Der Reisetag
Die Nacht im Flughafenhotel war unruhig und kurz. Ungewohnte und harte Matratzen und vielleicht auch die Vorfreude haben uns nicht so recht Ruhe finden lassen. Auf das Frühstück im Hotel haben wir verzichtet und sind gleich in Richtung Parkhaus aufgebrochen. Zum Glück hatte ich am Vorabend die Frontscheibe noch abgedeckt. Bei minus 8 °C wäre sonst Scheibenkratzen angesagt gewesen. Wird Zeit, dass wir ins Warme kommen.
Mal davon abgesehen, dass uns das Navi dort lang schicken wollte, wo die bautätige Bevölkerung ihrer Arbeit nachging und ich erst mal schauen musste wie ich die Sperrung umfahren kann, hat alles ganz gut geklappt. Auch wenn BER für’s Fliegen noch nicht funktioniert, die Parkierungseinrichtungen haben schon ihre Dienste offeriert. Mit Shuttlebus ging es dann zum Flughafen Schönefeld.
Hier mussten wir dann durch die Kälte marschieren, da die einzelnen Abfertigungsgebäude keine Verbindungen untereinander haben. Das Einchecken hat reibungslos funktioniert, bei der Sicherheitskontrolle habe ich dann ein „mittelschweres Ereignis“ provoziert, wie der Sicherheitsverantwortliche scherzhaft meinte, weil ich das Handy in der Hosentasche an der Durchleuchtungseinheit vorbei schmuggeln wollte.
Als wir dann am Gate saßen, war noch keine Maschine da. Die kam erst 40 Minuten vor unserem geplanten Start an. Insgesamt hat es keine halbe Stunde gedauert, bis die Leute ausgestiegen waren, einmal durchgefeudelt wurde und wir dann 50 Meter übers Rollfeld gehen durften um einzusteigen. So sind wir pünktlich los gekommen und waren dank günstiger Winde sogar eher in London als geplant.
Hier haben wir jetzt über drei Stunden Aufenthalt ehe dann der Flug nach Florida startet.
Das Boarding in London hat fast pünktlich begonnen. Die Flugzeit wurde auch schon kürzer berechnet, als im Fluplan vorgesehen, so dass wir eine halbe Stunde eher in Fort Lauderdale gewesen wären. Leider hat sich dann der Abflug verzögert, so dass wir wieder die ursprünglichen Zeiten erreicht hatten.
Der Flieger auf der langen Strecke hatte Sitze mit weniger Beinfreiheit, allerdings waren sie insgesamt bequemer. Die knapp 10 Stunden waren daher nicht ganz so anstrengend bzw. nervig. Das Unterhaltungssystem war recht umfangreich ausgestattet. Neben einer Reihe Filme (ich hab mir „Findet Dorie“ auf Englisch mit englischen Untertiteln angesehen) gab es die üblichen Fluginformationen und ein paar Spiele. Ich hab es beim englischen Trivial Pursuit in der internen Flugzeug-Rangliste auf Platz 2 geschafft.
Das Nice&Tasty-Menü bei Norwegian. Etwas knapp bemessen, aber lecker. Frage war nicht „Chicken or Pasta?“ sondern „Chicken or Fish?“
Im Entertainment-System gab es verschiedene Spiele, z.B. diverse Puzzlemotive
Beim Trivia-Spiel hab ich trotz englischer Fragen und Antworten den 2. Platz im gesamten Dreamliner geschafft
Gerade als es den Snack vor der Landung gab, meldete sich der Kapitän und gab bekannt, dass der Flughafen in Fort Lauderdale geschlossen sei und wir jetzt in Miami landen würden. Es gab aber keinerlei Erklärungen oder so, sondern nur sinngemäß den Hinweis, sich in Miami an das Bodenpersonal zu wenden. Erst als wir spätabends im Hotel waren und WLAN hatten, haben wir erfahren, was da eigentlich passiert ist. Im Nachhinein war es schon ein merkwürdiges Gefühl, wenn man sich bewusst macht, dass es bei anderen zeitlichen Abläufen einen hätte selber treffen können.
Ursprüngliche Route…
…und geänderte Anzeige nach der Cockpit-Durchsage.
Wir hatten unser Auto am Flughafen Fort Lauderdale reserviert und nun mussten wir schauen, wie wir zu unserem bzw. einem Mietwagen kommen. Wir hatten versucht, telefonisch die Sache zu regeln, aber wir sind mit der Dame am anderen Ende der Hotline zu keiner vernünftigen Verständigung gekommen. Also haben wir uns überlegt, zu Hertz in Miami zu fahren und dort unser Problem zu schildern. Dank der Gold-Mitgliedschaft mussten wir uns nicht in die doch recht ansehnliche Schlange am normalen Schalter einreihen, sondern konnten direkt im Parkhaus am Gold-Schalter die Formalitäten regeln. Wir haben nun ein Auto aus der gebuchten Klasse bekommen und können es auch in Fort Lauderdale abgeben. Alles in allem hat das nur wenige Minuten gedauert und wir konnten dann in Richtung Hotel starten. Dort waren wir dann gegen 23 Uhr und mussten nur noch telefonisch klären, wie wir an den Schlüssel kommen, da das Büro nicht mehr besetzt war. Es war aber alles vorbildlich vorbereitet und so konnten wir dann schnell das Zimmer beziehen, duschen und ins Bett. Letzteres aber nicht, bevor wir in der Heimat Bescheid gegeben haben, dass wir von der Schießerei in Fort Lauderdale nicht betroffen waren.