Abbaden zu Silvester
Für den heutigen Tag ist in meiner Planungstabelle lediglich das Feuerwerk am Strand vermerkt. Wie wir den letzten Tag des Jahres sonst so verbringen, war noch offen. Ich habe gestern Abend in meinem grenzenlosen Optimismus wieder geschaut, wo sich Laden und Aktivitäten sinnvoll kombinieren lassen. Eine verlockende Konstellation bot der Hafen von St. Petersburg bzw. das St. Pete Pier an. Parks, was zu gucken und kostenlos Schnellladen, wenn das nix ist.
Gleich vorweg, es war nix ;).Wir kamen an der Stelle an, wo die Ladesäule sein sollte. Die App zeigte deren Verfügbarkeit an, aber eine Ladesäule war nicht zu entdecken. Nach einer weiteren Runde um den Block haben wir dann einen Parkplatz gesucht und gefunden.
Parkplätze hier sind kostenpflichtig, aber wenn wir schon mal da sind, dann will ich mir die Gegend auch anschauen. Ich fange also an, die Quarter in die Parkuhr zu werfen und wundere mich sechs Quarter später, warum die Parkuhr immer noch auf abgelaufen steht. Nicht nur, dass wir nicht laden können, nein wir spenden der Gemeinde von St. Pete auch noch Geld ohne Gegenleistung.
Wir der Zufall es will kommt aber gerade eine Mitarbeiterin und fängt an, die Parksäulen zu leeren. Ich schildere ihr den Fall und sie prüft, ob es wirklich an dem ist. Dann merkt sie an, dass sie sofort einen Case eröffnen wird und es meldet. Zugleich zückt sie eine Karte und schaltet uns die Höchstparkdauer frei. Wir danken und Petra kramt eine ihrer Gummibärentütchen raus. Die Kollegin freut sich und als wir mitbekommen, dass sie nicht allein ist, bekommt ihr Kollege auch ein Tütchen.
Auf dem Weg zum Pier sehe ich dann das Hinweisschild auf die Parkmöglichkeit für E-Autos während des Ladens und dann den Sockel der Ladesäule. Die Säule ist allerdings demontiert. Ein paar Bilder zeigen, was es am St. Pete Pier so zu sehen gab.
Da die Wettervorhersage heute Sonne und Wärme verspricht, ist die Nachmittagsaktivität quasi schon gesetzt. Wir fahren in den Honeymoon Island State Park. Auch hier waren wir vor zwei Jahren mit Lea. Da herrschte allerdings Nebel und es war kühl. Wir finden es durchaus interessant, mit Felix die Orte zu besuchen, die auch seine Schwester damals mit uns besucht hat. Ihm scheint es auch zu gefallen.
Im State Park ist nur ein Teil geöffnet. Die Schäden von zwei Stürmen in diesem Jahr sind noch nicht komplett beseitigt.
Der Parkplatz ist nicht allzu voll und auch am Strand finden wir einen Platz. Das Wasser ist kühl und im ersten Moment denke ich nicht ans Baden. Aber wenn man mit den Füßen eine Weile im Wasser steht ist es gar nicht mehr so schlimm. Badesachen haben wir schon an, da auf der Website zu lesen war, dass die Umkleiden noch außer Betrieb sind. Also wird heute abgebadet für 2024.
Wir relaxen noch eine Weile am Strand und beobachten dann noch die Sonne beim Untergang. Die gleiche Idee hatten viele andere auch und so gestaltet sich die Rückfahrt etwas träge.
Im Hotel essen wir zu Abend, daddeln noch ein bisschen an diversen elektronischen Geräten und dann geht’s los in Richtung Clearwater Beach. Wir parken wieder am selben Walgreens wie vor zwei Jahren. Ab 23 Uhr ist parken kostenlos und die paar Minuten bis dahin wird hoffentlich keine Politesse (oder wie auch immer die Knöllchenschreiber hierzulande genannt werden) Zeit für kleine Parksünden haben.
Wir spazieren die Promenade entlang und zwei Dinge fallen uns auf. Es sind auch hier noch die Schäden der letzten Hurrikans zu sehen und es sind deutlich weniger Leute unterwegs als vor zwei Jahren. Irgendwann suchen wir uns ein Plätzchen auf der Strandmauer, betreiben People-Watching und warten auf Mitternacht.
Kurz vor Mitternacht krame ich die Becher raus, öffne den Sprudelfruchtsaft und pünktlich am Ende des Countdowns stoßen wir aufs neue Jahr an. Dann beginnt auch gleich das Feuerwerk bzw. die feuerwerke, denn offenbar veranstaltet ein Hotel am Strand eine Gegen- bzw. Ergänzungsfeuerwerk, so dass wir lange was zu sehen bekommen. Die Bilder sind leider nicht so gut geworden, aber ein, zwei brauchbare finden sich in der Galerie.
Nach den Feuerwerken spazieren wir zum Auto und reihen uns in die endlose Kolonne der Autos ein, die wieder aufs Festland wollen. Aber man muss schon sagen, die Amerikaner können sowas gut organisieren. Die Polizei regelt den Verkehr, so dass es kein Gedränge, Vorfahrt nehmen oder Hupkonzerte gibt.
Auf dem Festland stehen wir dann an einer Kreuzung und auf selbiger Feuerwehren, Polizei und Rettungswagen mit vollem Beleuchtungsprogramm. Zum Glück sehe ich, wie einige Autofahrer seitlich über einen Parkplatz ausweichen und ein Blick auf die Karte im Navi zeigt, dass es da wohl Verbindungsstraßen gibt, um den Stau umfahren zu können. Ich hefte mich an deren Fersen bzw. Rücklichter und so sind wir dann 1:30 Uhr im Hotel. Hier heißt es nur noch „Pipi machen, Zähne putzen und dann ab ins Bett“.
Morgen wird ausgeschlafen und vielleicht fahren wir noch mal an den Strand. Ob es so kommt sieht man hier…