Große Bäume, kleine Bären
Heute geht es in den Sequoia National Park. Die Nacht haben wir ganz gut geschlafen. Das Frühstück hingegen verdiente die Bezeichnung nicht. Ein paar einzeln verpackte Muffins und ein Getränk, dem man ein Schild beistellen musste, damit es als Kaffee überhaupt erkannt wird taugten nicht viel zum Start in den Tag.
Also nichts wie ab auf die Straße und in den Wald der Giganten gefahren.
Am Visitorcenter haben wir das Auto abgestellt und uns erst mal in dem kleinen Museum umgeschaut. Hier wurde einiges zu den Bäumen, den Bränden und weiteren Besonderheiten des Parks gezeigt.
Visitor-Center und Museum
Den Sequioas machen die Brände nichts aus, da deren Rinde bei Hitzeeinwirkung quasi ein Löschmittel bildet, so dass der Baum nicht geschädigt wird. Außerdem brauchen sie das Feuer, damit aus den Zapfen die Samen freigegeben werden. Dies geschieht auch nur unter Einwirkung von Hitze.
Wurzel eines umgestürzten Sequioas
Gerade die besondere Schutzfunktion der Sequioas vor Bränden hat mich fasziniert. Auch als wir in Richtung Park fuhren, haben wir Rauch gesehen und gerochen. Diese Feuer werden oft bewusst gelegt, um den Wald vom Unterholz zu befreien und dem Boden neue Nährstoffe zuzuführen.
Die Ameisen unten im Baumstamm sind Junior und ich
Wir sind dann über den Tag verschiedene Trails gelaufen und haben die riesigen Bäume bewundert. Es war im Vergleich zu den bisher auf der Reise anzutreffenden Temperaturen sehr angenehm, wenn nicht sogar etwas kühl. An einer Stelle lag sogar noch ein kleiner Rest Schnee.
Auf dem Foto sieht man eine Reihe von Zapfen, von denen ich im ersten Moment dachte, dass die Großen auch von den großen Bäumen stammen.
Zapfen im Museum
Aber weit gefehlt. Die Sequioas haben ganz kleine Zapfen und der Riesenzapfen stammt von den Sugar Pines. An einem Weg lagen ein paar dieser Exemplare fein säuberlich sortiert und da konnte Petra nicht widerstehen und hat einen eingepackt. Wir wissen nicht genau, ob vielleicht ein Parkranger dem wilden Sammeln und Suchen einen Riegel vorschieben wollte oder andere Spaziergänger erst mal eine Vorauswahl getroffen haben. Wie auch immer, da lag dann einer weniger und dieser ziert nun ein Regal im Arbeitszimmer.
Wir waren gerade auf dem Weg zurück zum Visitorcenter, als wir in einiger Entfernung Leute entdeckten, die gebannt in eine Richtung starrten. Zeitgleich kamen uns Wanderer entgegen und fragten, ob wir die Bären auch gesehen hatten. Ich hab also die Videokamera raus geholt und gefilmt wie ein kleiner Dr. Grzimek. Erst nach einer ganzen Weile fiel mir auf, dass die Kamera gar nicht lief. Leider braucht sie ein Weilchen vom Einschalten bis zur Aufnahmebereitschaft und das hab ich vor Aufregung vergessen.
Nun haben wir zwar aus der Ferne eine Bärin mit ihren zwei Jungen beim Spielen beobachtet, aber kein Dokument dazu in der Hand. Ich hab zwar die Aufnahme noch gestartet, aber mehr, als den Bärenhintern, wie er grad in den Büschen verschwindet, ist auf dem Film nicht zu sehen.
Am Parkplatz gab es auch diese Blechcontainer in denen man seine Essensvorräte bärensicher deponieren kann. Man wird immer wieder ermahnt, nichts essbares in den Autos zu lassen, um die Bären nicht zum „Mundraub“ zu verführen.
Bärensichere Vorratsbox
Auf der Fahrt vom und zum National Park hatten wir wieder eine Baustelle, an der man wechselseitig vorbei geführt wurde. Auf der Hinfahrt hatten wir vor uns einen Pickup und drumherum eine ganze Menge Volk. Wir sind mit denen ins Gespräch gekommen, haben Kekse und geeiste Früchte ausgetauscht. Als es weiter ging zwängten sich dann einige Erwachsene in den Pickup und ein paar Halbwüchsige sprangen auf die Ladefläche. So sind bestimmt 8 bis 10 Leute mit dem einen Fahrzeug unterwegs gewesen.
Auch dieser Tag war wieder sehr interessant. Am späten Nachmittag ging es wieder retour. Noch etwas zum Abendessen auftreiben und dann ein letztes Mal in dem Schmuddelzimmer nächtigen. Morgen geht es noch etwas weiter nach Norden.