Als ich das Zimmer bezahlte, bekam ich das Wechselgeld in Münzen mit vielen Entschuldigungen. Ich habe gesagt, dass sie mir sogar eine Freude damit macht, da ich ja immer nach den Quartern der Staaten- und Nationalparkserien suche. Als ich das erwähnte, verschwand die Rezeptionistin und holte noch zwei Münzen. Einmal die von Nebraska und die mit dem passenden Park dazu. Beides mit Erklärungen, dass die Motive ganz in der Nähe auch in echt zu bewundern wären. Am Ende wollte ich die Münzen noch ertauschen, aber sie meinte, die wären geschenkt.
Wir haben uns noch mal hingelegt, waren wir doch schon wieder einen halben Tag auf den Beinen und der Tag war noch lange nicht vorbei.
Am späten Nachmittag sind wir zum Scottsbluff National Monument gefahren, wo wir eigentlich von oben auf die Feuerwerke zum „4th of july“ schauen wollten.
Am Scottsbluff National Monument
Ich hab mal versucht, das Look and Feel des Oregon Trails zu bekommen
Regenschauer in der Ferne zaubern Regenbögen, aber wir wurden von Schauern verschont
Hoch kam man aber gar nicht mehr. Stattdessen wurden ab 20 Uhr Shuttlebusse eingesetzt, die die Gäste hoch und wieder runterfuhren. Hier hatten wir wieder eine Premiere, denn niemals zuvor sind wir in einem der typischen gelben Schulbusse gefahren, die als Shuttle zum Einsatz kamen.
Unser Shuttle-Schoolbus
Nach der Belehrung durch die Ranger (Gefahren der Dunkelheit, Klapperschlangen etc.) konnte man sich seinen Platz mit Ausblick suchen und die Natur und später die Feuerwerke genießen.
Blick vom Scottsbluff NM
Wir hatten wieder die Campingsessel dabei und haben uns an einem Aussichtspunkt häuslich eingerichtet. Im Laufe des Abends kamen wir mit einem amerikanischen Pärchen ins Gespräch und mit einer Familie aus Israel. Letztere ist Petra eigentlich aufgefallen, weil sie russisch sprachen. Es hat sich dann herausgestellt, dass sie von Russland nach Israel ausgewandert sind.
Die Feuerwerke waren nicht so spektakulär, aber die ganze Stimmung an dem Abend hat uns wirklich gut gefallen.
Feuerwerk
Feuerwerk
Kurz vor 22:00 Uhr sind wir dann mit dem Bus nach unten gefahren und haben uns auf den Heimweg ins Hotel gemacht, wo wir ziemlich geschafft aber zufrieden mit dem Tag schnell eingeschlafen sind.