Die schönste Sackgasse der USA
Zum ersten Mal auf dieser Reise wird heute das Hotel gewechselt. Wir fahren auf die Keys, eine Kette von Inseln am südlichen Zipfel von Florida. Dorthin führt der Overseas Highway, der oft auch als „die schönste Sackgasse Amerikas“ bezeichnet wird.
Nach dem Frühstück packen wir alles zusammen und checken aus. Das Wetter ist uns weiterhin nicht gewogen. Eigentlich sollte es sonniger werden, aber die aktuelle Vorhersage geht von Schauern aus. Dennoch haben wir uns schon mal einen Strand ausgesucht, an dem wir unser Glück versuchen wollen. Dort angekommen sieht es auch erst einmal gut aus. Wir schnappen die Badesachen und die Kühlbox und suchen uns ein Plätzchen im weichen Sand.
Mein Fuß macht Fortschritte. Ich habe mir einen Schutz aus Silikon über den Zeh gezogen und denke, dass ich damit auch mal ins Wasser kann. Am Strand weht ein kräftiger Wind, ab und an hat man den Eindruck, dass die Sonne eine Chance hätte, aber dann kommt ein kräftiger Regenschauer, der uns kurz zum Rückzug zwingt. Nachdem sich der Schauer verzogen hat, versuchen wir es noch einmal. Die Sonne kommt nicht, der Wind und ein leichter Regen bleiben. So macht es weder Sinn noch Spaß.
Daher beschließen wir, weiter nach Key West zu fahren. Dort befindert sich der südlichste Punkt der kontinentalen USA und den wollte ich mit eigenen Augen gesehen haben. Auf der Fahrt wechseln sich Sonne und Regen ab und zumindest Anfangs ist es auch in Key West trocken. Wir parken ein paar Blocks entfernt vom Southernmost Point, da ich nicht weiß, wie gut die Parksituation vor Ort ist. Wir schlendern ein wenig durch den Ort und wundern uns, dass überall Hühner frei herum laufen.
Am Ziel angekommen reihen wir uns nicht in die Schlange derer ein, die sich direkt am südlichsten Punkt ablichten wollen. Es geht doch enger zu und Maskenträger sind eher die Ausnahme. Uns reicht ein Foto aus der Ferne aus. Da inzwischen wieder dunkle Wolken aufziehen, machen wir uns auf den Rückweg zum Auto und fahren zurück zum Hotel. Das liegt auf halber Strecke auf den Keys in Marathon. Nach dem Checkin beziehen wir unser Zimmer. Es liegt im „Turtle House“ mit Balkon und Blick auf den Kanal, an dem man auch sein Boot (so man denn eines sein eigen nennen würde) festmachen kann.
Das Zimmer ist sauber und mit viel Liebe zum Detail eingerichtet. Die Betreiber vom „Coconut Cay Resort“ haben sich Mühe gegeben. Wir setzen uns auf den Balkon zum Abendessen. Allerdings machen uns hier dann die „No-see-ums“, auch Sandfliegen genannt, zu schaffen. Die klitzekleinen schwarzen Dinger sind bissig und so ziehen wir uns zurück ins Zimmer.
Richtiges TV gibt es hier scheinbar nicht. Es gibt stattdessen eine Fernbedienung, die uns Amazon Prime auf den Schirm zaubert und wir können auch ein wenig in Netflix stöbern, weil offenbar frühere Gäste so nett waren, ihre Anmeldedaten zu hinterlegen und dann vergessen haben selbige zu löschen. Aber so richtig ergiebig ist das alles nicht. Ich sichte die wenigen Fotos und tippe am Reisebericht und dann sind wir vom Tag auch schon müde genug, um dem Ruf des Bettchens zu folgen.
Morgen Fahren wir dann an die Golfküste, wo wir vier Nächte in dem Hotel gebucht haben, in dem wir schon zweimal reserviert hatten und wegen Corona stornieren mussten. Auf dem Weg dahin wollen wir der Tierwelt noch einmal eine Chance geben, sich von einer besseren Seite oder zumindest überhaupt zu zeigen.