Anreise
Endlich geht es los. Noch vor dem Weckerklingeln sind wir wach und zählen die DHL-Flieger. Ein bisschen länger zu schlafen wäre zwar nicht verkehrt, aber andererseits können wir uns so in aller Ruhe fertig machen. Wir haben das Taxi für 7 Uhr bestellt, obwohl der Flieger erst nach 9 Uhr starten soll. Aber nichts wäre ärgerlicher, als wenn man wegen irgendwelcher Zwischenfälle den Flug nicht bekommt. Zudem haben wir mit unseren Tickets ja Zugang zur Lounge in Leipzig und das wollte ich uns ja auch gönnen.
Das Taxi war pünktlich und die Fahrt am Samstagmorgen auch völlig entspannt. Die Entspannung wich aber einer gewissen Anspannung beim Einchecken. Wieder gab es Probleme mit den drei Vornamen von Petra. Zum Glück gab es nach einer kurzen Verzögerung dann doch die Tickets. Vor zweieinhalb Jahren war das ja noch etwas unglücklicher gelaufen.
Die Kühlbox musste zum Sperrgepäck und beim Durchleuchten der Box habe ich als Stimmungsaufheller gewirkt und angemerkt, dass es ein Super-Service wäre, wenn uns die Dame am Röntgengerät hinterher noch sagen könnte, ob wir was vergessen haben einzupacken.
An der Sicherheitskontrolle gab es dann den nächsten „Schock“. An Petras Tasche bzw. Rucksack hat der Sprengstofftest angeschlagen. Also musste sie sich einer sehr gründlichen Gepäck- und Körpervisitation unterziehen. Zum Glück hatten wir ja genug Zeit eingeplant, weil wir ja in die Lounge wollten zum zweiten Frühstück. Das haben wir dann auch den Kontrolleuren so gesagt und schon haben die sich extra beeilt.
In der Lounge lässt es sich bequem warten, bei Kaffee, Snacks und Getränken nach Wahl. Zum Flugzeug ging es dann mit dem Bus. Auf dem fast pünktlichen Flug nach München gab es das dritte Frühstück. In München mussten wir dann vom Vorfeld erst wieder per Bus zum Terminal und dort dann zu unserem Anschlussflug. Die Umsteigezeit für München wird mit 30 Minuten angegeben, was meiner Meinung nach bei dieser Konstellation nicht wirklich zu schaffen ist. Einen Riesenschreck bekamen wir bei der Passkontrolle. Eine Schlange ohne Ende und eine Handvoll offener Schalter. Zum Glück hat mich Petra losgeschickt, die Lage zu sondieren, sonst hätten wir uns vielleicht angestellt und dabei die kürzeren Schlangen an den speziellen EU-Schaltern übersehen. So ging es dann doch recht schnell.
Unser Gate war in einem anderen Teil des Terminals und dahin mussten wir mit der Bahn fahren. Langsam bekam auch ich Bedenken, ob das zeitlich alles noch zu schaffen wäre. Im Hinterkopf hatten wir ja noch das „Sprengstoffproblem“, falls wir noch mal durch die Security müssen. Bisher war das beim Umstieg in München auch immer so, dass noch mal eine Kontrolle kam. Heute wollten sie aber nur noch mal die Pässe und die Bordkarten sehen.
All die Eile war aber unnötig, da sich der Einstieg und der Abflug verzögert haben.
Als das Boarding dann startete war es schon komisch, dass man diesmal gleich bei den ersten war. Wir haben uns unsere Plätze gesucht und uns schon mal häuslich eingerichtet. Vor dem Start gab es schon das erste Getränk und kaum war die Reiseflughöhe erreicht begann das Verwöhnprogramm mit Getränk und Mandeln, dann Vorspeise, Hauptgericht und Dessert.
Dauergrinser
Knabberei vorweg
Hauptgang
Alles war sehr lecker und gut gesättigt habe ich dann meinen Sitz zum Bett umfunktioniert und erst mal anderthalb Stunden Mittagsschlaf gemacht. Business-Class hat schon was und sei es nur, dass man aus dem Dauergrinsen nicht mehr raus kommt.
Trotz späteren Abflugs waren wir eher in Denver, als geplant. Die Dauer der Einreiseprozedur hing nur von der eigenen Laufgeschwindigkeit und der Geschwindigkeit beim Bedienen des Automaten ab, soll heißen, es gab keine Warteschlangen.
Am Gepäckband kamen unsere Koffer recht schnell, aber keine Kühlbox. Erst als auch andere Passagiere Gepäck vermissten, bekamen wir mit, dass Sperrgepäck am separaten Schalter ausgegeben wurde. Dort stand dann die Box und wir konnten endlich los.
Am Hertz Shuttle haben wir unser Gepäck selbst in den Bus gewuchtet, obwohl ein Hertz-licher Mitarbeiter dabei stand. Das hatten wir bisher noch nicht erlebt, dass da kein Finger gerührt wurde. Das spart uns natürlich das Trinkgeld. Am Flughafen hatte ich schon nach Mails geschaut, welches Auto denn für uns bereit steht. Aber ich fand nur Mails mit dem Hinweis, dass für Hertz zwei Buchungen auf der Kreditkarte genehmigt wurden. Daraus wurden dann am Ende vier, die mir nun fast 1000 $ auf der Kreditkarte blocken. Ich glaub, da muss ich von hier aus schon mal intervenieren, um die ungerechtfertigten Kautionen wieder frei zu bekommen.
An der Tafel tauchten wir auch nicht auf, also bin ich zum Schalter. Hier frug ich schon wegen der Doppelbuchung, bekam aber keine befriedigende bzw. nachvollziehbare Antwort, außer dass da irgendwas nicht geklappt hat. Die Dame hat den Vertrag fertig gemacht und mir hingeschoben und ich sollte nun noch 34$ zahlen. Bei einem im voraus gezahlten Tarif aber unnötig. Also habe ich das auch noch reklamiert, bekam nach 5 Minuten dann einen neuen Vertrag ohne Zuzahlung und den Hinweis, dass am Parkplatz 27 einer Pfadfinder auf uns wartet und zwar ein roter. Obwohl er eine Rothaut war, war er aber trotzdem Asiate, soll heißen wir fahren jetzt Nissan Pathfinder. 5000 Meilen auf dem Tacho, Allradantrieb und Klimaautomatik haben uns schon mal erfreut. Die Bodenfreiheit ist auch ganz gut, so dass ich den Ausflügen abseits der geteerten Wege etwas gelassener ins Auge sehe.
Wir beschließen erst mal die 120 km bis zum Hotel zu fahren und von dort dann den Ersteinkauf zu erledigen. Das Wetter hier ist angenehm, wenn auch etwas kühl. Dekorative Wolken am Himmel, Sonne und ein paar Schneereste entlang des Weges ergeben ein schönes Bild.
Wir checken ein und fahren dann noch mal los, die grundlegenden Dinge für die nächsten Tage zu kaufen. Am Ende ist es dann schon 19 Uhr bis wir wieder zurück sind. Wir essen noch zu Abend, schauen uns die Wettervorhersage an und dann stelle ich fest, dass das WLAN-Kennwort nicht richtig ist. Ich gehe noch mal zum Office der Lodge und frage nach. Beim Testen geht es dann und ich denke, dass ich dann wohl doch zu blöd war. Am Zimmer geht es dann wieder nicht mehr. Ich hab keine Lust mehr, mich damit zu beschäftigen und wir gehen ins Bett, denn trotz bequemer Anreise war es ein sehr langer Tag.