Ruinen und ausgefallene Fälle
Die Nacht war für den elterlichen Teil der Reisegruppe wieder zeitig zu Ende. Der Nachwuchs hat sich aber wecken lassen müssen, um zur Frühstückszeit zu erscheinen.
Da wir noch eine Nacht in Flagstaff verbringen, steht uns der ganze Tag für Aktivitäten zur Verfügung. Ohne uns ruinieren zu wollen stehen heute Ruinen und ein Wasserfall auf dem Plan. Zunächst geht es nach Norden zum Wupatki National Monument. Hier gibt es einige Ruinen von indianischen Siedlungen zu sehen.
Ruine im Wupatki NM “ Die Zitadelle“
Ruine im Wupatki NM
Ruine im Wupatki NM (Man beachte die Tür für die Haustüre unter der für die Indianer
Ruine im Wupatki NM
Ruine im Wupatki NM
Wir schauen uns ein paar von denen an und beschließen dann, die Runde auszuweiten und uns auch noch das Sunset Crater Vulcano National Monument anzuschauen. Die Schlackereste sind uns schon auf dem Weg aufgefallen. Ganze Hänge mit spärlichem Bewuchs sind darauf zurückzuführen. Wir schauen uns dann noch einen Lavafluss an, welcher natürlich erkaltet ist, da wir den Ausbruch des Vulkans doch ganz knapp verpasst haben.
Am Sunset Crater Vulcano NM
Der nächste Punkt geisterte schon eine ganze Weile in meinem Hirn herum. Nachdem ich Bilder von den „Grand Falls of the Little Colorado River“ gesehen habe, wollte ich auch dahin. Die Koordinaten hatte ich mir aus dem Internet besorgt und mein Navi hat sie auch klaglos angenommen. Der Hinweis, dass das Ziel in einem nur eingeschränkt befahrbaren Bereich liegt, kommt mir bekannt vor. Schließlich kommt der auch zuhause, wenn das Ziel in einem verkehrsberuhigten Bereich liegt. Also lass ich mich vom Sunset Crater aus dorthin navigieren. Ich hab auch gelesen, dass man ein wenig durchs Gelände fahren muss. Da mach ich mir mit unserem Mietwagen keine Sorgen, dank Allradantrieb und „Kaktusgang“.
Nach kurzer Zeit schickt uns Anke, die Stimme mit den Lenkanweisungen, auf eine National Forest Road, die im Grunde aus einer Schotterpiste besteht. Petra war vorgewarnt und erstaunlich locker. Das hat sich dann bei der übernächsten Forest-Road geändert. Aus Schotter wurde feine Schlacke und wenn man nicht schon ein paar Spuren von anderen Fahrzeugen gesehen hätte, hätte ich an Anke gezweifelt. Die Road wäre zuhause ein schlechterer Waldweg gewesen, wenn überhaupt. Noch hat Petra mitgespielt und das Auto auch. Aber Allrad ist nicht alles. Wenn aus moderaten Bodenwellen auf einmal Wellen in „Tsunami-Größe“ werden und die Bodenfreiheit fehlt, muss man dann doch kapitulieren. Also ging es wieder zurück auf den Teer. Die ganze Aktion hat uns etwa eine Dreiviertelstunde gekostet.
Das Auto nach der Offroadtour
Aber aufgeben gilt nicht. Die Beschreibung, die ich ursprünglich hatte, ging die Strecke aus südlicher Richtung an. Also fuhren erst mal wieder in Richtung Flagstaff und packten bei der Gelegenheit selbige beim Schopf und schauten uns noch eine Ruine an. Die „Elden Pueblo Ruins“ sind aber nicht das Blinker-Setzen“ geschweige denn das Abbiegen wert.
Beim zweiten Versuch, die Colorado-Fälle zu erreichen sah es schon besser aus. Erst auf Teer, dann auf einer gut befestigten Waschbrettstraße ging es genau nach Ankes Plan. Dann sollten wir die Straße verlassen. Auch die weitere Strecke war noch gut zu fahren. Es war zwar eher ein Feldweg, aber ab und an hat man noch eine Farm gesehen, also kann es nicht ganz verkehrt gewesen sein. Plötzlich war aber Schluss mit lustig. Der Weg, auf den uns Anke weiter schicken wollte war versperrt. Da standen quer ein paar Wassertröge für das liebe Vieh herum und es gab kein Durchkommen. Der Versuch, die Stelle zu umfahren endete auf dem Gehöft eine Navajo, denn in deren Reservat liegen die Fälle.
Ein zaghafter Einwurf von mir, eine Alternative zu versuchen wurde kurz und knapp verworfen. Der Nachmittag war schon so weit versaut, dass man der vergeudeten Zeit nicht noch mehr Minuten hinterherwerfen wollte. Also wurde hier auch der zweite Versuch abgebrochen.
Wir sind dann wieder zum Hotel zurück, wo wir gegen 18:00 Uhr ankamen. Ich hab dann schon mal Wäsche gewaschen und getrocknert und nebenbei diese Zeilen hier getippt. Nun ist es auch schon wieder spät und ich geh in’s Bett. Leider will das Internet heute nicht so recht, daher geht der text erst später online.
Morgen fahren wir dann nach Phoenix und auf dem Weg dorthin habe ich wieder ein paar interessante Ziele ausgesucht, die die Reisegruppe hoffentlich für den heutigen anstrengenden und nicht ganz so erfolgreichen Tag entschädigen werden.
PS: Nachdem dieser Text geschrieben war hat leider das Internet so miserabel, dass gar nix mehr ging. So bin ich dann beizeiten ins Bett. Gegen 23 Uhr klingelte dann das Telefon und unser Großer rief aus der Heimat an und musste uns mitteilen, dass unsere Katze gestorben ist. Die Katzensitterin musste wissen, wie sie mit dem Tier verfahren sollte. Das danach die Nacht nicht mehr allzuviel Schlaf brachte, dürfte jedem klar sein. Mal sehen, was das für Auswirkungen auf den morgigen Tag hat.