02. Juni 2017

Ein ruhiger Tag in wunderschöner Landschaft

Wir schlafen heute etwas länger. Auch sonst braucht alles etwas mehr Zeit. Als wir los kommen merken wir schon, dass es wieder ein heißer Tag wird. Für mich bzw. uns ist klar, dass es heute keine langen Wanderungen geben wird. Wir haben uns den Arches National Park vorgenommen und werden einfach Viewpoint-Hopping machen. Vor 6 Jahren haben wir schon nicht alle Bereiche gesehen, also kommt heute der Rest dran.

Schon am Parkeingang ahnen wir, was im Park los sein wird. Wir brauchen eine geschlagene halbe Stunde, vom Abbiegen in die Eingangsstraße bis zum Rangerhäuschen um unseren Nationalparkpass zu zeigen.

Zuerst machen wir den kleinen Schlenker zum Visitorcenter. Zum Einen locken die Restrooms zum Anderen schauen wir im Shop nach einem Untersetzer. Außerdem wollen wir nachfragen, ob im Park an den Picknick-Areas Grills vorhanden sind. Wir fahren unsere Steaks schon ein Weilchen spazieren und so langsam sollten sie mal gegessen werden. An der Info macht nur ein Ranger Dienst und der „verarztet“ grad ein paar Kinder, die ihr Junior-Ranger-Abzeichen bekommen. Er nimmt sich alle Zeit der Welt, auch wenn die Schlange hinter uns immer länger wird. Nachdem er den Kindern den Eid abgenommen hat, schöpfe ich Hoffnung, aber dann beginnt er immer weiter auszuholen mit seinen Erklärungen. Zum Glück sind die Eltern der Kinder inzwischen auch etwas genervt und kürzen die Prozedur dann ab.

Auf unsere Frage nach den Grills müssen wir erst mal aufklären was wir genau wollen, um dann zu erfahren, dass es keine vorinstallierten Grills gibt und die Benutzung von Feuerschalen verboten wäre. Gut, da kann man nix machen.

Wir fahren dann in den Park schauen uns kurz die Ecken an, die wir schon mal besucht haben und biegen dann ab in Richtung Devils Garden. Devils Garden ist noch gesperrt, aber bis zum Parkplatz vom Sanddune Arch kommen wir. Unterwegs halten wir am Salt Valley Overlook und am Fiery Furnace Viewpoint.

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Salt Valley Overlook

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Salt Valley Overlook

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Fiery Furnace Viewpoint

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Rote Felsen mit weißen Felsen-„Sahnehäubchen“

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An einer Haltebucht fahre ich ran um ein wenig durchs Gelände zu stromern und kann aus dem Gelände beobachten, wie ein Biker aus Seattle den Arm um meine Reisegefährtin legt

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Weil ich das so locker sehe 😉 darf ich auf seiner Reisebegleiterin Platz nehmen

Am Sanddune Arch sehen wir, dass der Weg durchs Gelände führt und ziehen uns dann doch die Wanderschuhe an. Es ist zwar nur eine kurze Strecke, aber in Sandalen ist das dann doch nicht optimal. Auf dem kurzen Weg kommen wir mit einem älteren Pärchen ins Gespräch und kurz danach gesellt sich eine Rangerin dazu. Mir dauert der ganze Smalltalk zu lange, also gebe ich Petra Bescheid, dass ich schon vor gehe.

Der Sanddune Arch ist über einen schmalen Weg zwischen Felsen zu erreichen und ist auch sonst von Felsen umrahmt. Ich mache ein paar Fotos und bekomme nebenbei mit, wie sich manche meiner Landsleute so aufführen. Manchmal bekomme ich dann Anfälle von Fremdschämen.

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Zwischen diesen Felsen führt ein schmaler Durchgang zum Sanddune Arch

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Der Zugang ist so schmal, dass der korpulente Herr im rotkarierten Hemd kurzzeitig dafür sorgte, dass ich dachte ich bekomme den Arch nicht zu sehen weil er stecken bleiben würde 😀

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Ich sag es mal mit Goethe:
„Solch ein Gewimmel möcht ich (nicht) sehn…“

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Keine Chance, den Arch ohne Menschen abzulichten

Nachdem ich es nicht schaffe, den Arch auch mal ohne Leute davor, darunter oder dahinter abzulichten gebe ich auf. Zudem schaue ich nach Petra und denke mir, dass die Gesprächsthemen doch langsam ausgegangen sein sollten. Als sie nicht kommt, gehe ich wieder vor und kann sie nicht entdecken. Ein paar Meter in Richtung Parkplatz gehe ich noch um zu schauen, ob sie nicht schon am Auto ist. Ist sie aber nicht!

