Zurück durch den Korkenziehersumpf
Heute geht es wieder nach Osten, zurück nach Fort Lauderdale bzw. Hollywood. Dort haben wir noch einmal ein Quartier über airbnb gebucht.
Auf dem Rückweg habe ich als Tagesbeschäftigung den Spaziergang durch das Corkscrew Swamp Sanctuary oder auf gut deutsch das Heiligtum Korkenziehersumpf auserkoren. Wir stücken ein letztes Mal im Hotel früh und packen dann unsere Sachen. Ich hatte schon in anderen Reiseberichten vom Corkscrew Swamp Sactuary gelesen und fand durchaus unterschiedliche Einschätzungen, was die Tierbeobachtungen angeht. Wir gehen an sowas immer unvoreingenommen ran, noch dazu wo sich die Tierwelt eh nicht dahingehend beeinflussen lässt, wo sie sich nun zeigt und wo nicht.
Wir kommen gegen Mittag an und zahlen die 14 $ Eintritt pro Nase (zum Glück hat jeder von uns nur eine) und schlendern dann über einen Holzsteg, der hier etwa 4 km lang über das Moor führt.
Hier kann jeder Besucher seine Tiersichtungen des Tages notieren. Am Anfang des Rundwegs liegen dann Listen der zusammengefassten Meldungen der Vortage aus. Wir haben am Ende unserer Runde auch noch zwei oder drei Einträge ergänzt.
Anfangs sind wir ein wenig enttäuscht. Zum Einen weil sich kaum ein Tierchen zeigt und zum Anderen, weil andere Besucher nicht wirklich Rücksicht nehmen sondern schnatternd, johlend und lautstark telefonierend über den Steg trampeln. Dabei stellen wir dann immer wieder fest, dass den Schnellschrittspaziergängern gerade die kleinen Tiere am Weg völlig entgehen.
Die erste Sichtung des Tages.
Hier, kaum zu erkennen, liegt eine Babyschildkröte.
Hier gibt’s auch ein Video dazu.
An dieser Schlange sind viele achtlos vorbei gelaufen, aber Petra hat da ein Auge für
Diese Echse war schnell unterwegs…
…und hat nur einmal zurück geschaut.
Ein Wood Stork kreist über dem Gelände. Zur Zeit brüten sie hier, weshalb in der Nähe des Visitorcenters Wege gesperrt waren und über „Umleitungsstege“ gewandert werden musste.
Ein fischender Anhinga
Eine weitere Schlange liegt auf der Lauer…
…und hat die Augen auf die Umgebung gerichtet.
Zum Glück sind nicht alle Besucher so desinterresiert. Viele weisen einen sogar auf bestimmte Beobachtungen hin. So wären uns sehr wahrscheinlich die Water Moccasins (Wassermokassinotter) am Ende des Rundgangs garnicht aufgefallen. Andererseits weisen wir andere Spaziergänger auf unsere Entdeckungen hin, wobei sich nicht jeder interessiert zeigt.
Mal zur Abwechslung was für die Vegetarier.
Am Ende des Rundwegs waren dann auch die Watvögel wieder stärker vertreten
So zum Beispiel auch dieser Heron.
Nach Aussage eines Park-Rangers sonnt sich hier eine Schildkröt-Dame
Andere spielen lieber Verstecken
Der Great Egret hofft auf Fische in der Salatschüssel
Rast auf Stamm und einem Bein
Water Mocassin
Ohne Zoom ist sie aber nur schwer zu entdecken. Wir haben uns hinterher gefragt, ob wir dieses Häufchen Exkremente wirklich als Schlange wahrgenommen hätten.
Wir spazieren über drei Stunden durch das Moor und entdecken immer mehr Getier. Die geballte Ladung gibt es auf den letzten anderthalb Kilometern. Hier tummeln sich Alligatoren, Schildkröten, Schlangen und jede Menge Vogelvolk. Den schönsten Vogel entdecke ich dann kurz vor dem Visitorcenter. Zwei Kardinalmännchen umgarnen ein Weibchen, was bei den menschlichen Kardinälen ja tabu ist.
Der erste Kardinal bzw. Northern Cardinal
Cardinal Numero zwo (etwas kamerascheu)
…und die umworbene Claudia Cardinal(e)
Gegen 15:30 Uhr brechen wir dann auf und machen uns auf den Weg, das letzte Teilstück bis Hollywood unter die Räder zu nehmen. Im Quartier angekommen räume ich das Auto komplett aus und Petra fängt schon mal an, die Sachen auf Kühlbox und Koffer zu verteilen. Richtig fertig wird aber erst morgen gepackt. Während wir noch zu Abend essen fällt uns auf, dass der Kühlschrank unerträgliche Geräusche von sich gibt. Um die Nacht wenigstens halbwegs schlafen zu können entziehen wir ihm die Stromversorgung. Dennoch schlafen wir dann eher unruhig.