Göttergarten, Crazy Castle und die Dünen
Heute reisen wir weiter nach Alamosa. Dieser Ort bzw. das Nest South Fork dient uns als Zwischenstation auf dem Weg nach Süden. Das Wetter meint es gut mit uns. Die halbe Nacht hat es geschüttet und auch als wir aufwachen regnet es noch. Aber noch während wir uns fertig machen hört es auf und am Himmel tauchen die ersten Wolkenlücken auf.
Wir packen unsere Sachen ins Auto und fahren gleich vor zum Frühstück und Check-Out. Das Frühstück ist eher am unteren Ende der Vielfältigkeitsskala angesiedelt. Es gibt süßes Gebäck, Kaffee, Saft und Cornflakes. Es liegt noch Obst aus und das war’s dann. Nebenbei bekommen wir noch Baulärm um die Ohren gehauen (können die nicht bis nach dem Frühstück damit warten?) und es wird Zeit die ungastliche Stätte zu verlassen.
Gleich ein paar Straßen entfernt findet sich der „Garden of the Gods“, eine Art Naherholungsgebiet mit einigen recht interessanten Steinformationen. Diesen Tagesordnungspunkt hatte ich schon wegen des Regens abgeschrieben, aber nun scheint die Sonne. Sollten die Wege zu aufgeweicht sein, brechen wir halt ab und auf in Richtung Süden. Aber es sieht ganz gut aus, so dass wir den Trail zu den siamesischen Zwillingen in Angriff nehmen.
Die Spuren des nächtlichen Regen
Die siamesischen Zwillinge
Durch den „Bauchnabel“ der Twins fotografiert
Ich traue dem Frieden am Balanced Rock nicht und biete meine stützende Hilfe an
Eine Herde Deers zog direkt am Parkplatz ohne Scheu vorbei
Danach kommen die schlammigen Wanderschuhe erst mal in ihre Tüten zurück. Wir nehmen den Weg nach Alamosa in Angriff. Die erste Station habe ich beim Stöbern nach Sehenswürdigkeiten am Wege entdeckt. Ein paar Fotos in Google Earth machten mich neugierig auf „Bishop Castle“ und was wir da zu sehen bekamen hat uns beide begeistert.
Das Schloss wurde von Jim Bishop zunächst als Wohnhaus in den Wet Mountains errichtet und im Laufe der Jahre zu dem ausgebaut, was es heute ist.
Schon von der Straße aus ist das eigenwillige Bauwerk zu sehen
Im Burgsaal…
…der auch für Hochzeiten genutzt werden kann
Dachkonstruktion
Ich bin auch auf den Türmen gewesen…
…wo es teils skurrile Konstruktionen gab.
Der gesamte Bau ist aus Granit, Beton und Stahl ohne Pläne und Genehmigungen entstanden.
Blick von oben
Nach diesem Stopp ging es dann weiter durch den San Isabel National Forest, da wir ja noch in den „Great Sand Dunes National Park“ wollten. Hier trägt der Wind Sand aus den San Juan Mountains heran und türmt ihn zu den Dünen auf. Hier kommt zum ersten Mal der Nationalpark-Pass vom letzten Jahr zum Einsatz.
Eingangsschild mit Dünen
Im Visitor-Center gibt es ein paar Informationen zum Park und wir kaufen einen Untersetzer. Im letzten Jahr haben wir durch Zufall im Badlands NP solche Untersetzer aus Stein entdeckt und nun schauen wir in anderen Parks auch nach solchen Erinnerungsstücken.
An den Dünen ist noch viel Betrieb. Um zu den Dünen zu kommen muss man durch einen kleinen Bach laufen. Das Wasser ist gar nicht so kalt, wie wir erst dachten. Wir erklimmen die Dünen mit etwas Mühe, aber der Blick am Ende entschädigt für den Aufwand.
Durch den Medano Creek muss man zu den Dünen waten.
Der Creek fließt sehr unregelmäßig, da sich sein Bett ständig verändert.
Das Wasser war gar nicht so kalt, wie wir anfangs dachten
Ein Holz-Arch
Die Dünen mit den San Juan Mountains
In der Ferne ging Regen nieder, wir blieben aber trocken
Wir schlendern dann zurück zum Parkplatz, befreien die Füße vom Sand und fahren zum Motel. Beim Checkin entdecke ich die Option, bei Barzahlung 5% Rabatt zu bekommen. Also frage ich, ob wir statt mit der bereits für die Anzahlung belasteten Kreditkarte auch in bar zahlen können. Dies stellt uns vor eine harte Geduldsprobe, weil der Herr an der Rezeption unsere alte Buchung storniert und eine neue aufnimmt für die Barzahlung. Dummerweise haben wir schon letztes Jahr reserviert und da waren die Preise noch andere, als die aktuell im System hinterlegten. Für jeden Schritt kramt er aus einem Ordner eine bebilderte Schritt-für-Schritt-Anleitung heraus und arbeitet sie ab. Als uns nach 10 Minuten immer noch kein Erfolg in greifbarer Nähe scheint, fragen wir, ob wir schon den Schlüssel bekommen können und er uns die Rechnung dann später nachreicht. Kurz darauf kommt dann seine Frau und entschuldigt sich vielmals.
Am Ende wird alles gut und wir erfahren am nächsten Tag auch, woran es gelegen hat. Die beiden haben nämlich gerade erst das Motel übernommen und waren mit dem Buchungssystem noch nicht vertraut.
Wir holen unsere Sachen und machen uns Abendbrot. Ich lade die Bilder auf den Laptop und nutze die stabile Internetverbindung, um den Reisebericht zu aktualisieren. Dann wird es auch schon Zeit, ins Bettchen zu gehen. Gute Nacht!