Fast alles per Pedes
Am letzten vollständigen Tag ist Sightseeing angesagt. Wir wollen ohne Mietwagen ein wenig von San Francisco sehen. Nach dem Frühstück brechen wir auf in Richtung Market Street Ecke Powell Street. Dort holen wir uns den Munipass für einen Tag.
Der erste Weg soll uns in Richtung Japantown führen. Auf dem Platz bemerkt eine Obdachlose unsere Orientierungslosigkeit und bietet ihre Hilfe an, allerdings erst, nachdem wir ihr eine Obdachlosenzeitung abgekauft haben. Ich hab damit kein Problem, aber die Hilfe war nicht sonderlich hilfreich. Wir wurden zunächst in die falsche Richtung geschickt. Zum Glück haben wir den Fehler schnell bemerkt und die Bushaltestellen gefunden. Hier kam dann das nächste Problem. Welche Linie bringt uns zum gewünschten Ziel?
Die „Stadtverwaltung“ von San Francisco; interessant ist aber eher die Leinwand davor. Wir waren zur Fußball-WM drüben und auch die Ami’s kannten „Public Viewing“, wenn auch nicht unter diesem Begriff :zwinker: „Public Viewing“ wird dort die Aufbahrung der Verstorbenen zum Abschiednehmen genannt.
Hier erlebe ich das erste Mal wirkliche Hilfsbereitschaft. Ein junger Mann bemerkt unsere hilflose Suche am Fahrplanaushang. Nach kurzer Erklärung, wo wir hin wollen und seiner ersten Ratlosigkeit, springt er auf einmal auf einen Bus zu, befragt den Busfahrer und erklärt uns dann welche Linie in welcher Richtung uns dem Ziel näher bringt.
Ansonsten sind die Amerikaner nett und freundlich. Aber mehr als Small-Talk kommt selten zustande. Andererseits habe ich Mühe, wenn ich mich an unfreundliche Zeitgenossen erinnern sollte. Sicher machte mal die eine oder andere Bedienung einen gestressten Eindruck. Und wo ich das jetzt schreibe, fällt mir die Serviererin aus dem Planet Hollywood ein, die uns dann doch hat spüren lassen, dass der Umsatz an unserem Tisch wohl nicht ihren Erwartungen entsprach.
Letztendlich sind wir in Japantown angekommen und waren enttäuscht.
Japantown
Japantown
Es sah ein bisschen japanisch aus, aber sehr steril und noch sehr amerikanisch im Vergleich zu Chinatown. Also haben wir uns hier nicht weiter aufgehalten und sind mit dem Oberleitungsbus in Richtung Golden Gate Park gefahren.
Dieses sehr weitläufige Gelände bietet eine Reihe von Attraktionen. Wir haben uns für den damals noch kostenlosen Besuch des Botanischen Gartens entschieden. Alles in allem war es eine schöne Runde zu laufen. Die Pflanzen wurden nach Kontinenten gruppiert und so war man mit ein paar Schritten raus aus Asien und drin in Australien.
im Botanischen Garten
Leider kann man an einem Tag gar nicht alles mitnehmen, was der Park so bietet. So heißt es auch für uns, den Rückweg anzutreten. nach Bus und O-Bus ist es nun eine Straßenbahn, die uns zurück in Richtung Hotel bringt.
unser Hotel, das Carlton (leider ohne Ritz) :zwinker:
Wir machen eine kleine Pause und ziehen am Nachmittag noch mal los. Schließlich wollen wir auch noch mit den berühmten Cable Cars fahren.
Ich weiß nicht mehr genau, mit welchen Linien und von wo nach wo wir anfangs fuhren. Wir landeten wieder in Chinatown, wo wir erst mal was gegessen haben.
Interessant fand ich, dass die Straßennamen auch noch mal in den Boden geritzt wurden
Sushi in Chinatown
Frisch gestärkt sind wir danach mit der Cable Car zu Fisherman‘ Wharf gefahren und haben es gerade noch zum Sonnenuntergang geschafft.
Cable Car
Sonnenuntergang an Fishermans Wharf
Sonnenuntergang an Fishermans Wharf
Dieser Abend war ein würdiger Abschluss unseres Urlaubs. Nach kurzem Anstehen fuhren wir mit der Cable Car wieder zurück in die Stadt. Im Hotel haben wir dann die Koffer so weit fertig gepackt und gewogen. Ein Zusatzgepäckstück war nicht nötig, allerdings hätte keiner unser Handgepäck nachwiegen dürfen. Die Freigrenzen für den Zoll haben wir auch „schöngerechnet“, so dass uns in Deutschland in dieser Beziehung keine Überraschung blühen dürfte.
Ein letztes Mal gehen wir in den Staaten zu Bett. Morgen Mittag geht der Flieger und wir haben eine Limo für den Flughafentransfer gebucht.