Für Botaniker
Mittlerweile haben wir uns wirklich an die Zeitzone gewöhnt. So weit sogar, dass wir uns sputen müssen, zum Frühstück zu gehen. Zugegebenermaßen sind die Frühstückszeiten sehr kurz bemessen. Schon um 9 wird wieder abgeräumt.
Für das Tagesprogramm greife ich auf eine Idee vom Anfang des Urlaubs zurück. Da hatte ich ja schon verschiedene Gärten recherchiert, um die launische Tierwelt mit Missachtung zu strafen (siehe hier). An dem Tag haben wir dann aber nur einen Park besucht und den Rest auf später verschoben. Wie es der Zufall will, ist heute später.
Die Suche hatte ich mit dem Stichwort „Japanische Gärten“ geführt und bekam zwei Ergebnisse. Eigentlich wollte ich nur bei Google Maps wegen möglicher Parkplätze schauen, habe aber dabei gesehen dass einer der Gärten so winzig war, dass man da sicher nicht viel Zeit verbringen kann. Also habe ich gleich den Botanischen Garten von Miami Beach als Ziel auserkoren.
Zunächst musste aber ein Parkplatz her. Ringsum war alles gebührenpflichtig und nach einer Runde um den Block hat auch der kostenbewusste Teil der Reisegruppe eingesehen, dass in Laufweite nichts anderes zu finden ist.
Der Parkautomat war leider defekt, aber zum Glück gab es die Möglichkeit über eine Website online, unter Angabe des Nummernschilds, den Parkplatz zu bezahlen. Das war relativ schnell erledigt und so sind wir für zwei Stunden (glaub ich zumindest) vor Parkkralle oder Strafzettel gefeit.
Der Botanische Garten selbst ist sehr schön angelegt und gepflegt. Aktuell haben wir verfolgen können, wie an die Bäume Orchideen gebunden werden. Es war ein wahrer Augenschmauß. Die Bilder weiter unten zeigen nur einen kleinen Teil der schönen Blüten. Auch andere Gewächse und das Kleingetier waren fotogen genug.
Wir waren gerade dabei, den Garten zu verlassen, da fing es an zu tröpfeln. Ich wollte mir noch schnell das nebenan liegende Holocaust-Mahnmal anschauen, also sind wir erstmal dahin. Hier wurde aber aus dem Tröpfeln ein regnen und kurz darauf goss es. Wir hatten Glück und konnten uns unter einer halbwegs dichten Pergola schützen, andere, wie die Schildkröte auf einem Foto, wurden nasser.
Auf dem Rückweg kam dann der Mittagshunger durch und weil Petra sonst immer gern bei Denny’s einen „Superbird“ isst, sollte sie den diesmal auch bekommen, wenn auch nur als Take away. Am Denny’s sind wir schon auf der Herfahrt vorbei gekommen, also haben wir auf dem Weg ins Hotel einfach dort gestoppt.
Wir sind dann rein, um zu ordern, aber die Bedienung war so flott dabei uns in eine der booth (zu gut deutsch Separee) zu lotsen, dass wir nach einem kurzen Blick auf das spärliche Publikum die Risikobewertung herunter gestuft hatten und im Restaurant gegessen haben. Mittags ist ja in amerikanischen Restaurants nicht viel los. Die Amerikaner gehen vor allem zum Diner aus dem Haus, Lunch spielt dort keine große Rolle. Wir sind gut satt geworden und die Idee, noch einen Nachtisch zu nehmen, haben wir wie immer verworfen.
Nachdem wir dann im Hotel angekommen sind, habe ich kurz Siesta gemacht und Petra hat schon mal angefangen zu packen. Wir räumen ja immer um, damit ein Teil der Sachen, die man nicht braucht, im Auto bleiben kann. Für zurück muss ja aber alles wieder mit.
Am Nachmittag sind wir noch einmal zum WalMart, um nach ein paar Mitbringseln bzw. Mitnehmseln zu schauen. Dabei ist uns, wie an den anderen Shoppingtagen auch, aufgefallen, dass es doch Lücken im Angebot gibt. Auch in den USA merkt man wohl die Auswirkungen von Corona auf die Versorgungslage.
Nach dem etwas unbefriedigenden Einkauf ging es wieder ins Hotel. Ich habe die Bilder auf den Rechner gespielt und grob durchgeschaut. Zum Reiseberichten habe ich keinen Elan mehr. Stattdessen müssen Postkarten gestaltet und verschickt werden und ich habe schon mal die Einreiseformalitäten für Deutschland erledigt. Da die USA ja schon vor unserer Reise zum Hochrisikogebiet erklärt wurden, müssen wir jetzt vorher Bescheid sagen, dass wir wiederkommen und wo wir uns dann aufhalten werden.
Wie beim Flug von D nach US können wir auch für den Rückflug die Reisedokumente bei Lufthansa zur Prüfung hochladen. Das klappt gut und nach wenigen Minuten kam auch schon das OK für die Dokumente. Am Ende des Tages noch ein wenig im TV zappen und dann ist auch schon Schlafenszeit.
Für morgen habe ich uns Straßenkunst auf die Tagesordnung gesetzt und dafür geht es hier entlang…