Manhattan des Mittelalters
Nach einer recht angenehmen Nacht machen wir uns vorzeigbar und bereiten uns unser Frühstück. Wir haben uns zwar ein Bed & Breakfast ausgesucht, verzichten aber auf die Buchung des Letzteren. Für ein paar Euro würden wir süße Teilchen bekommen und das ist weder unser Frühstücksstil noch das Geld wert.
Wir sind es auch aus anderen Urlauben gewohnt, uns selbst zu versorgen und das können wir hier auch, denn immer zwei Zimmer teilen sich eine gemeinsame Küche, die man auch ohne gebuchtes Frühstück nutzen kann.
Für den heutigen Tag steht erst einmal der Einkauf der Grundversorgung an. Dazu fahren wir zu Lidl, was uns gleichzeitig auch die Möglichkeit bietet 30 Minuten lang kostenlos zu laden. Den Einkauf bringen wir ins Quartier und dann brechen wir auf nach San Gimignano, einer kleinen mittelalterlichen Stadt nicht weit entfernt.
Bei der Parkplatzsuche haben wir noch Glück, denn alle Parkplätze sind voll. Bei der letzten Möglichkeit sehen wir noch zwei freie Plätze, aber vier Autos vor uns in der Schlange. Als dann zwei Autos auf den Parkplatz gefahren sind springt die Anzeige auf „Belegt“ (bzw. das italienischen Pendant, was mir aber grad nicht einfällt). Wir entscheiden uns genauso wie unser Vordermann fürs Warten und es braucht nur wenige Minuten, bis wieder ein Platz frei wird und noch mal drei Minuten bis auch wir einfahren können.
Wir stellen das Auto ab und wandern in die höher gelegene Altstadt. Dort schauen wir uns das Treiben an und ich bekunde mein Interesse an der ersten Turmbesteigung dieses Urlaubs. Für Petra sind viele Treppen nicht mehr machbar. Sie erhascht währenddessen ein paar Sonnenstrahlen und vertreibt sich die Zeit mit People-Watching.
Der Torre Grossa ist 54 Meter hoch oder laut meiner Health App 17 Stockwerke. Die Stufen habe ich nicht gezählt. Oben ist es etwas tricky, da man halb gebückt am Ende einer Hühnerleiter unter dem Schutzgitter einer großen Glocke durchkriechen muss. Entschädigt wird man für die Strapazen und den Eintrittspreis mit einem herrlichen Blick über Ort und Umland.
Es gab hier am Ort früher sehr viele solcher Türme, auch als Geschlechtertürme bezeichnet. Heute sind es nur noch 14, wenn wir der Quelle trauen dürfen. Wenn man sich die Silhouette so anschaut, erinnert es ein wenig an die Wolkenkratzer Manhattans, was dann auch die Überschrift erklärt.
Gut vier Stunden halten wir uns im Ort auf. Zwischendurch teilen wir uns eine Pizza, trinken ein Käffchen und es gibt noch mal Gelato.
Nach gut vier Stunden reicht es dann auch und wir fahren zurück. Im Quartier gibt es dann das Abendessen und ich lade wieder einen Tag im Reisebericht hoch. Nebenbei gönnen wir uns italienischen Rotwein und lassen dann den Tag wieder ruhig ausklingen.
Morgen steht Siena auf dem Plan und wer mitkommen möchte folgt diesem Link…