Leonardo aus Vinci
Heute ziehen wir um. Ein letztes Mal frühstücken und dann das Auto beladen, so startet unser Tag. Es ist trüb und regnerisch. Wir haben es nicht weit und bei der Klärung der Optionen für den Reisetag haben wir einen Punkt abgearbeitet, den ich eigentlich für einen späteren Tag vorgesehen hatte. Aber statt als Tagesausflug besuchen wir nun Vinci, den Geburtsort des berühmten Allround-Genies Leonardo auf der Durchreise. Sollte das Wetter noch schlechter werden, sind Museen auf jeden Fall eine machbare Option.
Das Städtchen ist ganz hübsch und das Wetter mittlerweile auch. Die Parkmöglichkeiten waren unter Mittag allerdings knapp. So haben wir etwas außerhalb geparkt und sind in den Ort gelaufen.
Wir haben uns ein Kombiticket gegönnt und hatten damit Eintritt in zwei Museen und das Geburtshaus von Leonardo da Vinci. Eigentlich wäre auch noch eine Ausstellung zu Leonardos künstlerischem Schaffen inklusive gewesen, aber die Ausstellung wurde neu strukturiert und war daher geschlossen. Das war ein wenig schade, aber der Rest war auch so das Geld wert.
Das Geburtshaus ist etwa km außerhalb von Vinci und nicht sonderlich spektakulär. Eine Geschichte fand ich dann aber spannend. Es gab ein Regal mit vielen dicken Wälzern mit relativ aktuellen Jahreszahlen. Ich bin einerseits ein neugieriger Mensch und andererseits jemand, der sich an Verbote, gerade im Zusammenhang mit dem Schutz von Kunst- und Kulturgut, hält. Wenn also irgendwo steht, dass das Berühren der Objekte nicht gestattet ist, dann respektieren wir das.
Hier stand nichts davon und auch sonst war kein Indiz zu erkennen, was auf eine Beschränkung schließen ließe. Also habe ich einen Band genommen und festgestellt, dass es die gesammelten Gästebücher waren in die man sich am Ende der Ausstellung eintragen kann. Jetzt war die Neugier geweckt und ich habe das Gästebuch aus dem Jahr 1964 gesucht, denn jetzt wollte ich einfach mal sehen, wer am Tage meiner Geburt das Geburtshaus da Vincis besucht hatte.
Beim Blättern bin ich aber nicht bis November gekommen, denn vorher kam mir die Aufsicht in die Quere und meinte, dass die Gästebücher tabu wären. Hätte man es dran geschrieben, hätte ich es wissen können, aber so? Nun wird es also weiterhin ein Geheimnis bleiben, wer damals hier zu Gast war.
Wir nehmen dann die letzte Etappe unter die Reifen. Zwischendurch hatte ich kurz am Navi gezweifelt, denn wir fuhren durch Gewerbegebiete und am Hafen und der Raffinerie von Livorno entlang. Ziemlich unwirtliche Gegend. Zum Glück wurde es wieder besser und wir sind auf der Frattoria am Rande eines Naturschutzgebietes angekommen.
Wir werden eingewiesen, räumen das Auto aus und tun etwas gegen den Hunger. Dann ist der Tag auch schon so gut wie rum und wir fallen müde ins Bett.
Morgen ist nix geplant und wenn doch was passiert ist, kann man es hier lesen…