12. Mai 2015

Der fliegende (fahrende?) Holländer

Heute ist für uns 4:45 Uhr Wecken. Kurz vor 6 Uhr werden wir abgeholt und zum Startplatz unseres Ballons gefahren. Ja, wir machen eine Ballonfahrt über die Dünen des Soussousvlei. Ich hatte davon schon im Vorfeld gelesen und war hin und weg. Allerdings stand dem Wunsch noch der Gedanke an die Kosten im Wege. Nach einigem Hin und Her hab ich Petra aber überzeugt, dass sich diese Gelegenheit wohl nur einmal bietet und wir ließen es drauf ankommen. Wenn zu dem einen Termin, wo sich die Ballonfahrt einbauen ließ in unseren Reiseablauf, eine Zusage kommt,dann machen wir es und dansonsten halt nicht. Tja, ein paar Tage vor dem Urlaubsstart kam die Zusage.

Das Schöne an dieser Ballonfahrt ist, dass man sich um nix kümmern muss, außer zu genießen. Am Startplatz wurde der Ballon noch mit Heißluft gefüllt, so dass wir etwas warten mussten. Nachdem alles vorbereitet war, kam das Zeichen zum Einsteigen. Der Ballon war für 16 Personen ausgelegt, wobei es immer für vier ein separates „Abteil“ gab. Unser Pilot hieß Rob und war Holländer (daher die Überschrift). Es gab ein paar Erläuterungen, die mich irgendwie an den holländischen Comedian Phillip Simon (falls ihn jemand kennt) erinnerte.

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Startvorbereitungen
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Gleich heben wir ab
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Rob, der fliegende Holländer

Sehr schön fand ich die Erklärungen für die Landung. Es könnte ein rough landing (rauhe Landung) oder ein sports landing (sportliche Landung) werden. Im ersten Fall kann man im Korb stehen und muss sich nur festhalten, im zweiten Fall hockt man sich in den Korb. In diesem Fall gibt es mehrere „Bodenberührungen“ und am Ende vielleicht auch ein Umkippen des Korbs.

Der Fahrt dauert lt. Vereinbarung 45 bis 60 Minuten. Wir hatten etwas mehr Zeit in der Luft, weil sich die Winde immer wieder geändert hatten und damit die Suche nach einem passenden Landeplatz schwieriger wurde. Unterwegs war es einfach genial. Ein herrlicher Blick, eine ebensolche Ruhe und die aufgehende Sonne, die phantastische Schatten auf die Dünen warf. Ich denke hier können die Bilder zumindest einen kleinen Eindruck geben. Ich hatte wieder mal „Pipi in den Augen“, schnief.

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Der Startplatz von oben (man beachte die Parkbuchten, mitten in der Wüste
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Die Dünen im Sonnenaufgang
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Unser Ballonschatten im Soussousvlei
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Strauße auf der Flucht vor dem Ballon
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Gelandet und der Korb steht noch

Die Landung war dann eine sportliche Landung, aber zum Glück ohne Kippen des Korbes.

Nachdem die Crew den Ballon dann gesichert hatte konnten wir aussteigen. Rob hatte eindringlich davor gewarnt, dass keiner ohne seine Freigabe aussteigen darf, denn sonst könnte es sein, dass der Rest im Ballon sich schnell wieder in die Luft erhebt.

Nachdem wir dann alle draußen waren, fuhren wir zum Champagner-Frühstück an die Dünen. Ein bisschen dekadent, aber unbeschreiblich schön.

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Rob köpft die erste Flasche (den eigentlichen Öffnungsprozess hatte ich dann gefilmt, weil er sie „sabriert“ hat)
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Die schönste Frühstückslocation ever

Leider hat aber jedes schöne Erlebnis ein Ende und so wurden die Teilnehmer wieder zu ihren Hotels gefahren. Unser Fahrer war „niedlich“. Wegen der Rüttelstrecke sprach er immer wieder von „african massage“, die wir quasi gratis erhalten. Wir sind eine ganze Weile gefahren und haben nett geschwatzt über Land und Leute, seine Familie, die Farm wo selbige lebt und Wild hält und so weiter und so fort.

Nach der Tour sind wir dann an den Pool um uns zu erfrischen und die Zeit bis zur gebuchten (richtigen) Massage zu überbrücken. Wenn schon toller Tag dann richtig.

Den krönenden Abschluss sollte dann eine Fahrt ins Dead Vlei im „Namib Naukluft Park“ werden. Zeitlich hätte alles gepasst, um in der späten Nachmittagssonne ein paar geniale Schattenspiele ablichten zu können. Wir haben die Rechnung aber ohne den Wirt bzw. in diesem Fall ohne die Shuttlefahrer gemacht. Diese waren nämlich nicht vor Ort und ohne richtige 4×4-Fahrzeuge muss man etwa 5 km durch losen Sand laufen und das hätte zeitlich dann nicht gepasst. So sind wir also nur noch ein bisschen durch das Soussousvlei getigert und haben auch dort einige dankenswerte Motive einfangen können.

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Im Soussousvlei
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Oryxe vor den Dünen
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Düne 45
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Gras an der Bergkuppe im Licht der untergehenden Sonne
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In der Dämmerung lief uns dann noch ein Schakal über den Weg

In der einbrechenden Dunkelheit sind wir dann zurück zum Hotel und haben uns ein weiteres Mal kulinarisch verwöhnen lassen. Diesmal gab es auch kulturelle Untermalung. Die Angestellten des Hotels haben alle zusammen gesungen und getanzt, dass man eine Gänsehaut bekommen hat. Ich bin da allerdings etwas zwiegespalten, da ich manchmal nicht weiß, ob das nun freiwillig aus Spaß an der Freude passiert oder die Leute quasi „vorgeführt“ werden. Zumindest schien es allen beteiligten Spaß gemacht zu haben.

Der gesamte Tageseindruck wurde etwas getrübt, weil es im Hotel den ganzen Tag kein warmes und am Nachmittag überhaupt kein Wasser gab. Auf unsere Beschwerde hin wurde abgewiegelt bzw. das Problem als Einzelfall hingestellt. Es ist nur ärgerlich, dass man sich weder früh duschen konnte, noch nach der Massage das Öl bzw. am Abend den Staub vernünftig abspülen konnte.

Wir haben am nächsten Morgen dann den Manager gesprochen und als Entschädigung einen Nachlass auf unsere Rechnungen von Restaurant und Massage erhalten. Morgen heißt dann für uns wieder mal ein paar Kilometer zu fahren. Es geht noch weiter in Richtung Küste nach Swakopmund.

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