Ich ahne schon, dass sie evtl. in Richtung Broken Arch unterwegs sein könnte. Allerdings ist das eine Distanz, die ich in der Mittagssonne nicht absolvieren wollte. Ich schau kurz mit dem Kamerazoom, ob ich sie sehe und tatsächlich läuft da jemand, der bzw. die sie sein könnte. Also stapfe ich los. Um sie dort nicht zulange im Unklaren zu lassen, gehe ich einen Schritt schneller. Das Ganze bei über 30° und ohne Wasser, denn die Flaschen hat Petra.

Am Arch sehe ich sie dann und das Missverständnis klärt sich. Sie ist mit der Rangerin losgestiefelt und hat dabei den Abzweig zum Sanddune Arch verpasst. Sie hat sich dann auch gewundert, dass es sooo weit ist, wo wir doch im Vorfeld bewusst nur den kurzen Hike machen wollten. Wenn ich aber schon mal da bin, kraxle ich noch ein bisschen am Broken Arch herum.

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Blick durch den Broken Arch

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Selbst in der Mittagshitze gleicht der Weg zum Broken Arch einer gut bevölkerten Ameisenstraße

Wir marschieren von hier wieder zurück. Allerdings will Petra dann auch den Sanddune Arch sehen, also machen wir noch mal den Schlenker dorthin. Diesmal ist es etwas leerer. Wir beobachten eine Familie, wie sie versuchen, die Tochter im Sprung unter dem Arch abzulichten, aber Papa drückt immer zu spät auf den Auslöser. Ich nehme die Herausforderung mit meiner Kamera parallel an und versuche es ebenfalls, was mir aber auch nicht mehr gelingt. Allerdings habe ich ein Foto von den Bemühungen der drei und als wir mitbekommen, dass sie deutsch sprechen, biete ich an, mein Foto zu ihren Bemühungen per Mail zu senden. Im Gespräch bekommen wir mit, dass die Tochter als Aupair gearbeitet hat und jetzt mit den Eltern noch eine kleine Rundreise macht.

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Mein „Todessprung“ den allerdings Petra fotofiziert hat.

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Diesmal haben wir den Arch fast für uns allein

Am Auto beschließen wir dann, zur nächsten Picknick-Area zu fahren und erst mal was zu essen. Mit Erstaunen sehen wir, dass es im gesamten Park nur drei Picknickstellen gibt. Eine am Visitorcenter, eine am Balanced Rock und die dritte am gesperrten Parkplatz von Devils Garden. Also bleibt uns nichts anderes übrig, als zum Balanced Rock zu fahren.

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Balanced Rock mit den La Sal Mountains im Hintergrund

Der Abzweig ist leicht zu übersehen und man wird durch ein „Road Closed“-Schild irritiert. Das Schild ist aber nur für die nächtliche Sperrung der Straße im Park gedacht. Wir kommen zur Picknick-Area und was sehen unsere müden Augen? Da stehen zwei Grills rum! Zudem ist es ganz leer hier, also packen wir aus und werfen den Grill an.

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Grill mit Aussicht

Während wir warten, kommt noch eine Familie mit zwei Kindern an und nehmen am Nebentisch Platz. Auch hier kommen wir schnell ins Gespräch. Wir teilen mit den Kindern unsere Melonenstückchen, die Tochter erzählt uns in Gedichtform, wie sie ein Haus zum Wackeln bringt und es ist alles in allem sehr kurzweilig.

Irgendwann ist der Grill heiß genug (dachte ich) und das Fleisch wandert auf den Rost. Es dauert dann aber doch eine halbe Ewigkeit, bis es genießbar ist. Inzwischen ist es schon später Nachmittag. Wir sind gesättigt, aber auch von der Hitze und der Wanderung zum Broken Arch geschafft und verschwitzt.

Also packen wir dann alles ein, säubern den Grill und unter Mitnahme weiterer Viewpoints geht es dann in Richtung Hotel. Hier lassen wir den Abend gemütlich ausklingen und stellen uns den Wecker. Morgen wollen wir zum Delicate Arch wandern und dieser Hike soll möglichst zeitig starten. Zum Einen gibt es nur begrenzten Parkraum und zum Anderen möchte ich nicht in der beginnenden Tageshitze durchs Gelände stromern.

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