Das Fliegen in vollen Zügen genießen
Heute geht sie nun zu Ende, unsere kleine Winterflucht nach Dubai. Am Flughafen verlaufen sowohl Checkin, als auch die Sicherheitskontrolle ganz unkompliziert. Wir schlendern gemütlich zum Gate und Petra gibt noch die letzten Dirham für ein paar Datteln und Arabic Sweets aus.
Das Boarding beginnt überpünktlich, wir starten rechtzeitig und schnell ist der erste Service im Flieger mit Getränken und Snack (Roastbeef or Cheese) durch. Ich versuche mit Rotweinunterstützung ein wenig zu schlafen, was so leidlich gelingt. Zwei Stunden vor der Landung kann ich nicht mehr sitzen und spaziere im Flieger hin und her. Sehr nett finde ich die in den Galleys aufgestellten Erfrischungen und Snacks zur Selbstbedienung.
Vor der Landung gibt es Frühstück, wahlweise Omelett oder Pancake. Ich nehm ersteres und bereue es hinterher. Ein Omelett mit Spinat mag ja noch gehen, aber Tomate, Champignons und Würstchen sind so gar nicht mein Ding am frühen Morgen. Petra hatte die Pfannkuchen und damit eindeutig die bessere Wahl gehabt.
Wir sind am Ende sogar 10 Minuten früher als geplant in Frankfurt und wir haben, trotz knapp bemessener Zeit, Hoffnung, den Anschlussflug nach Leipzig ohne Gehetze zu erwischen. Wir saßen im hinteren Drittel der Maschine, demzufolge dauert der Ausstieg etwas. Am Ende der Fluggastbrücke steht dann schon mal die Bundespolizei und möchte die Pässe sehen. Da kaum einer an dieser Stelle damit rechnet, staut es sich etwas, weil jeder nach den Papieren kramt.
Wir folgen dann der Ausschilderung für die Anschlussflüge und stellen fest, dass wir wohl an einem anderen Terminal angedockt haben, als dem, von dem wir abfliegen. Also stehen uns wieder mal längere Märsche bevor. Aber auch jetzt haben wir, Dank der Umsteigeerfahrung von München, noch keine Sorge den Flieger zu verpassen.
Die kommt erst auf, als wir auf einmal eine Sicherheitskontrolle mit ziemlich viel Andrang entdecken und offenbar unser Weg zum Terminal A durch die Kontrolle führt. Auch jetzt gibt es noch einen Hoffnungsschimmer in Form einer „Fast Lane“, die wir wegen der kurzen Zeit bis zum Abflug auch nutzen dürfen. „Fast“ (oder auf gut deutsch schnell) ist aber nur das Schwinden der Hoffnung. Denn es ruckt nur sehr langsam vorwärts. Jeder wird in die Fummelbude gebeten, Petra darf, wie immer, ihre Schuhe ausziehen und durchleuchten lassen und ein Trolley unseres Handgepäcks wird auf die Seite gezogen.
Wir sind inzwischen wieder komplett angezogen, aber um unseren Koffer kümmert sich keiner. Als ich einen Sicherheitsmenschen auf den Koffer anspreche, war es ihm wichtiger mit ’nem Kollegen zu scherzen, statt zu antworten. Ich habe dann einem seiner Kollegen gestisch dargestellt, dass da mein Koffer steht und ich ihn gern wiederhaben möchte. Daraufhin hieß es, dass man da mal rein schauen wolle. Nun gut, tun sie sich keinen Zwang an, meinte ich daraufhin, aber er tat nicht dergleichen. Irgendwann kam dann seine Kollegin, schob mir den Koffer hin, mit der Bitte, ihn zu öffnen.
Parallel suchte sie das Röntgenbild meines Gepäckstückes und fand es irgendwie nicht. In jeder anderen Situation hätte ich mir, ob der Hilflosigkeit ihrer Versuche einen ins Fäustchen gelacht, aber wenn nur noch 20 Minuten bis zum Start des nächsten Fliegers vergehen vergeht mir der Spaß. Also wies ich, wie ich meine etwas gehetzt aber noch freundlich auf den Umstand des Anschlussfluges hin. Daraufhin war die Kollegin dann wohl eingeschnappt. Sie meinte nur, ob ich der Meinung wäre, sie arbeite zu langsam und setzte sich dann wieder an ihr Durchleuchtungsgerät. Ich weiß nicht, ob ich dann Schnappatmung bekam, aber platzen hätt ich auf jeden Fall können.
Da das Durchleuchtungsbild nicht aufzutreiben war, wurde der Koffer noch mal durch den Apparat geschoben und nach einer gefühlt ewig langen Diskussion bekam ich ihn dann ausgehändigt, ohne dass auch nur einer noch mal den Inhalt sehen wollte.
Okay, dann halt im schnelleren Schritt Richtung Anschlussflieger. Die nächste Bremse wartete dann aber schon in Form der Passkontrolle. Auch hiergab es eine kleine Schlange, doch zumindest die Bundespolizisten scheinen sich nicht unterbezahlt zu fühlen und arbeiten flott. Ich möchte hier noch anmerken, dass ich durchaus ein gewisses Verständnis dafür habe, dass jemand für seinen Job vernünftig entlohnt werden möchte. Aber egal welchen Job ich habe, entweder mach ich ihn richtig oder lass es sein.
Nun ging es noch schnelleren Schrittes die Gänge entlang, um am Ende zu sehen, wie die Mitarbeiterin des Flughafens am Gate schon ihre Sachen packte. Es tat ihr leid, aber das Boarding findet auf dem Vorfeld statt und der Bus ist schon weg und es gibt auch keine Möglichkeit mehr, uns dorthin zu befördern. Sie verwies uns an den Serviceschalter der Lufthansa.
Dort haben wir dann wieder gewartet und erfahren, dass wir ein Problem hätten. Ich sagte, „Problem“ wäre jetzt nicht das Wort, was ich erwartet habe. Am Ende war der Stand der, dass laut unserem Tarif eine Umbuchung auf einen anderen Flug für 120 Euro pro Person machbar wäre, aber am heutigen Tag keine Möglichkeit der Beförderung mehr besteht, da der oder die anderen Flüge nach Leipzig ausgebucht wären. Da unser Flieger aus Dubai pünktlich war und mit der einen Stunde Umsteigezeit alles hätte klappen können, besteht für die Airline auch kein Anlass, hier aktiv zu werden.
Wir haben dann noch mal eine Dreiviertelstunde gewartet, bis das Transportsystem unsere Koffer wieder ausgespuckt hat und sind dann zum Bahnhof, um die Heimreise per Zug anzutreten. Das hat uns dann nochmals 130 Euro zusätzlich gekostet und wir haben unseren letzten Flug in fast vollen Zügen genossen. Nun gut, ganz so schlimm war es dann nicht, wir hatten Sitzplätze und es war eine entspannte Fahrerei, aber die Überschrift fand ich so gut, dass ich darauf nicht verzichten wollte.
Am Nachmittag, ein paar Stunden später als geplant, waren wir dann zuhause. Ich hab den Kamin angeheizt, die Kälte verflucht und an die angenehmen Temperaturen in Dubai gedacht.