Kirchenmarathon
Wir haben die Nacht gut und schon relativ lang geschlafen. Wir frühstücken und packen unsere Sachen zusammen. Beim Check Out erfährt Petra, dass die beiden erst vor einer Woche das Motel gekauft haben und gerade dabei sind, sich in alles einzuarbeiten.
Am Morgen ist es noch sehr kalt, aber die Wettervorhersage gibt sommerliche Temperaturen für Albuquerque an. Also habe ich für mich entschieden, es ist Zeit für den Sommerbefehl. In T-Shirt und kurzen Hosen belade ich den Pfadfinder und stelle fest, dass der Regen auf seinem Dach gefroren ist.
Wir brechen auf, denn die heutige Etappe ist etwas länger und ein bisschen Programm habe ich für unterwegs ja auch geplant. Vorher müssen wir noch mal tanken und ich fahre an die nächstbeste Tankstelle. Da fällt mir gerade noch eine Begebenheit ein, die mir in Colorado Springs an einer Tanke passiert ist.
Beim Aussteigen sehe ich schon, dass nur an der Säule gezahlt werden kann. Ich probiere die Kreditkarte und die geht natürlich nicht. Also stiefele ich in den Shop, vielleicht gibt es ja eine Ausnahme. Schon der „Verkaufsraum“ sieht anders aus,als bei anderen Tankstellen. Hinter einer Glasscheibe sitzt die „Bedienung“ und diskutiert gerade durch eine Gegensprechanlage mit einer Kundin. Ich schaue mich inzwischen um und ergreife dann die Flucht. An den Wänden hingen jede Menge Hinweise zu medizinischem Marihuana. Draußen hab ich dann noch mal zum Namen der Tankstelle geschaut und da war alles klar, „Gas and Grass“ hieß der Laden 😉
Den ersten Stopp haben wir dann aber außerplanmäßig. Am Straßenrand sehe ich aus dem Augenwinkel ein Hinweisschild auf die älteste Kirche Colorados und die wollen wir uns dann doch nicht entgehen lassen. In Antonio gibt es die „Our Lady Of Guadalupe Catholic Church“. Also wird gewendet und eine kleine Besichtigung zwischen geschoben.
Älteste Kirche Colorados
Auch innen sehr hübsch gestaltet
Kirchenfenster
Wir erreichen New Mexico…
…und nebenbei das Rio Grande del Norte NM
Danach geht es dann weiter bis Santa Fe, wo ich schon vorher zwei Sehenswürdigkeiten ausgesucht habe. Zunächst suchen wir aber einen Parkplatz und finden dann auch einen für 5$ für 3 Stunden. An anderen Stellen müssten wir auch 2$ pro Stunde löhnen.
Zunächst schlendern wir ein wenig durch den Ortskern mit alten und neuen Häusern im Adobe-Stil. An einem Stand holen wir uns als Mittags-Snack je einen Fajita mit Beef. Es ist leckerer als es aussieht.
Santa Fe, die Altstadt
Am Christmas-Shop mussten wir wieder stöbern und uns wundern, was sich manche Amerikaner wohl an den Baum hängen
War leckerer als es aussah
Frisch gestärkt besichtigen wir dann die Loretto Chapel, eine kleine Kirche mit einer besonderen Treppe inside. Pro Nase müssen wir 3$ löhnen um uns am Ende in der kleinen Kapelle etwas umschauen zu dürfen. Diesen Tagesordnungspunkt haben wir dann schnell „abgearbeitet“.
Loretto Chapel…
…mit berühmter Treppe. Von der Treppe kann heute wohl keiner mehr sagen, wie sie konstruiert ist.
Auf dem Weg zum Auto kommen wir dann noch an der „Cathedral Basilica of St. Francis of Assisi“ vorbei und schauen da auch noch rein, noch dazu, wo es hier keinen Eintritt kostet.
Cathedral Basilica of St. Francis of Assisi
Cathedral Basilica of St. Francis of Assisi
Blick zum Altar
Bei dem Taufbecken konnte sich Petra die Anmerkung nicht verkneifen, dass es deshalb so groß ist, damit auch die großformatigen Amerikaner rein passen
Kein Prayer sondern ein Sprayer
Nach so viel Stadttrubel und kirchlichem Ambiente zieht es uns noch in die Natur. Wir machen einen kleinen Schlenker zum „Kasha-Katuwe Tent Rocks National Monument“, wo wir einen kleinen Trail gehen und uns die „Zeltsteine“ aus der Nähe anschauen. Sie haben ihre Namen zurecht nach der Form eines Zeltes bekommen.
Schon am Eingang bemerken wir, dass die Ranger immer wieder die Mücken verscheuchen und am Parkplatz ist dann auch unsere erste Aktion, uns mit „Peaceful Sleep“ einzureiben. Das hilft und hält die Mücken auf Distanz.
Kasha-Katuwe Tent Rocks NM
Tent Rocks…
…und solche, die es noch werden wollen.
Wir wandern ein wenig an den Steinen lang und gegen 17 Uhr machen wir uns dann auf den Weg zum Hotel.
Der Check In geht schnell, wohl auch weil sich die Rezeptionistin von uns beim Handy-Daddeln gestört fühlt. Wir bringen unsere Sachen aufs Zimmer, genehmigen uns ein Bad und essen zu Abend aus der Kühlbox. Das Zimmer selbst ist recht ordentlich, aber das Internet funktioniert auch hier nicht wirklich. Es ist einfach nicht möglich, Mails zu holen oder noch das eine oder andere zu recherchieren. Irgendwann gebe ich dann entnervt auf und wir gehen ins Bett. Morgen wollen wir am Vormittag noch mal in eine Mall und dann ein paar Petroglyphen anschauen.