Wüste, Feuer und Indianer
Heut war der erste Tag, an dem wir mal länger geschlafen haben. Dafür war Junior diesmal zeitig wach und stand Viertel nach 7 vor der Tür. Aber egal, dann halt schnell frisch machen und zum Frühstück in die Lobby. Complementary Hot Breakfast heißt das Zauberwort, welches die Befriedigung morgendlicher Essensgelüste verspricht. Das Beste am Frühstück sind die frischen Waffeln, die man sich selbst zubereiten kann. Ansonsten gibt es Kartoffeln, eine nicht näher zu identifizierende Pampe, die aussieht, als hätte man die Kartoffeln schon mal gegessen. Dazu ein Omelette, das nicht so aussieht, als ob es mit natürlichem Ei zubereitet wurde. Aber egal, Waffeln, Toast und Obst sind auch lecker.
Waffeleisen…
…und damit fabriziertes Gebäck
Das erste Ziel für heute ist der Desert Botanical Garden, die lt. eigener Aussage weltgrößte Sammlung an Wüstengewächsen. Beim Kartenkauf werden wir gefragt, ob wir auch in die Schmetterlingsausstellung wollen. So kommen wir am Ende auf $23 Eintritt pro Person. Schon die ersten Schritte zeigen, dass wir etwas Pech haben. Wir sind etwa ein bis zwei Wochen zu früh hier. Die Kakteen beginnen gerade zu blühen. Aber auch ohne Blütenmeer ist die ganze Anlage genial und jeden Cent an Eintritt wert. Wir sehen die verschiedensten Pflanzen, etwas Tierwelt und endlich auch mal einen Hummingbird (Kolibri) in Aktion. Das Fotografieren der kleinen Gesellen ist eher ein Glücksfall, wenn sie umherschwirren. Sobald sie aber etwas Erholung brauchen, bin ich mit dem Apparat zur Stelle.
Kakteen über Kakteen
erste Blüten
Schnäbling auf Kaktus
Hummingbird im Flug…
…und Hummingbird im Sitzen
der rannte den Baum rauf und runter
und noch ein Schnäbling
Schmetterling
der ließ sich problemlos fotografieren und flog nicht gleich wieder weg
Schmetterling
Inzwischen ist Mittag und der Hunger kommt. Also suchen wir einen „Denny’s“ in der Nähe, weil wir wissen, dass hier der Vegetarier auch was leckeres bekommt.
mein Essen
Mittagessen des Fleischverweigerers
Nach dem Essen hab ich als zweiten Punkt die „Hall of Flame“ auf dem Programm. Auch hier behaupten die Betreiber, dass es das weltweit größte Museum zur Thematik Feuerwehr wäre. Die Bilder zeigen, was die da alles so zusammengetragen haben.
tragbare Handspritze
altes Löschgerät
nettes Motto für Firefighter
altes Löschgerät
Dann halten wir uns recht lange an den Ärmelabzeichen auf, die die Wände der Hallen zieren. Leider gibt es von regionalen Feuerwehren aus der Heimat keine Abzeichen, aber von anderen deutschen Feuerwehren schon.
auch deutsche Ärmelabzeichen sind in der Ausstellung
Wir erzählen am Ausgang, dass es aus unserer Heimat keine Abzeichen in der Sammlung gibt und bekommen daraufhin einen Zettel, auf dem man ein paar Infos zur eigenen Feuerwehr eintragen und den dann zusammen mit dem Ärmelabzeichen an das Museum senden kann. Mal sehen, ob sich da was machen lässt.
Inzwischen geht die Zeit ins Land und der Termin für das Pow Wow rückt näher. Wir haben keine Ahnung, wie das alles abläuft und ich weiß nur, dass lt. deren Website die Ground-Dancer um 17:30 beginnen. Also denke ich, dass es sinnvoll ist, etwas eher dort zu sein. Wir finden noch einen relativ guten Parkplatz mit Parkuhren. Gerade als ich nach dem Tarif geschaut habe, bedeutete mir eine indianische Großmutter, dass es ab 5 Uhr nix kostet bzw. ich für die drei Minuten bis dahin wohl sicher nicht mehr löhnen müsste.
Vor dem Betreten des Geländes musste ein Obulus von $10 pro Person entrichtet werden und man bekam es schwarz auf weiß, dass man eintrittsberechtigt ist. In dem Moment, wo ich das tippe, kommt mir grad der Gedanke, ob die auch weiße Stempelfarbe hatten für die dunkleren Typen, die es dann weiß auf schwarz bekommen könnten.
„Eintrittskarte“ schwarz auf weiß
Das Gelände war noch ziemlich leer und wir konnten uns auf der Tribüne die Plätze aussuchen. Selbst als es dann los ging, war kam Publikum da. Im Nachhinein betrachtet waren wir einfach zu früh da. Die Ground Dancer haben offenbar die Arena „geweiht“.
Einer der „Eintänzer“
Dabei passierte aber nicht allzu viel und irgendwie dachte ich, dass da meine Erwartungen wohl zu hoch geschraubt waren. Auch der weitere Verlauf war eher schleppend. Es gab längere Pausen, dazwischen Memory-Songs, in denen diverser Personen (ich denke mal Verstorbenen) diverser Familien gedacht wurde.
Schmuck der Tänzer
19 Uhr war dann laut Programm der große Einmarsch und hier bekam ich dann das erste Mal Gänsehaut. Alle Tänzer betraten nach und nach die Arena und tanzten dabei zu indianischer Musik. Es war am Ende ein einziges buntes Gewimmel und Gebimmel (einige Kostüme hatten Glocken oder Schellen) und ein wahrer Augenschmaus.
beim Grand Entry
beim Grand Entry
beim Grand Entry
Zwischendurch gab es dann noch was zu Essen. Frybred als Grundlage für einen Indian Taco.
Indian Taco
Ich war mir allerdings nicht sicher, was das Fotografieren angeht. Ich wurde einmal angezählt, als ich die Ground-Dancer fotografiert hatte und im weiteren Verlauf kam noch mal ein Hinweis bzgl. der Fotoregelung. Allerdings habe ich nicht alles verstanden. Also war ich erst mal vorsichtig, aber als sich zu den Tanzwettbewerben die Zuschauerzahl deutlich erhöhte, hab ich dann im Schutz der Masse doch ein paar Bilder gemacht.
auch die Kleinen machen mit…
…und sind auch ganz toll zurecht gemacht
Tänzer
ob der wohl noch den Durchblick hat?
junger Tänzer
Tänzerinnen
Tänzer
Bis kurz nach 22 Uhr haben wir durchgehalten, dann hatten wir kein Sitzfleisch mehr. Laut Programm sind uns etwa anderthalb Stunden entgangen. Da es aber ein langer Tag war bis dahin und wir noch ein paar Meilen bis zum Hotel hatten, verabschiedeten wir uns schweren Herzens. Ich weiß, dass wir das unbedingt wiederholen werden, wenn sich wieder die Gelegenheit dazu bietet.
Morgen soll es dann nach Tucson gehen, wobei wir vorher noch ein Outlet unsicher machen wollen.